Nachwuchsarbeit in Weißenfels Mitteldeutsche Basketball Academy (MBA): Talente aus Weißenfels zahlen bei Ceybl-Turnier Lehrgeld

Weissenfels - Nach dem Spiel gegen Zielona Góra atmete Lleyton Kompter tief durch. Der 12-Jährige hatte soeben mit seinem Team der Mitteldeutschen Basketball Academy (MBA) gegen den polnische Kontrahenten verloren. „Und das recht deutlich“, gibt Lleyton später unumwunden zu. Mit 43:67 mussten sie sich dem Gegner geschlagen geben.
Fünf Spiele hatten er und seine Mannschaftskameraden innerhalb von 48 Stunden beim erstmals in Weißenfels ausgetragenen Turnier der Central European Youth Basketball League (Ceybl) zu absolvieren. Und fünf aus dem Team kommen vom gastgebenden MBC. U14-Cheftrainer Pit Lüschper weiß die Niederlage gegen die Polen allerdings richtig einzuordnen. „Wir spielen hier, um zu lernen. Wir sind erst am Anfang eines langen Weges“, sagt er.
Mitteldeutschen Basketball Academy: Team zahlt viel Lehrgeld
Der begann vor zwei Jahren mit der Gründung der MBA durch den Syntainics MBC und den Basketballverband Sachsen-Anhalt (BVSA). Den Verantwortlichen war längst klar, dass man nur dann im Nachwuchsbereich erfolgreich mitspielen kann, wenn die Kräfte gebündelt werden.
Pit Lüschper ist seither für die U14 der MBA verantwortlich. Fast täglich reist er durch das Land, trainiert und beobachtet junge Talente. „Das ist schon ein Nachteil. Unsere Konkurrenten treten hier mit Clubmannschaften an oder fassen ihre Talente in einem Bundesleistungszentrum zusammen“, erklärt er mit Verweis auf das österreichische Team, dass sich gegen seine Jungs klar mit 89:51 durchsetzte.
Gerade einmal vier Teams spielen in der Landesliga, die der MBC erwartungsgemäß anführt. „Da das nicht reicht, haben wir noch die Mitteldeutsche Liga. Das ist für die Jungs schon eine Herausforderung“, erklärt Lüschper. Auf Rang sechs stehen die Weißenfelser da. Lleyton Kompter gehört zu den Jungs, die dort spielen. Trotz seiner erst 12 Jahre hat er sich sogar für MBA-Auswahl empfohlen.
Basketball-Talent Lleyton Kompter pendelt nach Weißenfels
Gegen Zilona Góra machte er sechs Punkte. Zu wenig, wie er selbstkritisch zugibt. Und überhaupt ist er mit sich selbst wenig zufrieden. „Ich habe zu viele Ballverluste gehabt, zu viele Fehler gemacht.“ Sein Coach reagiert umgehend, findet lobende Worte für den Gymnasiasten: „Im Spiel gegen Nürnberg hat er gut gespielt. Und das haben wir mit 58:49 gewonnen.“
Seit inzwischen drei Jahren spielt Lleyton Kompter Basketball. Drei Mal wöchentlich pendelt er von Goseck nach Weißenfels. Zuvor spielte er Tennis. Doch nun ist Basketball seine Nummer Eins. Dass er mit 1,58 Metern Körpergröße zu den eher kleinen Spielern gehört, sieht er nicht als Nachteil.
„Damit muss ich klarkommen und im Spiel die entsprechenden Lösungen finden“, sagt er fachmännisch. Das er sein Handwerk schon ganz gut versteht, beweist auch die Statistik. Nicht nur einen Dreier platzierte er während des Turniers mit Können und Geschick in des Gegners Korb.
MBA-Team ist noch weit weg von der Spitze
Auf die Frage, was er denn später einmal werden wolle, muss Lleyton nicht lange nachdenken. Bei den Profis wolle er spielen. Natürlich beim MBC. Bis dahin ist es für ihn aber noch ein langer Weg. Knapp zwei Jahre kann er in der U14 beim MBC spielen, bevor dann der Wechsel in die JBBL ansteht.
Gegen Jena gab es im abschließenden Spiel der MBA-Rookies am Sonntag ein knappes 52:53. Zuvor hatte das junge Team außerdem gegen Wroclaw (53:57) und das österreichische Team Reach the Top (51:89) verloren. Ein Sieg gegen Nürnberg stand am Ende auf der Habenseite für die Mannschaft.
„Wir haben uns gegenüber den vorherigen Turnieren auf jeden Fall weiterentwickelt. Die Erfahrungen, die wir hier machen, obwohl sie weh tun, sind positiv“, erklärt Pit Lüschper in einem ersten Resümee. Er weiß, dass seine Mannschaft noch um Einiges von der internationalen Spitze weg ist.
Pit Lüschper sammelt in Central European Youth Basketball League wichtige Erkenntnisse
„Sie sollen von den Gegnern lernen“, sagt er. Und noch einen Aspekt bringt er ins Gespräch. „Bei solchen Veranstaltungen müssen die Jungs an ihr Limit gehen. Ich will sie aus ihrer Komfortzone herausholen. Hier sehen wir, wer bereit ist, an seine Grenzen zu gehen“
Bereits jetzt kreisen bei Pit Lüschper die Gedanken rund um das nächste Ceybl-Turnier. Wer von den insgesamt 15 Berufenen dabei sein wird, ließ der Coach noch offen. Lleyton Kompter hofft, das er wieder den Sprung in den Kader der Mitteldeutschen Basketball Academy schafft. (mz)