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Thema spaltet Kommunalpolitik in Hohenmölsen Hundeverbot auf dem Friedhof - Ja oder Nein?

Von Tobias Schlegel 06.10.2021, 17:02
Derzeit dürfen nur Servicehunde auf den Friedhof, keine anderen Vierbeiner.
Derzeit dürfen nur Servicehunde auf den Friedhof, keine anderen Vierbeiner. (Foto: Tobias Schlegel)

Hohenmölsen/MZ - Sollen auf dem Hohenmölsener Friedhof künftig Hunde erlaubt sein oder nicht? Mit dieser Frage befasst sich die Kommunalpolitik derzeit. Die SPD-Stadtratsfraktion hat einen Antrag gestellt, der das derzeit geltende Tierverbot aufweichen soll (die MZ berichtete). Die Sozialdemokraten wollen, dass künftig Hunde, wenn sie an der kurzen Leine geführt werden, mit auf den Friedhof dürfen. Bisher durften das nur Servicehunde - also Begleithunde für Menschen mit körperlichen oder geistigen Einschränkungen.

„Uns ist klar, dass der Friedhof keine Parkanlage ist, aber Hunde sind für viele Leute ein wesentlicher Bestandteil der Trauerverarbeitung und außerdem ein Familienmitglied“, sagte SPD-Stadträtin Anke Meinhardt am Montagabend im Sozial-, Bildungs- und Kulturausschuss der Stadt. Zustimmung erhielt sie dabei von Marion Sonntag und Silke Roßner (beide CDU) sowie Frank Weidauer (Die Linke), die den Vorstoß der Sozialdemokraten begrüßten.

„Der Friedhof ist ein Ort der Stille“

Doch es gibt auch andere Meinungen. „Der Friedhof ist ein Ort der Stille. Hunde folgen ihrem Instinkt, bellen und können verrückt spielen, wenn sie auf andere Hunde oder Tiere treffen“, sagte der Ausschussvorsitzende Dirk Bunda von der Wählergemeinschaft „Aktives Hohenmölsener Land“. Auch mögliche Hinterlassenschaften der Tiere auf dem Friedhof seien ein Problem, genauso wie der Umstand, dass manche Menschen auch einfach Angst vor Hunden haben.

Der gleichen Ansicht ist Wilfried Wagner, Mitglied im Senioren- und Behindertenbeirat der Stadt. Er habe zuletzt mit mehreren Senioren, die vorwiegend auf den Friedhof gehen, über das Thema gesprochen. „Bei den älteren Leuten herrscht einhellig die Meinung, dass Hunde auf einem Friedhof nichts zu suchen haben“, so Wagner, der es außerdem für schwierig hält, auch wirklich zu kontrollieren, ob Hundebesitzer ihrer Vierbeiner an der kurzen Leine halten oder überhaupt angeleint haben. „Dort sehe ich eine Schwierigkeit“, sagte Wagner.

Die Mehrheit des Ausschusses gab dem Stadtrat letztlich die Empfehlung, dem SPD-Antrag zuzustimmen. Die Entscheidung darüber trifft der Stadtrat am 21. Oktober.