Nach tödlichem Unfall auf B2 Nach tödlichem Unfall auf B2: Schluss mit Tempo 100 auf der Bundesstraße

Profen - Runter vom Gas: Zwischen Profen und der Landesgrenze nach Sachsen darf auf der Bundesstraße B2 in der Zukunft nur noch mit Tempo 70 gefahren werden. Eine dementsprechende Anordnung wird der Burgenlandkreis „kurzfristig“ herausgeben. Das teilte am Donnerstag die Kreisverwaltung auf Anfrage der Mitteldeutschen Zeitung mit. Bislang darf auf dem vielbefahrenen Bundesstraßenabschnitt Tempo 100 gefahren werden.
Mit der angekündigten Anordnung kommt die Kreisverwaltung einem Antrag der Gemeinde Elsteraue nach, der Anfang September gestellt worden ist. Und: Sie entspricht den Interessen vieler Bürger. Denn gerade haben Einwohner aus Profen und den angrenzenden Orten Beersdorf und Lützkewitz rund 120 Unterschriften gesammelt. Damit untermauern sie ihre Forderung nach mehr Sicherheit an der B2 nördlich von Profen und entlang der Straße im Ort.
B2 bei Profen: Hintergrund der Forderung ist ist ein tödlicher Verkehrsunfall
Hintergrund der Forderung ist ist ein tödlicher Verkehrsunfall, der sich Ende August ereignet hat. Damals war an einem frühen Sonnabendmorgen auf der B2 ein Fußgänger von einem Transporter erfasst worden. Der 20-jährige Profener starb noch an der Unfallstelle. Kurz darauf mehrten sich die Stimmen derer, die an der Unfallstelle eine Herabsetzung der zulässigen Höchstgeschwindigkeit forderten.
Die nun gesammelten Unterschriften samt Forderungskatalog sind nicht nur dem Landrat des Burgenlandkreises, sondern auch dem Bürgermeister der Gemeinde Elsteraue, der Landesstraßenbaubehörde und auch Bundestagsabgeordneten zugesandt oder gar persönlich übergeben worden, sagt Horst Brandner. Er ist Einwohner von Lützkewitz. Erste Forderung der Bürger ist die Tempobegrenzung.
Bürger fordern einen parallel zur B2 zwischen Profen und Lützkewitz/Beersdorf verlaufenden Fuß- und Radweg
„Dass uns die Gemeinde bereits zuvorgekommen war, davon haben wir nichts gewusst“, sagt Brandner. Und zum Ergebnis sagt er: „Das ist positiv und genau das, was wir wollen.“ Aber die Bürger fordern mehr, nämlich zudem einen parallel zur B2 zwischen Profen und Lützkewitz/Beersdorf verlaufenden Fuß- und Radweg. Und sie möchten, dass der vorhandene Gehweg an der B2 in Profen in einen „verkehrssicheren und für Behinderte nutzbaren Zustand“ gebracht wird. „Derzeit ist er in einem desolaten Zustand“, so Brandner.
Andreas Buchheim (parteilos), Bürgermeister der Gemeinde Elsteraue, war zu dem Thema am Donnerstag nicht zu sprechen, er befindet sich im Urlaub. Nach Angaben der Landesstraßenbaubehörde (LSBB) laufen Planungen für den Ausbau der B2 für den Abschnitt Ortsausgang Bornitz - Draschwitz - Reuden bis zum Abzweig zur Landesstraße 192, die nach Ostrau führt. „Der restliche Abschnitt wird sich anschließen“, teilt LSBB-Fachbereichsleiter Peter Lotze mit. Für Gehwege, so Lotze, bestehen unterschiedliche Zuständigkeiten: Innerorts ist die jeweilige Gemeinde zuständig, außerorts der Baulastträger der Straße. (mz)