Kontrollen im Landkreis Kontrollen im Landkreis: 60-Jähriger Raser des Tages

Eckartsberga - „Danke, dass Sie so vorbildlich gefahren sind, hier ist nämlich unsere Schule“, so Paul Richter, zehn Jahre, am Mittwoch zu einem Autofahrer, den Polizeihauptmeister Roland Matthes auf seinem Laser-Messgerät exakt 50 Kilometer pro Stunde nachweisen konnte. Die Grundschüler hatten gestern mit der Polizei in Eckartsberga, direkt auf ihrem Schulweg, Geschwindigkeitsmessungen durchgeführt. Auch diejenigen, die zu schnell unterwegs waren, zeigten sich einsichtig und entschuldigten sich für ihr Fehlverhalten. Ein Verwarngeld gab es trotzdem.
Wie das Polizeirevier Burgenlandkreis mitteilte, beteiligten sich die hiesigen Kollegen in der Zeit von 6 bis 12 Uhr an einer bundesweiten Blitzer-Aktion. Diese trug in diesem Jahr das Motto: „Operation Speedmarathon“. Insgesamt wurden im Burgenlandkreis an acht Kontrollstellen Geschwindigkeitskontrollen mit Handmessgeräten durchgeführt und dabei etwa 300 Fahrzeuge gemessen. Wie das Polizeirevier Burgenlandkreis mitteilt, wurden im Zuge dessen 23 Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Geschwindigkeitsübertretungen eingeleitet. „Diese unterteilen sich in 21 Verwarngelder und zwei Bußgelder“, meinte Polizeisprecherin Gesine Kerwien. Trotz der Präsenz der Eckartsbergaer Grundschüler wurde der „Raser des Tages“ ausgerechnet in der Buttstädter Straße angehalten. Bei dem 60-jährigen VW-Fahrer wurde eine Geschwindigkeit von 76 Stundenkilometern gemessen. Und das, obwohl innerorts natürlich nur Tempo-50 erlaubt ist. Dem Mann drohen nun ein Punkt im Flensburger Register sowie eine Geldstrafe von 100 Euro. Im Wiederholungsfall würde zudem sein Führerschein für ein Jahr eingezogen werden.
An einer engen Passage im Bad Kösener Ortsteil Lengefeld waren die Polizeibeamten Heiko Schmidt, Holger Elitzke und Roland Kunze mit ihren Messegeräten im Einsatz. Sie erwischten sowohl Einheimische als auch Touristen, die auf dem nicht ungefährlichen Abschnitt der L203 zu schnell unterwegs waren. Unrühmlicher Spitzenreiter war hier ein Fahrer, der in der 30er-Zone Tempo-51 unterwegs war.
311 Polizisten haben in Sachsen-Anhalt Kontrollen durchgeführt. Laut Innenministerium waren sie an 236 Stellen eingesetzt, das sind 26 mehr als 2016, als Sachsen-Anhalt zuletzt Teil des Blitzmarathons war. Im Vorjahr hatte sich das Land wegen Personalmangels nicht an der Aktion beteiligt. Hintergrund des Blitzermarathons ist die Tatsache, dass überhöhte Geschwindigkeit noch immer eine der Hauptunfallursachen ist.
