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Jahnmuseum Freyburg  Jahnmuseum Freyburg : Ein Kaffee beim Turnvater

Von Constanze Matthes 23.11.2016, 08:49
Malerisches Plätzchen: Bereits im September, in dem dieses Bild entstanden ist, hatte Manuela Dietz, Leiterin des Jahnmuseums Freyburg, alle Pläne für das Museumscafé und das Crowdfunding-Projekt zusammen.
Malerisches Plätzchen: Bereits im September, in dem dieses Bild entstanden ist, hatte Manuela Dietz, Leiterin des Jahnmuseums Freyburg, alle Pläne für das Museumscafé und das Crowdfunding-Projekt zusammen. Biel

Freyburg - Freyburg hat am Dienstag eine Premiere erlebt. Allerdings eher im Stillen, im weltweiten Netz. Das Jahn-Museum ist das erste Museum in Sachsen-Anhalt, das ein Crowdfunding-Projekt (siehe „Fakten“) startet. Mit Hilfe der Online-Plattform „visionbakery.com“ sollen finanzielle Mittel für ein besonderes Vorhaben eingeworben werden. Auf dem Außengelände mit malerischem Blick auf die Unstrut und die Weinberge soll ein Café entstehen. „Bis in die 30er Jahre hinein hat dort eine Gastwirtschaft bestanden mit Bettenhaus und Tanzsaal“, erzählt Museumsleiterin Manuela Dietz. Mit einer Investitionssumme von 18000 Euro sollen die Terrasse weiter hergerichtet sowie die Ausstattung für den Außenbereich und Geräte für das Café angeschafft werden. Es kann für Weinverkostungen oder Kaffee-Tafeln genutzt werden. Die Einnahmen fließen in weitere Vorhaben des Museums.

Der Aufruf hat indes noch einen weiteren Grund. „Das Crowdfunding-Projekt bedeutet auch Marketing, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit, um das Haus auch überregional bekannter zu machen und weitere Zielgruppen zu erreichen“, so Manuela Dietz. Über die Medien und soziale Netzwerke soll der Spendenaufruf verbreitet werden. Neben einem Text, um die Arbeit und Bedeutung des Hauses sowie das Anliegen des Projektes zu erklären, wurde zudem ein Video gedreht. Die Mindestspende beträgt vier Euro, die Laufzeit 30 Tage mit der Option auf Verlängerung. Jeder kann bestimmen, was er gibt. Im Gegenzug erhält der Unterstützer ein Geschenk je nach Höhe der Spende; im Fall des Jahnmuseums sind das unter anderem freier Eintritt und in Kaffee, einen mit Schokolade gefüllten Turnbeutel oder auch eine besondere Wein-Edition. Sollte das Projekt scheitern und die gewünschte Summe nicht zusammenkommen, erhalten die Unterstützer das Geld zurück.

Für die Museumsleiterin ist das Vorhaben allerdings ein Puzzlestein in einem weit größeren Plan: den Umbau und die Sanierung des Hauses. Dafür sind Vertreter des Kultusministeriums, des Ministeriums für Inneres und Sport sowie für Wirtschaft mit Landrat Götz Ulrich zusammengekommen. Geplant sei, bis zum Jahr 2022 zum 100. Jahnturnen in Freyburg die Maßnahme zu realisieren. „Die Sanierung ist notwendig. Es gibt statische Probleme, hinzu kommt, dass das Magazin mit seinem wertvollen Bestand sich an ungünstiger Stelle unter dem Dach befindet, wo Temperaturschwankungen herrschen“, erklärt die Museumschefin. Außerdem soll eine neue Heizung und moderne Sicherheitstechnik eingebaut sowie die Barrierefreiheit berücksichtigt werden. Derzeit wartet die Leiterin auf einen Bescheid aus dem Kultusministerium. Es sollen Mittel in ein restauratorisches Gutachten fließen, das die Grundlage für das notwendige Baukonzept bildet.