Mal schnell ins Internet Internet im Burgenlandkreis: Verträge für Breitband-Ausbau unterzeichnet

Naumburg - Es sollte schon immer einmal losgehen und sogar dieses Jahr alles erledigt sein - die Rede ist vom Breitbandausbau im Burgenlandkreis. An öffentlichkeitswirksamen Terminen mit froher Kunde mangelte es nicht, doch dabei blieb es. Bund und Bieter Telekom hatten sich über die Netzpläne nicht einigen können, Fördermittelbescheide blieben aus und die zu unterschreibenden Verträge in der Schublade.
Und nun soll es tatsächlich losgehen und der Burgenlandkreis in punkto Breitband Anschluss finden an in anderen Regionen und Ländern längst übliche Standards?
Der relativ kurzfristig anberaumte Termin in der Kreisverwaltung mit allen Bürgermeistern, Vertretern des Landes-Digitalisierungsministeriums, Investitionsbank sowie der Deutschen Telekom jedenfalls sollte nichts anderes verkünden als die Botschaft: Jetzt passiert’s.
2020 soll der Burgenlandkreis flächendeckend über schnelle Internetanschlüsse verfügen
In der Tat sind am Montag sämtliche Breitbandausbau-Verträge zwischen der Deutschen Telekom und den Kommunen unterschrieben worden. Ziel ist, dass bis Anfang 2020 der Burgenlandkreis flächendeckend über schnelle Internetanschlüsse verfügt. Die Telekom spricht von Geschwindigkeiten von bis zu einem Gigabit pro Sekunde, doch dürfte das wohl, wenn überhaupt, nur dort gelingen, wo Glasfaserkabel direkt bis ins Haus gelegt werden.
Im besten Falle sind das Schulen, soziale Einrichtungen und Unternehmen. Otto Normalverbraucher wird sich zunächst mit auch schon erfreulichen 50 bis 250 Megabits zufrieden geben müssen, da gemeinhin Glasfaser lediglich bis zu einem Verteiler gelegt ist, ab dort bis zum Nutzer es aber mit Kupfer weitergeht. Wo im Burgenlandkreis die Arbeiten starten, darüber gab es keine Auskunft. Vesta von Bossel, Vorstandsbeauftragte für Breitbandausbau der Telekom, sagte lediglich, er werde „synergetisch“ erfolgen, alle Haushalte nach und nach eingebunden, mit ihnen auch die Unternehmen.
Telekom: „Wir wollen jetzt Gas geben.“
Der grobe Zeitplan sieht demnach so aus, dass die Telekom in den kommenden Monaten mit der Feinplanung der Trassen, dem Bestellen von Hardware, dem Einholen von Genehmigungen und dem Ausschreiben von Tiefbauarbeiten beginnt. Erste Anschlüsse sollen laut Unternehmen noch in diesem Jahr erfolgen, der Großteil dann 2019 und Anfang 2020. Vesta von Bossel: „Wir wollen jetzt Gas geben.“
Landrat Götz Ulrich (CDU) nannte die Vertragsunterzeichnungen eine „wichtige Voraussetzung, um überhaupt handeln zu können“. Das heiße nicht, dass es gleich morgen losgehe, was dem Bürger so deutlich zu vermitteln sei. Ulrich forderte, dass nach dem langen Aufschub die Umsetzung nun funktionieren müsse. Es sei ein Widerspruch, wenn der Landkreis in den nächsten Monaten einerseits Millionen für die Digitalisierung der Schulen ausgeben will, andererseits aber vor diesen die Digitalisierung in einem Flaschenhals ende, weil es am erforderlichen Netz mangele.
Dem Landrat dürfte da die Nachricht, die Theo Struhkamp vom Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitalisierung bereithielt, besonders im Ohr geblieben sein. Soziale Einrichtungen sollen bis 2021 direkt ans Glasfasernetz angeschlossen sein, alle Schulen im Burgenlandkreis bis spätestens Anfang 2020. Dem Kreis, so Struhkamp, der ohnehin an der Spitze der „Digitalisierungsbewegung“ stehe, käme hier eine Vorreiterrolle zu. (ntb/mz)
