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SpatenstichIndustriegebiet Zorbau bekommt Firmenzuwachs von Händler und Schneider GmbH

Von Holger Zimmer 24.10.2017, 11:32
Viel Prominenz war am Montag zum ersten Spatenstich für das neue Firmengelände gekommen.
Viel Prominenz war am Montag zum ersten Spatenstich für das neue Firmengelände gekommen. Peter Lisker

Zorbau - Erster Spatenstich für die Firma Händler und Schneider GmbH am Montag im Gewerbe- und Industriegebiet Zorbau. Das Fahrzeugbau-Unternehmen hat drei Standorte und dabei werde es auch bleiben, versichert Geschäftsführer Jörg Schneider. Denn neben dem Stammsitz in Freyburg und einem Betrieb in Merseburg hat die Firma einen weiteren Standort in Kleben.

Doch der wurde auf Dauer zu klein und hinzu kamen Anforderungen, die man als Vertragspartner von MAN-Fahrzeugen zu erfüllen hatte. Deshalb soll mit dem Umzug Mitte 2018 das dann 22 Jahre lang genutzte Klebener Firmengelände verkauft werden. Am 1. Juli soll die offizielle Übergabe erfolgen. Da hatte der Großvater seiner Frau 67 Jahre zuvor eine Schmiede eröffnet.

Händler und Schneider GmbH vergrößert sich: Neues Firmengelände ist dreimal so groß

Was die Unterschiede zwischen Kleben und Zorbau sind? Das neue Firmengelände ist mehr als dreimal so groß. Die Dimension der Fahrzeughalle wird sich von 1.000 auf 2.000 Quadratmeter verdoppeln. Die großen Fahrzeuge müssen nicht wieder rückwärts hinausrangieren, sondern können praktisch vorwärts auf der anderen Hallenseite hinausfahren.

Hinzu kommen weitaus mehr Stellflächen für die Autos. Und Aufenthaltsräume, Duschen sowie Umkleideräume werden modernen Standards entsprechen.

Zuwachs im Indutsriegebiet Zorbau: Unternehmen setzt auf erneuerbare Energie

Daneben wird auf erneuerbare Energie gesetzt. Auf 300 Quadratmeter Dachfläche wird eine Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 40 Kilowatt montiert. Bei Bedarf kann sie auch vergrößert werden. Dann nämlich, wenn eine Ladestation für Pkw und Lkw nicht nur angenommen wird, sondern der Bedarf in Sachen Elektromobilität mit der Entwicklung nicht Schritt hält. Dafür habe man ebenso eindeutige Platzvorteile wie es auch an Stellflächen nicht mangeln wird.

Die Schmiede in Freyburg war 1951 gegründet worden. Zunächst wurden Pferde beschlagen und dann Gartenzäune sowie Kipperwannen für Lkw gebaut. 1986 hat auch Jörg Schneider in der Firma angefangen. Zu expandieren begann man nach der Wende. Der Freyburger Standort wurde 1992 neu gebaut. 1995 hat man das Grundstück in Kleben gekauft und dort ein Jahr später eine Werkstatt eröffnet. Der dritte Standort kam 2001 in Merseburg dazu. Den leitet Schneiders Frau Beate.

Heute sagt er, dass die Entwicklung an einem Standort gar nicht so erfolgreich hätte verlaufen können, weil es für die Kunden natürlich einen großen Mehraufwand bedeutet hätte. Und gerade für Fahrzeuge mit über 40 Tonnen sei die Autobahnnähe ideal. Man vermiete Lkw auch nach Brandenburg, Sachsen und Thüringen und repariere Lastwagen aller Art. (hz)

Während übrigens in allen drei Betriebsteilen 45 Arbeitskräfte tätig sind, sind es derzeit in Kleben 14. Außerdem hebt Schneider hervor, dass man gegenwärtig zehn Lehrlinge ausbildet, fünf davon in Kleben. Und von denen, die im kommenden Jahr auslernen, wolle man wieder zwei übernehmen. Über 50 haben seit der Wende den Lehrabschluss in der Firma geschafft.

Händler und Schneider GmbH vergrößert sich: Industriepark Zorbau war ein Glücksfall

Laut Schneider war Zorbau ein Glücksfall. In Kleben konnte man sich nicht erweitern und das 10.000 Meter große Grundstück in Zorbau war eines der letzten, das zum Verkauf stand.

Mit dem Stand der Arbeiten zeigt sich Jörg Schneider nach knapp einem Monaten zufrieden. Was ihm nicht gefallen hat, ist die Tatsache, dass das Gelände nach mehr als zwei Jahrzehnten nicht nur zugewuchert war, sondern offensichtlich bei der Errichtung von umliegenden Firmen regelrecht vermüllt wurde.

So waren große Bäume gewachsen und das Terrain war verbuscht, so dass die untere Naturschutzbehörde eingeschaltet werden musste. Hier hätte die Gemeinde Zorbau etwas tun müssen. Daneben mussten Bauschutt und Betonklötze entsorgte werden. „Da standen unterm Strich zusätzliche 10.000 Euro für erschlossenes Bauland“, sagt Schneider. Und auch das Ordnungsamt habe ihn mit 150 Euro abgestraft, weil der unbefestigte Fußweg als Zufahrt genutzt worden sei. Da war seine beantragte Sondernutzung noch nicht genehmigt.

Der Mutterboden ist abgetragen, jetzt werden Schotter und Kies eingebaut sowie die Ver- und Entsorgungsleitungen verlegt. Der Geschäftsführer sieht optimistisch dem 1. Juli 2018 und dem Tag der offenen Tür zur Eröffnung entgegen. (mz)