Kickboxen Kickboxen: Mit kräftigen Tritten zum Erfolg
TAUCHA/MZ. - Kurze kräftige Schreie dringen aus dem Vereinsheim am Tauchaer Sportplatz. Drinnen übt eine kleine Gruppe Jugendlicher das schnelle Schlagen und Treten mit Händen und Füßen. Später nimmt Trainer Sven Schiller die Kickboxer zusammen, beschwört die Jungen und Mädchen: "Ihr müsst immer versuchen besser zu sein als vorher. Und dafür braucht ihr vor allem eines: Disziplin".
Das weiß Lukas Winter mittlerweile nur zu gut. Für den 15-jährigen Schüler aus Muschwitz ist das Kickboxen schon zu einer Erfolgsgeschichte geworden. Erst vor wenigen Tagen kehrte er von den Flanders Open aus Belgien mit einem Pokal zurück. "Bis 2005 habe ich Fußball gespielt", erzählt der junge Mann in einer Trainingspause. Irgendwann habe er allerdings gemerkt, dass ihm der Mannschaftssport doch nicht so richtig liegt. Das Auf-sich-allein-gestellt-sein, der Kampf Mann gegen Mann - das war es, was Lukas magisch anzog und schließlich beim Kickboxen ankommen ließ.
Mindestens zweimal in der Woche trainiert er jetzt, kommt nach Taucha, um bei Sven Schiller von der Kampfkunstschule Martial Arts Team aus Braunsbedra zu lernen. Erfolge ließen bei Lukas nicht lange auf sich warten. Schon 2007 holte er bei einem Wettkampf in Hannover den ersten Sieg in seiner Altersklasse. Dabei ist Lukas nicht einmal "wahnsinnig begabt", wie sein Trainer einschätzt. Aber eben ein Kämpfer, und im Training ein harter Arbeiter. Worauf es in dieser Sportart besonders ankommt? "Schnelligkeit und Ausdauer", so Lukas kurz und bündig. "Kraft kommt von ganz allein dazu", meint er. Der jüngste Erfolg in Belgien ist nicht der einzige in diesem Jahr. In Hamburg wurde der 1,75 Meter große Muschwitzer deutscher Vizemeister in der Jugendklasse, und beim Weltcup in Österreich ging es bis ins Viertelfinale. Mittlerweile stehen neun Pokale und zwei Medaillen für seine erfolgreiche junge Karriere. Und nach den Herbstferien wird sich Lukas mit neuer Motivation ins Training stürzen. Denn schon wartet die nächste Herausforderung - ein Turnier zum Saisonausklang im brandenburgischen Werder.
Das kommende Jahr könnte dann für den jungen Mann ein ganz besonderes werden. Mit einem ordentlichen Schulabschluss will er den Grundstein für eine Ausbildung zum Industriemechaniker legen. Und im Sport hat er ein ehrgeiziges Ziel vor Augen: Für Deutschland zur Junioren-Europameisterschaft zu fahren, wäre für ihn das Größte. In der Rangliste mischt er schon ganz vorn mit - und so könnte die Erfolgsgeschichte von Lukas Winter schon bald um ein neues Kapitel reicher sein.