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Kegeln Kegeln: Mit Happy End zur Spitze

Von Joachim Beyer 23.02.2015, 17:51
Anja Franzke spielt die Kugeln für Luckenau. Links hinten: Heike Doma (Chemie).
Anja Franzke spielt die Kugeln für Luckenau. Links hinten: Heike Doma (Chemie). H. Krimmer Lizenz

LuckenaU - Chemie Zeitz stürmte nach dem Auswärtssieg bei den Sportfreunden Luckenau an die Tabellenspitze der Landesliga und kann vom Wiederaufstieg in die Verbandsliga träumen.

Die Punktspiele in der Kegel-Landesliga der Frauen neigen sich dem Ende entgegen. Noch zwei Punktspiele sind in der Spielzeit 2014/2015 angesetzt. Mit unterschiedlichen Zielen gehen die beiden Vertreter des ehemaligen Kreises Zeitz ins Restprogramm der Punktekämpfe. Die Frauen von Chemie Zeitz sind Tabellenführer und möchten diesen Rang natürlich ins Saisonziel bringen. Die Frauen des Vereins Sportfreunde Luckenau möchten noch das rettende Ufer erreichen. Dazu müssten beide noch ausstehende Partien siegreich gestaltet werden. Die Spielerdecke der Sportfreunde ist dünn besetzt. Nur sieben Spielerinnen stehen im Aufgebot.

Das Ergebnis von 6:2 für Chemie hört sich für die Sportfreunde Luckenau brutal an. Doch in Wirklichkeit war es eine ganz knappe Kiste. Die Zeitzer Frauen hatten vier Einzelspiele für sich entschieden. Für die Luckenauerinnen gab es zwei Einzelpunkte.

Das Gesamtergebnis entscheidet

Das Gesamtergebnis von 3 058:3 052 ging ebenfalls an die Zeitzerinnen. Aber hätte Luckenau sieben Kegel mehr gespielt, dann wäre das Spiel 4:4 ausgegangen. „Dies war ein ganz enges Spiel mit viel Spannung“, fand die Chemikerin Heike Wilfling. Sie holte im mittleren Paarkreuz mit 525 Kegeln gegen Petra Lohse (507) einen Einzelerfolg für die Chemikerinnen. Zuvor hatten Heike Doma (512) gegen Anja Franzke (504) und Kirsten Wendler (521) den Vergleich gegen Gerda Wollbaum (505) für sich entschieden.

Die Luckenauerin Irena Schock (512) konnte den ersten zählbaren Erfolg über Gabriele Junghans (457) für die Heimmannschaft feiern. Stimmungsvoll verliefen dann die Partien der Schlussstarter. Anfeuerungsrufe gab es auf beiden Seiten. „Die Partie ist noch nicht entschieden“, so die Trainerin der Gäste Elfriede Heinold. Es wurde um jeden Kegel gerungen und es spielten sich dramatische Szenen in der Luckenauer Kegelhalle ab. Im Gesamtergebnis lag phasenweise Luckenau vorn, dann war Chemie wieder leicht in Führungsrolle. So ging das bis zur letzten Kugel. Die Chemikerin Silvana Schwarz wurde von der Betreuerin Ilse Rolle mit ruhigen Worten angeleitet. Die 92-jährige Rolle gab Hinweise. „Locker bleiben, konzentriere dich, du hast viel Zeit“, beruhigte Rolle Silvana Schwarz. Die Keglerin gefiel auch bei den Abräumern. Sie konnte teils schwierige Bilder mit einer Kugel abräumen. Die Chemikerin hörte auf die Betreuerin, nach dem Spiel gab es eine heftige Umarmung der beiden Zeitzerinnen.

Schwarz spielt stark

Schwarz gewann nach einer starken Leistung (535) gegen Evelin Rößler (505). Die Luckenauerin hatte einen kleinen Talismann in Form eines Stoffbären in der Hand. „Der hat mir diesmal auch nicht geholfen“, sagte die 48-Jährige traurig. Kerstin Blume machte den zweiten Erfolg für die Sportfreunde perfekt, mit 519 Zählern gab sie der Zeitzerin Burgund Freyer-Kükelhahn knapp das Nachsehen. Für die Chemikerinnen nahm dieses Spiel ein Happy End. Die Luckenauerinnen stehen an vorletzter Position und können den Abstieg kaum verhindern. „Uns fehlt der Nachwuchs.“ Das sagte Gerda Wollbaum, die seit fünf Jahrzehnten kegelt. Doch bei solchen Leistungen wie gegen Chemie wird bei den tüchtigen Frauen bald wieder die Sonne scheinen. Egal wie es nach Saisonende aussieht, im kleinen Ort Luckenau, die nach der Wende sogar in der Zweiten Bundesliga spielten, werden weiter die Kugeln rollen. (mz)