Mineralienbörse in Alttröglitz Mineralienbörse in Alttröglitz: Steinharte Kostbarkeiten

Alttröglitz - Bunter Trubel herrschte am Samstag im Hyzet-Klubhaus in Alttröglitz. Doch es war kein Konzert, das so viele Besucher in die größte Veranstaltungshalle des Burgenlandkreises lockte. Kleine und große Kostbarkeiten, mal funkelnd, mal matt, aus der Region oder aus Übersee sorgten für leuchtende Augen und Faszination bei Jung und Alt. Die 33. Mitteldeutsche Mineralienbörse, bei der auch Fossilien und Schmuck angeboten wurden, öffnete an diesem Tag ihre Pforten.
„Dieses Jahr sind 43 Aussteller aus ganz Mitteldeutschland, aber auch aus Frankfurt (Main) und sogar aus Tschechien vertreten“, erklärt André Späte aus Kayna. Er ist Mitglied der „Mineralienfreunde Elsteraue“, die die Veranstaltung organisieren. An seinem Stand findet sich eine ganz besondere Kostbarkeit, die allein schon wegen ihrer Größe auffällt: „Ich habe in Zwenkau bei Leipzig verschiedene versteinerte Hölzer gefunden, die sind über 35 Millionen Jahre alt“, sagt Späte. Auch Zähne von verschiedenen Eiszeittieren wie Höhlenbären sind an seinem Stand zu finden. Ein Urlaub in der Fränkischen Schweiz vor 20 Jahren hat seine Leidenschaft für Mineralien und Fossilien entfacht: „Ich habe damals in einem dortigen Steinbruch erste Entdeckungen gemacht. Es ist toll, immer wieder etwas Neues entdecken zu können.“
Auch Frank Lestin aus der Nähe von Zwenkau bietet an seinem Stand versteinertes Holz zum Kauf an. „Ich habe aber viele andere Sachen, beispielsweise Calcit aus Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz. Ich sammele selbst, kaufe aber auch auf. Für mich ist es wichtig, dass es glänzt und glitzert. Es fasziniert mich zu sehen, welche Formen und Farben die Natur hervorbringen kann“, erläutert er.
Der Zeitzer Helmut Schmidt hat sich aus Altersgründen entschlossen, seine große Sammlung aufzugeben. „Bei mir zu Hause habe ich noch viele Fundstücke, die in gestapelten Kisten lagern. Früher bin auch mit zu Exkursionen in die Steinbrüche gegangen, doch dafür bin ich heute zu alt“, sagt der 81-Jährige. Bei der diesjährigen Mineralienbörse ist er mit 400 Funden vertreten. „Etwa 70 Prozent meines Bestands habe ich selber gesammelt. Ein Sammler ist bestrebt, eine höchstmögliche Vielfalt zu besitzen, wenn es geht, nahezu jede Mineralienart, außer Diamanten vielleicht“, sagt Schmidt. So bietet er an diesem Tag zum Beispiel nicht nur Citrin aus Brasilien, sondern auch viele rosafarbene Amethysten an, wie der Citrin eine Quarzart: „Die habe ich in der Kiesgrube in Teuchern gefunden. In der Eiszeit sind sie mit dem Kies in unsere Region gekommen.“
Günter Backmann ist aus Dresden nach Alttröglitz gekommen. An seinen Stand fallen viele Mineralien durch ihre exotische Herkunft auf. „Den rötlichen Rhodochrosit habe ich beispielsweise in der Mina St. Rita Capillitas in Argentinien gefunden. Zusammen mit meiner Frau war ich schon auf vielen Reisen, von Nord- und Südamerika über Südafrika bis nach Russland und China. Dabei schauen wir nicht nur nach Gesteinen, sondern möchten auch Land und Leute kennenlernen.“
Am Stand von André Späte schaut sich derweil Maik Jung aus dem Kaynaer Nachbarort Mahlen um: „Es war in den letzten Jahren immer sehr interessant und so wird es dieses Mal sicherlich auch wieder sein.“ (mz)
