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Nach dem Horrorfoul beim 1. FC Weißenfels Nach dem Horrorfoul beim 1. FC Weißenfels: Bundesliga-Star sendet verletztem Spieler Genesungswünsche

Von carsten roloff 27.11.2015, 10:45
Frankfurts Bundesliga-Star Alex Meier (l.) und René Milbrath wünschen dem verletzten Max Pfannschmidt alles Gute.
Frankfurts Bundesliga-Star Alex Meier (l.) und René Milbrath wünschen dem verletzten Max Pfannschmidt alles Gute. privat Lizenz

Weissenfels - Der 1. FC Weißenfels steht vor dem Heimspiel am Samstag, 14 Uhr, gegen Blau-Weiß Brachstedt immer noch unter Schock. Die schwere Verletzung, die Max Pfannschmidt nach dem brutalen Foul von Randy Knöfel erlitt, hat Spuren hinterlassen. Gestern wurde der frisch operierte Pfannschmidt aus dem Merseburger Krankenhaus entlassen, wird seinen Teamkollegen morgen als Zuschauer die Daumen drücken. Und die Mannschaft gab sich alle Mühe, dem schwer verletzten Kicker den Rücken zu stärken. Die genialste Idee hatte dabei René Milbrath. Der Sportliche Leiter des 1. FC Weißenfels war diese Woche beruflich in Frankfurt/Main unterwegs. Die Eintracht aus „Mainhattan“ ist Pfannschmidts Lieblingsverein in der Bundesliga.

Foto mit Alex Meier

„Wir mussten vor kurzem Kabelschächte auf dem Trainingsgelände der Eintracht kontrollierten. Daher kannte ich die Zeiten, wann die Bundesligakicker dort ihrem Job nachgehen. Anfang dieser Woche hatten wir erneut in der Nähe zu tun. Da hatte ich spontan einen Einfall“, erzählte Milbrath, der kurzerhand dank der Unterstützung seiner Arbeitskollegen eine Pause einschob und auf das Trainingsgelände der Eintracht ging. Erst besorgte Milbrath ein Bundesliga-Dress, dann ließ er sich mit Alex Meier, dem Torschützenkönig der Hessen und Lieblingsspieler von Pfannschmidt, ablichten. Das Foto plus Trikot schenkte er dem schwer verletzten Kicker.

„Das Bein von Max wird dadurch nicht schneller heil. Es ist nur eine kleine Aufmerksamkeit. Für den jungen Bengel ist es sehr hart, eine so schwere Verletzung zu erleiden“, erläuterte Milbrath seine Beweggründe und freute sich über das Entgegenkommen vom Bundesliga-Star. „Ich bin auf den Bundesligastar einfach zugegangen, habe ihm das Geschehen in Farnstädt kurz geschildert. Alex Meier hat sofort zugestimmt. Das war großes Kino.“

Das Foul des Farnstädters hatte dem Weißenfelser in der Nachspielzeit unmittelbar an der Weißenfelser Bank das Schien- und Wadenbein gebrochen. Zuschauer aus beiden Lagern stürmten auf den Platz. Referee Christian Petzka sah daraufhin die Sicherheit nicht mehr gewährleistet und brach die Partie ab.

Inwieweit Pfannschmidts Teamkollegen diesen schlimmen Vorfall am Samstag verdrängen können, bleibt abzuwarten. Sie müssen dieses Ereignis gegen die kampfstarken Brachstedter jedoch aus den Köpfen bekommen. „Die Jungs haben gesehen, wie schnell man sich verletzen kann. Trotzdem müssen sie die nötige Stabilität in den Zweikämpfen besitzen“, sagte Milbrath, den die Vorfälle in Farnstädt auch in dieser Woche noch beschäftigten. Der Verein hat bis gestern an seiner Stellungnahme gearbeitet und sie dann fristgerecht an den Fußballverband Sachsen-Anhalt geschickt. „Wir werden eine mündliche Verhandlung vor dem Sportgericht beantragen. Darauf bestehen wir. Ich möchte, dass dort alle Dinge auf den Tisch kommen und wir angehört werden“, sagte Milbrath.

Niederlage am grünen Tisch?

Aber erst einmal muss der Verein sich auf die kommende Aufgabe konzentrieren. Und die heißt Brachstedt. Mit einem Sieg bleiben die Weißenfelser, die auch damit rechnen müssen, dass ihnen die drei Punkte vom 3:2-Erfolg in Farnstädt am grünen Tisch unter Umständen abgezogen werden, an der Spitzengruppe dran.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass die Jungs alles geben werden, um die drei Punkte in Weißenfels zu behalten. Wir wollen auch für Max gewinnen“, meinte der Weißenfelser Coach Maik Zimmermann, der sich über die Schwere der Aufgabe auch im Klaren ist. „Brachstedt steht nicht umsonst dort oben. Wir machen uns auf einen heißen Tanz gefasst.“ (mz)