Mobiles Angebot startet in Seidewitz "Mobiles Angebot startet in Seidewitz: Impfen ""vor der Haustür"""

Seidewitz - Eckhard Becker hatte etliche lobende Worte parat. „Für viele Senioren wäre es schwierig geworden, das Impfzentrum in Zorbau zu erreichen. Hier habe ich das Impfangebot sozusagen vor der Haustür. Auch für andere ältere Bürger aus Seidewitz und den umliegenden Dörfern ist das ein sehr gutes Angebot“, sagte der 85-Jährige.
Becker gehörte am Montagmorgen zu den ersten der 80-jährigen und älteren Senioren aus dem Burgenlandkreis, die mittels eines mobilen Impfteams gegen das Corona-Virus immunisiert wurden.
Naumburger Arzt obliegt Leitung
Im Dorfgemeinschaftshaus in Seidewitz in der Verbandsgemeinde Wethautal nahm es unter Leitung des Naumburger Arztes Dr. Stephan Maul seine Arbeit auf. Angemeldet zur Impfung auf freiwilliger Basis hatten sich in Seidewitz 62 Senioren. Sie waren vom Burgenlandkreis vorher per Post angeschrieben worden und hatten ein Terminangebot erhalten. In Empfang genommen und während der Impfung betreut wurden sie von Mitarbeitern der Malteser sowie einer Weißenfelser Bildungsakademie, die in zwei Teams tätig waren. In Seidewitz mit vor Ort war auch Marko Slamka von der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Wethautal, der seit 7 Uhr mitgeholfen hatte, die Impfstation herzurichten.
Wie Landrat Götz Ulrich (CDU) informierte, werden im Wethautal noch bis einschließlich Donnerstag insgesamt 450 Frauen und Männer mit dem von Biontech-Pfizer hergestellten Serum geimpft. Angeschrieben worden waren 626 Personen. „Weitere mobile Impfangebote gibt es am Dienstag in Mertendorf, am Mittwoch in Possenhain sowie am Donnerstag in Oberkaka. Damit sind alle 80- und Über-80-Jährigen in der Verbandsgemeinde Wethautal geimpft, die das wollten“, so Ulrich. Ab Freitag werde im Kreis das Impfen dieser im ländlichen Raum wohnenden Altersgruppe fortgesetzt, so dass bis Ende März alle Impfwilligen dieser Prioritätsgruppe eine Immunisierung erhalten hätten.
Im April in den Städten
"Außerdem impfen wir noch in zwei Heim-Einrichtungen, wo das bislang noch nicht möglich war, so dass wir auch in diesem Bereich eine Durchimpfung haben“, so Ulrich weiter. Allerdings, unterstrich der Landrat, sei der Druck der Bevölkerung bezüglich der Nachfrage nach Impfterminen groß. So etwa von zuerst zu impfenden Bürgern aus den Städten Naumburg und Zeitz. Sie sollen für den Monat April Impfangebote und Termine erhalten: „Sie müssen keine Sorge haben, es wird keiner vergessen.“
Die Wahl des Wethautals als Start-Region begründete Ulrich mit der Zahl der dem Landkreis derzeit zur Verfügung stehenden Biontech-Pfizer-Impfdosen im Verhältnis zur Zahl der zu impfenden Menschen.
Erfreuliche Resonanz
Erfreut zeigte sich Ulrich über die Resonanz der am Wochenende in Zorbau durchgeführten Impfungen für Mediziner sowie Mitarbeiter ärztlicher und zahnärztlicher Praxen aus dem Burgenlandkreis. „460 Personen haben eine Impfung erhalten, damit können wir die medizinische Versorgung stabilisieren.“
Ähnlich positiv sei die Reaktion von Lehrerinnen und Lehrern von Grund- und Förderschulen sowie Erzieherinnen aus Kindertagesstätten der Saale-Unstrut-Elster-Region. Sie hatten Angebote für diese Woche zum Impfen in Zorbau erhalten. Rund 1.300 Impfungen sollen nun dort verabreicht werden. Ausgenommen sind einige Pädagogen aus der Naumburger Salztorschule. Dort war eine Pädagogin positiv getestet worden, außerdem wird eine Virus-Mutation vermutet.
Wie die Kreisverwaltung am Montagnachmittag mitteilte, wurden für Montag bis 12 Uhr fünf neue Corona-Fälle gemeldet. Am Vortag waren es 54 Neuinfektionen gewesen. Die Sieben-Tage-Inzidenz betrug damit laut Kreisverwaltung 197,94. Bislang haben sich 7.980 Menschen mit dem Corona-Virus infiziert. 6.841 von ihnen gelten inzwischen als genesen, 707 als aktuell infiziert. Im Zusammenhang mit einer Covid-19-Erkrankung sind 427 Menschen gestorben.