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Ju Jitsu in Sachsen-Anhalt Ju Jitsu in Sachsen-Anhalt: Landesverband bezieht klar Stellung gegen Gewalt

Von Olaf Wolf 20.11.2020, 11:24
Silvio Klawonn, Chef des Zeitzer Kampfsportvereins Jodan Kamae.
Silvio Klawonn, Chef des Zeitzer Kampfsportvereins Jodan Kamae. Matthias Voss

Zeitz - Das Statement des Ju-Jitsu-Landesverbandes Sachsen-Anhalt (JJVSA) war deutlich. „Intoleranz, Fremdenfeindlichkeit, Gewalt und Extremismus stehen im Widerspruch zu den Werten unseres Kampfsportes. In unserem Verband und den ihm angehörenden Vereinen ist kein Platz für Menschen, die ein kampfsportliches Training missbrauchen wollen, um sich entgegen unserer Werte zu verhalten“, stellt der Landesverband in einem offenen Brief klar.

Dabei bezieht sich der sich auf jüngste Veröffentlichungen zu einem in einem halleschen Kampfsportverein organisierten Kickboxer, der Kontakte zu rechtsextremen Gruppen haben soll und augenblicklich in Gera vor Gericht steht.

JJVSA Sachsen-Anhalt bietet Präventionskurse an

Der JJVSA belässt es nicht nur bei der Feststellung, dass im eigenen Verband Vereine mit extremistischen Kontakten keinen Platz haben. „Die Satzung des Verbandes ist an dieser Stelle unmissverständlich. Kein Platz für Gewalt. In welcher Form auch immer“, sagt Silvio Klawonn, Ehrenpräsident des Landesverbandes und Vereinschef des Kampfsportvereins „Jodan Kamae“ in Zeitz.

Damit will der Verband zugleich klarstellen, dass jegliche Assoziationen, Kampfsportvereine mit extremistischem Hintergrund würden im JJVSA organisiert sein, jeglicher Grundlage entbehren.

Auch dem Landessportbund Sachsen-Anhalt (LSB) ist das Thema nicht unbekannt. „Generell distanziert sich der LSB Sachsen-Anhalt von jeder Form von Rechtsextremismus in seinen Mitgliedsvereinen“, heißt es in deren Satzung.

„Der Ausschluss eines Vereins ist aber nicht ohne weiteres möglich. Wir setzen in diesem Zusammenhang auf den eingeschlagenen Weg des Dialoges, der Beratung und der Sensibilisierung des Vereins“, erklärt Frank Löper, Referent für Kommunikation des Landessportbundes. „Man sei seit langem mit dem betreffenden Verein in Halle im Gespräch“, fügt er hinzu.

Seit Jahren gehört der JJVSA Sachsen-Anhalt zu den Verbänden, die mit Präventionsprojekten gegen Gewalt auf sich aufmerksam machen. So hat man mit der Aktion „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ im Jahr 2019 ein deutliches Bekenntnis gegen Gewalt, Extremismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit in abgegeben. Eine Aktion, so ist Silvio Klawonn zu verstehen, die auch der halleschen Verein jederzeit in Anspruch nehmen könne. (mz)