Insolvenz des Rettungsdienstes Burgenland Insolvenz des Rettungsdienstes Burgenland: Gibt es personelle Konsequenzen?

Weißenfels - Auch zwei Monate nach der Insolvenz des Rettungsdienstes Burgenland ist es Sachwalter Nico Kämpfert noch nicht gelungen, einen Gesamtvergleich mit den Mitarbeitern zu erzielen.
Das gemeinnützige Unternehmen hatte Anfang September vorsorglich Insolvenz angemeldet, weil Mitarbeiter vor dem Arbeitsgericht einen Erfolg erzielten und auf der Vergütung ihrer Überstunden bestanden. Der Rettungsdienst verfügt aber über keine finanziellen Rücklagen, um die im Raum stehende Forderung von insgesamt 1,2 Millionen Euro zu zahlen.
Erste Sondierungsgespräche mit den Gläubigern
„Wir sind in erste Sondierungsgespräche mit den Gläubigern eingetreten“, sagt Nico Kämpfert. Um einen konkreten Vergleichsvorschlag unterbreiten zu können, sei es aber noch zu früh, da sein Team derzeit noch mit der Aufarbeitung der Vergangenheitsdaten beschäftigt sei. Daraus sollen dann Lösungsvorschläge und ein Sanierungsplan abgeleitet werden.
Bis Ende November sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, erklärt der Sachwalter: „So dass auf Basis der daraus abzuleitenden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch konkrete Vergleichsvorschläge entwickelt werden können.“
Das anhaltende Insolvenzverfahren bewerten einzelne Mitarbeiter kritisch
Das anhaltende Insolvenzverfahren bewerten einzelne Mitarbeiter kritisch. „Die Insolvenz dient doch nur dazu, den Mitarbeitern den ihn zustehenden Lohn zu verwehren“, äußert einer in einem Schreiben an die Mitteldeutsche Zeitung. Er macht sich weiter dafür stark, dass der Vorfall personelle Konsequenzen hat und die bisherige Führung des Unternehmens Konsequenzen daraus zieht.
Das Unternehmen selbst äußert sich dazu nicht. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir uns grundsätzlich zu Anliegen einzelner Mitarbeiter nicht öffentlich äußern“, erklärt Nico Kämpfert im Namen des Unternehmens.
Hinter dem Rettungsdienst Burgenland stehen die beiden Kreisverbände des Deutschen Roten Kreuzes Weißenfels und Naumburg/Nebra
Mitarbeiter hätten die uneingeschränkte Möglichkeit, versichert der Sachwalter, ihn und die auch die bestehende Geschäftsführung auf Probleme anzusprechen. Sie seien daran interessiert über Themen, welche die Belegschaft interessieren, in einen offenen Austausch zu treten. Davon werde gemäß Nico Kämpfert auch schon rege Gebrauch gemacht. „Dies ist meiner Auffassung nach der richtige und auch zielführende Weg“, stellt der Sachwalter klar.
Hinter dem Rettungsdienst Burgenland stehen die beiden Kreisverbände des Deutschen Roten Kreuzes Weißenfels und Naumburg/Nebra. Das 2006 gegründete Unternehmen übernimmt seit Anfang 2007 im Auftrag des Burgenlandkreises die Aufgaben des Rettungsdienstes in Teilen der Region. (mz)