Jubiläum Jubiläum: Die Ära beginnt auf Umwegen
LANGENDORF/MZ. - Rückblick: Geboren und aufgewachsen in Weißenfels, verschreibt sich Regine Schade anfangs dem Handball.
"Später wurde der Ball aber für meine Hände zu groß", gibt sie schmunzelnd zu. Eine gute Alternative bietet sich ihr in Berlin, wo sie Außenwirtschaft studiert: Volleyball. "Ich habe schon immer den Mannschaftssport favorisiert", sagt sie. Mit ihrem zukünftigen Mann Hans-Joachim führt sie eine Wochenendbeziehung. Er studiert in einer anderen Stadt Medizin.
Nach dem Studium zieht das junge Paar zurück nach Weißenfels. Regine Schade arbeitet im Schuhkombinat "Banner des Friedens", stellt die neuesten Produkte auf verschiedensten Messen vor. Ihr Mann beginnt seine medizinische Laufbahn in der Poliklinik. 1982 wird Tochter Katja geboren. Fünf Jahre später schenkt sie ihrem Mann mit Sohn Falko ein zweites Kind. "Da wurde es aber zu eng in unserer Wohnung in Weißenfels", erinnert sich die dynamische Frau noch heute. Die Familie beschließt 1988 den Umzug auf das Grundstück der Mutter von Hans-Joachim Schade. "Ich wollte eigentlich nie nach Langendorf, aber etwas Besseres konnte uns gar nicht passieren", weiß sie heute rückblickend.
Ihr Mann baut weiter aus und eröffnet Anfang der 90er Jahre seine Praxis. Zuerst arbeitet Regine Schade als Arzthelferin. Später lässt sie sich zur Diabetesassistentin ausbilden. Unterstützung bekommt sie von ihrem Mann. "Er war mir der beste Lehrer", ist sie ihm noch heute dankbar. Leicht hat sie es in dieser Zeit dennoch nicht. "Mich kannten alle und ich kannte keinen", erinnert sie sich, wie ihr der Anschluss in Langendorf fehlt.
Es ist die Schwiegermutter, die ihr im Jahr 1992 einen Ruck gibt. "Du musst etwas machen in Langendorf", sagt sie. Während eines Straßenfestes im Ort fordert sie andere Frauen auf: "Nehmt meine Schwiegertochter doch mal mit." Regine Schade findet sich auf der Kegelbahn in Langendorf wieder und eine neue Ära beginnt. Sie fühlt sich dort wohl. "Es war wieder ein Mannschaftssport und die Mischung zwischen Sport und Gesellschaft stimmte", weiß sie noch heute. Gerne übernimmt sie die Leitung des Vorstandes, die die heute 52-Jährige noch heute inne hat. In der kommenden Woche sind Vorstandwahlen. "Wenn ich gewählt werde, dann mache ich es noch einmal." Denn sie ist gern im Verein aktiv. "Es ist einfach eine super Truppe", sagt sie.
Es sind nicht nur die Spiele, sondern auch Unternehmungen außerhalb der Kegelbahn, die die Mitglieder zusammenschweißen. Zum Beispiel der Sportlerball des Burgenlandkreises in diesem Jahr. Da wurde die Damenmannschaft zweite in der Kategorie Mannschaften. "Das war eine tolle Veranstaltung", denkt sie noch heute sehr gern an diesen Erfolg zurück. Außerdem hofften die Freizeitsportler, ebenfalls in diesem Jahr in die Bundesliga aufsteigen zu können. Das hat nicht geklappt, aber die Trauer hält sich bei den Keglerinnen in Grenzen. Es wären viele weite Fahrten zu Wettkämpfen gewesen, weiß sie. Und der Haushalt mache sich schließlich nicht von allein, vertritt sie ihre Meinung.
Sie liebt ihr Leben in dem Ort, der ein Ortsteil der Stadt Weißenfels ist. "Ich habe den Umzug hierher nie bereut, bekräftigt sie, die ihrem Mann vor 14 Jahren mit Felix übrigens noch einen Stammhalter geschenkt hat. Regine Schade ist mit ihrer Leidenschaft für das Kegeln eine Alleinkämpferin in ihrer Familie. Denn die Kinder Felix, Katja und Falko sowie ihr Mann Hans-Joachim Schade haben sich dem Fußball verschrieben. Dennoch hält die Familie zusammen. Ein wichtiger Bestandteil ist dabei der Sportverein SV Grün-Weiß Langendorf. "Es gibt selten einen Verein, der so gute Bedingungen vorweisen kann", lobt die Frau mit den dunklen Haaren.