Klinikum Naumburg Klinikum Naumburg: Drei Brände in Psychiatrie - ein Täter

Naumburg - Ein Patient der psychiatrischen Abteilung hält das Naumburger Klinikum in Atem. Drei Brandstiftungen gehen auf sein Konto. Bereits am Sonntagnachmittag hatte der 31-Jährige in einer Toilette einen Papierhalter in Brand gesetzt, worauf vorsorglich 21 Patienten in Sicherheit gebracht werden mussten; das Feuer konnte mit einem Handlöscher gelöscht werden. Drei, vier Stunden später zündelte der Mann erneut, diesmal in einem Zweibettzimmer, das glücklicherweise nicht belegt war. Wieder mussten Patienten ihre Betten räumen, die Station verlassen. Die Polizei nahm die Ermittlungen auf.
Am Montagvormittag dann der dritte Zwischenfall - und wieder der selbe Mann, diesmal eine andere Toilette. Hier setzte der 31-Jährige mehrere Gegenstände in Brand. Die Rauchentwicklung war so stark, dass gleich drei Stationen der psychiatrischen Abteilung evakuiert werden mussten. Immerhin 58 Personen - Patienten und Personal. Zehn von ihnen galt es, wegen des Verdachts der Rauchgasvergiftung zu beaufsichtigen. Die Krankenhausleitung gab Montagnachmittag Entwarnung, was den Gesundheitszustand der Betroffenen anbelangt, jedoch nicht wegen des Zustandes beider Toiletten und vor allem einer kompletten Station. Klink-Chef Lars Frohn gegenüber unserer Zeitung: „Die Räume sind durch Rauch und Ruß so stark in Mitleidenschaft gezogen worden, dass sie vorerst nicht genutzt werden können. Bei einer Grundreinigung wird es nicht bleiben, teilweise muss saniert werden.“ Die Schadenshöhe wird ermittelt. Neun Patienten der Station sind indes auf andere Bereiche des Hauses verteilt worden.
Der 31-Jährige befindet sich derzeit in sicherer Verwahrung auf einer Station; von ihm könne keinerlei Gefahr ausgehen, so Frohn. Dass man seiner nicht eher habhaft werden konnte, so der Klinikchef, erkläre sich damit, dass eine Verbindung zwischen den Vorfällen zunächst nicht ersichtlich gewesen sei. Der Fall liegt jetzt bei der Staatsanwaltschaft.