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Traditionsreiches Handwerk Konfirmanden backen für den guten Zweck

Konfirmanden der Region Nördliches Zeitz haben traditionsreichen Handwerksbetrieb besucht. Welche Erfahrungen Jugendliche dabei gemacht haben.

Von Andreas Richter 05.10.2021, 15:04
Haben gemeinsam gebacken: die Konfirmanden der Region „Nördliches Zeitz“ und  Bäcker Jens Leder.
Haben gemeinsam gebacken: die Konfirmanden der Region „Nördliches Zeitz“ und Bäcker Jens Leder. (Foto: Andreas Richter)

Wählitz/Zeitz/MZ - Dass Bäcker verdammt früh aufstehen und ihr täglich Brot hart verdienen müssen, wissen Marlen Kröger und Nina Pfauter spätestens seit Sonnabend genau. Zusammen mit anderen Konfirmanden haben die Schülerinnen die Bäckerei Hanke in der Hohenmölsener Ortschaft Wählitz besucht. Und das aus gutem Grund. „Wir beteiligen uns mit der Konfirmandengruppe an der deutschlandweiten Aktion 5.000 Brote“, erklärte Johannes Rohr, evangelischer Pfarrer in Hohenmölsen. Gemeinsam mit Ingrid Gätke, Gemeindepädagogin in Teuchern, betreut er die Konfirmanden.

Sinn der Aktion von Evangelischer Kirche und Bäckerhandwerk: Konfirmandengruppen backen gemeinsam mit ihrem ortsansässigen Bäcker Brote und verkaufen diese für einen guten Zweck. Mit Jens Leder, seit Mai dieses Jahres Inhaber der Wählitzer Bäckerei Hanke mit einer mehr als 100-jährigen Tradition, haben die Konfirmanden der Kirchenregion „Nördliches Zeitz“ dabei einen guten Partner gefunden. Immerhin unterstützt Leder seit vielen Jahren soziale Projekte im asiatischen Nepal. Am Sonnabend nun haben die knapp zwanzig Siebent- und Achtklässler der Konfirmandenjahrgänge 2022/23 aus erster Hand erfahren, wieviel Arbeit in einem Brot steckt.

Rund zwanzig Kilo Mehl haben die jungen Leute unter Anleitung des Chefs für etwa 50 Roggenmischbrote verarbeitet. „Das hat richtig Spaß gemacht. Wir haben den Teig vorbereitet, in eine Form gebracht und dann gehen lassen“, erzählte Marlen Kröger, Schülerin am Zeitzer Geschwister-Scholl-Gymnasium. Bevor die Brote für etwa 40 Minuten in den Ofen geschoben wurden, konnte jeder sein Backwerk noch mit einer Körnermischung individuell dekorieren. Verkauft wurden die Brote am Sonntag nach den Erntedankgottesdiensten in fünf verschiedenen Kirchen der Region.

„Ich will mal Tierärztin werden“

Ob nach der interessanten Erfahrung manch einer darüber nachdenkt, einmal ins gefragte Bäckerhandwerk einzusteigen? „Ich will mal Tierärztin werden“, erzählte die 14-jährige Marlen Kröger. Nina Pfauter aus Zangenberg bei Zeitz denkt zurzeit eher an ein Psychologiestudium. Doch einen in der Runde hat der Sonnabendvormittag in der Bäckerei vielleicht dann doch in seinem Berufswunsch bestärkt. „In meinem Ort hat gerade eine Bäckereifiliale dicht gemacht. Ich könnte mir schon vorstellen, einmal Bäcker zu werden“, sagte Paul Heil aus Meuselwitz.

Nun aber bereitet sich der 14-Jährige gemeinsam mit seiner Gruppe erst einmal auf die Konfirmation im nächsten Jahr vor. Einmal im Monat treffen sich die Jugendlichen.

Nach dem Backtag für einen guten Zweck in Wählitz sind sie im November bei einem Bestatter, dort steht das Thema Ewigkeit und Tod auf dem Programm. Im Weihnachtsmonat Dezember beteiligen sich zahlreiche Schüler an den Krippenspielen in ihren Heimatorten.