Kunsthaus Apolda Kunsthaus Apolda: Warhols Marilyn im Original

Apolda - Andy Warhol - bei wem tut sich da nicht vor dem geistigen Auge das Siebdruck-Porträt der Ikone Marilyn Monroe auf? Die meisten dürften dieser Arbeit des berühmten US-amerikanischen Pop Art-Künstlers schon einmal begegnet sein - gewiss aber nicht im Original. Das muss aber nicht so bleiben. Um diesem gegenüberzustehen, braucht es auch keinen langen Flug nach Übersee, ein Ausflug ins thüringische Apolda genügt. Im dortigen Kunsthaus ist nach zwei Jahren Vorbereitungszeit ab Sonntag die Schau „Andy Warhol - The Original Silkscreens“ - bestehend aus über 100 originalen „Warhols“ - zu sehen.
Folglich eröffne das Kunsthaus Apolda Avantgarde sein Ausstellungsjahr 2018 „mit einem Paukenschlag“, wie Jürgen Giese, Geschäftsführer des Kunstvereins, die Schau einordnet. Und für diese hat dann schließlich auch der Generalkonsul der USA für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, Timothy Eydelnant, die Schirmherrschaft übernommen. Zur Ausstellungseröffnung am morgigen Sonnabend wird er ab 16.30 Uhr zu Gast sein. Dass das Kunsthaus bis zum 1. Juli unterm Dach des Kunsthauses nun etwas überregional Bedeutsames beherbergt, erschließe sich nicht nur „aus der hohen Wertigkeit der uns durch die Stiftung Dasmaximum Kunstgegenwart Traunreut zur Verfügung gestellten Leihgaben“, so Giese. Die komplette Sammlung werde nach Rosenheim im Jahr 2015/16 erst das zweite Mal in Deutschland präsentiert, fügt er erklärend hinzu. Nach der Apoldaer Schau werde sie nach New York zurückkehren und möglicherweise für viele Jahre vorerst nicht mehr in Deutschland zu sehen sein.
Dass dieses Warhol-Projekt möglich wurde, dafür habe sich Birgit Löffler von der Museumsleitung „Dasmaximum“ bei Warhol-Wegbegleiter, dem deutschen Sammler und Kunstförderer sowie langjährigen Wahl-New-Yorker Heiner Friedrich, stark gemacht. Als sie vom Kunstverein die Anfrage erhalten hatte, ob sie die Warhol-Grafik-Serien in die ihr bis dahin unbekannte Stadt Apolda bringen könne, habe sie vor allem die Architektur des Kunsthauses gereizt. Meist würden die Warhol-Drucke auf großen Wänden gezeigt. „Glatte, weiße Wände kann jeder. Aber hier haben wir Wandvorsprung, Nische, Wandvorsprung, Nische. So hat man einen Andy Warhol noch nie gesehen“, meint sie zu den räumlichen Gegebenheiten. Weil diese so speziell sind, habe sie in ihrer Funktion als Kuratorin auch erst am Montag entschieden, wo welche Drucke aufgehängt werden. Es sind nicht nur die bekannten Marilyn-, Mao-, Flower- oder Suppendosen-Druckserien, die hier auf drei Etagen gezeigt werden. Ebenso können sich die Besucher auf weniger bekannte Unikate freuen, auf Stücke, die man in Europa nicht wieder sehen werde - wie Sunset. Die zehnteilige Sunset-Reihe brachte Birgit Löffler in einem „Luxusraum“ unter, wie sie jenen in der obersten Etage bezeichnet. Hier beginne und ende die in der Tat sehr interessante und vielseitige Schau. In diesem Raum, der zum Meditieren einlade, komme der Besucher sofort vom stressigen Alltag runter.
