1. MZ.de
  2. >
  3. Mitteldeutschland
  4. >
  5. Burgenlandkreis
  6. >
  7. Kegeln: Kegeln: Nur ein Wunder kann Osterfeld noch helfen

Kegeln Kegeln: Nur ein Wunder kann Osterfeld noch helfen

Von Joachim Beyer 05.02.2014, 10:57
Die Kugeln rollen in Osterfeld. Die Startformationen, Teuchern in Blau-Gelb, sind im Spiel.
Die Kugeln rollen in Osterfeld. Die Startformationen, Teuchern in Blau-Gelb, sind im Spiel. Hartmut Krimmer Lizenz

Osterfeld/MZ - Die Experten hatten geahnt, dass der Kreisoberliga-Tabellenletzte Grün-Gelb Osterfeld gegen den aktuellen Tabellenführer SV Teuchern zu Hause verliert. Vor der eigentlich ungleichen Partie herrschte bei den Matzturmstädtern noch Hoffnung auf den Klassenverbleib. Oder war es doch schon Galgenhumor? Osterfelds Uwe Kistritz sagte vor dem Spiel gegen Teuchern: „Es wird schwer für uns, aber es ist nicht unmöglich.“ Das Spiel verloren die Gastgeber mit 2495:2552.

Wie schnelllebig der Sport auch im Kegeln sein kann, zeigt ein historisches Beispiel. Unvergessen bleibt, dass das Osterfelder Männerteam 2007, nach den Aufstiegsspielen in Berlin, in der Heimatstadt enthusiastisch gefeiert wurde. Die Grün-Gelben hatten nach einer tollen Saison den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft. Hunderte Fans jubelten den Osterfelder Aufstiegshelden auf dem Rathausbalkon zu. „Doch nach dem Abstieg aus der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands und aus der Verbandsliga setzte die große Flucht von Spielern bald ein, so dass wir uns nicht mehr in der Spielklasse Landesliga behaupten konnten“, erinnert sich der Kegelvorsitzende der Osterfelder Tilo Birr.

Neuanfang in der Kreisliga

Das vor sechs Jahren sei eine tolle Zeit gewesen, aber danach ging es abwärts. Heute sei längst kein Zweitbundesligaspieler mehr bei den Matzturmstädtern. Und nach dem Landesliga-Klassenerhalt im Frühsommer 2012 setzte sich der Zerfall des Teams weiter fort. Dirk Schlaug zog es familiär nach Burgwerben. Sören Apelt und Maik Tänzer arbeiten in den alten Bundesländern und kommen nicht jedes Wochenende heim.

Andere sind ins Alter gekommen und möchten die Belastungen mit den Reisen zu Auswärtsspielen nicht mehr auf sich nehmen. Es seien auf jeden Fall auch wirtschaftliche Probleme, die es in der Region gebe. Die Arbeit ginge vor. „Und wenn man im Umfeld keine Beschäftigung findet, muss man seine Brötchen in den alten Bundesländern verdienen“, sagte damals Birr. Das Team versuchte in der Kreisliga einen Neuanfang.

Die Gegner hießen Theißen oder Profen, nicht mehr wie damals Berlin und Cottbus. Die Entscheidung schien richtig gewesen zu sein. Osterfeld stieg in die Kreisoberliga auf und hoffte nun , an alte Zeiten anknüpfen zu können und wieder Seite an Seite mit den ganz großen Mannschaften zu kegeln. Doch in der Saison 2013/2014 ist so gut wie alles schief gelaufen. Das Team der Grün-Gelben ist Tabellenletzter und der Nichtabstieg käme einem Wunder gleich.

Sechs Spiele bleiben noch

Gegen den Tabellenführer Teuchern habe man nicht schlecht gespielt. Der Spitzenreiter konnte jedoch seinen Vorsprung halten, obwohl die Osterfelder mit dem Tagesbesten Stephan Barth (464) und Gerhard Burkhardt (443) lange das Spiel offen hielten. Kistritz schätzte ein: „Am Ende siegten die Gäste dank einer geschlosseneren Mannschaftsleistung und Ergebnissen von 432 Kegeln durch Maik Schunke, Jens Richter sowie Ronny Eberhardt mit jeweils 431 Zählern.“ Für die Matzturmstädter gilt es nun, die bisherigen vier Punkte in der Rangliste aufzubessern. Sechs Spiele bleiben noch, um das Wunder zu schaffen.

Lutz Pfeffer wirkt etwas angespannt.
Lutz Pfeffer wirkt etwas angespannt.
Hartmut Krimmer Lizenz