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MBC-Neuzugang Benedikt Turudic  MBC-Neuzugang Benedikt Turudic erzählt : Durch den Bruder zum Sport gekommen

Von Tobias Schlegel 21.10.2016, 14:56
Benedikt Turudic bei der Besichtigung des Mops mit der Zipfelmütze, einem Wahrzeichen der Stadt Weißenfels.
Benedikt Turudic bei der Besichtigung des Mops mit der Zipfelmütze, einem Wahrzeichen der Stadt Weißenfels. Peter Lisker

Weissenfels - Fragt man Benedikt Turudic nach seinen sportlichen Vorbildern, fallen ihm sofort zwei Namen ein: Toni Kukoc, Basketballlegende aus Kroatien und von 1993 bis 2006 in der amerikanischen Spitzenliga NBA unterwegs, sowie sein drei Jahre älterer Bruder Dominik Turudic. Durch ihn und seinen Vater, der Amateurbasketballer war, fand Benedikt Turudic im zarten Alter von sechs Jahren den Weg zu dieser Sportart. „Ich habe viel ausprobiert, habe Fußball, Handball und Tennis gespielt und wollte schauen, wo ich mich am besten zurechtfinde“, plaudert der Big Men des Mitteldeutschen BC. Am Ende sei er aber beim Basketball geblieben.

Turudic trug gleiche Trikotnummer wie sein Bruder

Ein Anteil daran hatte sein Bruder, der vor ihm mit dem Basketball begann. „Ich habe mich immer an ihn gehalten. Wenn er sich Schuhe gekauft hat, habe ich mir die gleichen geholt und ich habe wie er die 44 als Trikotnummer gewählt“, sagt der gebürtige Gießener, dessen Eltern aus Kroatien stammen. Auch lernte er von den Fehlern seines Bruders, der in seiner Karriere nicht immer Glück hatte und mittlerweile in einer unterklassigen Liga in Italien unterwegs ist. „Er war oft zur falschen Zeit am falschen Ort“, meint Benedikt Turudic. Er selbst hat den Sprung in den Profibasketball in diesem Sommer geschafft. Über Gießen und Zagreb, wo er Teil der Juniorenprogramme war, kam der Deutsch-Kroate vergangenes Jahr zu Alba Berlin, wo er im U 19-Team in der Nachwuchsbundesliga spielte und dort zu einem Top-Spieler der Liga aufstieg. Zudem sammelte er Erfahrungen in der Regionalliga und trainierte bei den Bundesliga-Profis mit.

Mitspieler sollen MBC-Neuzugang Trurdic fordern

In diesem Jahr versucht Turudic nun sein Glück im Herrenbereich und hat sich bei seiner ersten Karrierestation für den MBC entschieden. „Für mich war es eine gute Entscheidung, hierherzukommen. Der Unterschied zwischen Junioren- und Erwachsenenbereich ist sehr groß und ich bin immer noch in der Gewöhnungsphase. Ich bin aber sehr froh, in einem Team mit vielen erfahrenen Spielern zu sein, die mir helfen und mich beim Training auch fordern. Das macht es für mich leichter“, erklärt der 19-Jährige, der sich selbst am liebsten auf der Position vier, die des Power Forwards sieht. Hier könne er seine Spielweise am besten zum Ausdruck bringen und dazu gehört auch sein Wurf von der Dreierlinie. Eine Kostprobe davon veröffentlichte der MBC in dieser Woche in dem sozialen Netzwerk Instagram. Dort zeigt sich Turudic in einer kurzen Videosequenz treffsicher und zwar von der Mittellinie. Dreier würden fürs erste aber auch reichen. „Wir trainieren intensiv Drei-Punkte-Würfe, im Spiel bin ich aber noch nicht dazu gekommen. Wenn es sich aber mal ergibt, werde ich diesen Wurf nehmen“, so Turudic.

Das könnte vielleicht schon gegen die RheinStars Köln an diesem Sonnabend (19.30 Uhr, Stadthalle Weißenfels) der Fall sein, denn Turudic konnte sich vergangene Woche gegen Nürnberg über 18 Minuten Einsatzzeit freuen. In Essen am ersten Spieltag stand er bereits 14 Minuten auf dem Parkett, in den drei anderen bisherigen Saisonspielen kam er über Kurzeinsätze nicht hinaus. „Ich merke, dass der Trainer mir Vertrauen schenkt und das spiegelt sich auf dem Spielfeld wieder. Ich hoffe, dass es so weitergeht“, sagt Benedikt Turudic. Dass mit Igor Jovovic ein Mann aus dem ehemaligen Jugoslawien ihn trainiert, passe zudem gut zu seinem Spielstil. Was seine Karriere an sich angeht, will Turudic Schritt für Schritt gehen. Für jeden Basketballer sei es natürlich ein Traum, eimal in der NBA oder in der Euroleague zu spielen, doch dafür braucht es neben Talent auch Willen. „Mein Wille ist sehr groß, aber ich werde sehen, wohin mich mein Weg führt“, sagt der MBC-Spieler.

Weißenfels als familiäre, gemütliche Stadt

Privat verbringt Benedikt Turudic seine Freizeit mit seinen Teamkollegen oder mit Familie und Freunden. „Ich bin ein sehr familiärer Mensch und stehe mit meiner Familie häufig in Kontakt. Mit meinem Bruder telefoniere ich täglich“, sagt er. Auch in Weißenfels hat sich der 2,06-Meter-Koloss gut eingelebt. Dabei hat sich auch das eine oder andere Vorurteil widerlegt. „Man hört zwar immer, Weißenfels sei ein Dorf und es sei nichts los, aber alles ist sehr familiär hier und ich bin positiv überrascht“, so Turudic.

(mz)