Kritik an Wartezeit Kritik an Wartezeit: So lange dauert derzeit die Zulassung von Fahrzeugen

Weissenfels - Wer dieser Tage im Burgenlandkreis ein Auto anmelden möchte, der muss Geduld mitbringen. In Naumburg und Weißenfels betragen die Wartezeiten für einen Termin derzeit 14 Tage. In Zeitz sind es immerhin noch sieben Tage.
Einfach Platz nehmen und warten, bis man aufgerufen wird, das ist seit Ausbruch der Corona-Pandemie in den Zulassungsstellen nicht mehr möglich. Seither werden nur noch Termine vergeben, um die Schutzbestimmungen einhalten zu können.
In Zeitz geht es schneller
Verständnis für solche Sicherheitsvorkehrungen in Zeiten der Krise hat der Prittitzer Unternehmer Mike Reichert. Die daraus resultierenden Wartezeiten aber hält er für absolut inakzeptabel. Als er am Dienstag einen Transporter anmelden wollte, hätte er zwei Wochen auf einen Termin warten müssen. Dabei braucht er das Fahrzeug schon nächste Woche für die Arbeit.
„Sowas ist unmöglich“, kritisiert der Trockenbauer. Wenn es sich in der Weißenfelser Zulassungsstelle logistisch nicht anders machen ließe, dann müssten aus seiner Sicht dort eben die Öffnungszeiten verlängert werden, schlägt er vor. Verstimmt habe ihn neben der Wartezeit, dass ihm gegenüber geäußert worden sei - die Mitarbeiter des Landratsamtes würden genau wie das Krankenhauspersonal an vorderster Front arbeiten. „Da muss man doch die Kirche im Dorf lassen“, sagt Mike Reichert.
„Das Straßenverkehrsamt arbeitet an Lösungen"
Der Landkreis erklärt die langen Wartezeiten derzeit nicht nur mit dem Einhalten von Schutzbestimmungen, sondern auch mit der jahreszeitlich bedingten höheren Nachfrage bei Kraftfahrzeugzulassungen. So würden beispielsweise gegenwärtig viele Motorräder zugelassen. Trotzdem will man künftig schneller werden.
„Das Straßenverkehrsamt arbeitet an Lösungen, selbstverständlich unter Beachtung der bestehenden Corona-Schutzbestimmungen, weitere Schalterplätze zu öffnen und damit dem erhöhten Bedarf Rechnung zu tragen“, teilt ein Sprecher mit. Auch arbeite man daran, künftig telefonisch besser erreichbar zu sein, „um weitere Möglichkeiten zur Terminvereinbarung zu schaffen“.
Zu wenig Schalterplätze?
Doch was ist, wenn Menschen schneller auf ein neu angemeldetes Fahrzeug angewiesen sind? „Bei Härtefällen ist das Straßenverkehrsamt immer bemüht, entsprechend mögliche und machbare Lösung zu finden“, antwortet der Sprecher.
Davon wird nun auch Mike Reichert profitieren. Nachdem er sich mit seiner Kritik an das Wirtschaftsamt des Kreises wandte, erhielt er einen Zulassungstermin für den kommenden Montag. So kann er immerhin Dienstag auf einer Baustelle sein. Mit nur einem Tag Verspätung. (mz)