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Humor in ernsten Zeiten Humor in ernsten Zeiten: Wie "Ausbilder Schmidt" die Corona-Krise erlebt

Von Tobias Schlegel 21.10.2020, 09:30
Als Ausbilder Schmidt hat sich der Komiker Holger Müller in den vergangenen Jahrzehnten bundesweit einen Namen gemacht.
Als Ausbilder Schmidt hat sich der Komiker Holger Müller in den vergangenen Jahrzehnten bundesweit einen Namen gemacht. Manfred Wegner

Hohenmölsen - Holger Müller ist wieder mittendrin im Geschäft. Mit seinem Programm „Die Lusche im Mann“ tourt er als „Ausbilder Schmidt“ gerade durch Deutschland. Am vergangenen Sonntag stand ein Auftritt im brandenburgischen Neustadt (Dosse) auf dem Programm. Danach ging es erstmal wieder nach Hause, wo die MZ ihn einen Tag später am Telefon erreicht. „Ich bin von montags bis mittwochs immer daheim, da habe ich keine Auftritte“, sagt der Komiker, der am 14. November im Bürgerhaus Hohenmölsen zu Gast sein wird.

Das zumindest hoffen der 51-Jährige und der Veranstalter. Angesichts der unsicheren Corona-Lage und steigender Infektionszahlen werden nach jetzigem Stand aber wohl nur maximal 100 Zuschauer dem Programm beiwohnen können.

Schwierige Zeiten: Corona-Pandemie hat Komiker hart getroffen

Es sind schwierige Zeiten, gerade für die Kultur- und Veranstaltungsszene. „Der Schreck hält ja schon seit März an. Sobald die Zahl der Infizierten steigt, ist die Spannung da. Man kann nichts mehr langfristig planen und muss immer neu schauen, was machbar ist“, sagt Müller. Man werde aber alles mögliche tun, um die Show stattfinden zu lassen. Doch die Gesundheit der Zuschauer steht bei all dem im Vordergrund. „Es ist wichtig, dass die Leute mit einem guten Gefühl nach Hause gehen können“, so der Komiker.

Auch ihn hat die Corona-Pandemie im Frühjahr hart getroffen. Auftritte wurden abgesagt bzw. verschoben. „Ich war erstmal zwei Wochen in Schockstarre“, sagt er. Die freie Zeit nutzte er, um zu Hause seine Kinder „zu bespaßen“. Das sei auf die Dauer ganz schön anstrengend gewesen. „Sonst hat man ja ganz andere Möglichkeiten, zum Beispiel kann man in den Zoo gehen oder die Oma besuchen“, sagt er.

Seit fast 20 Jahren gehört Müller zu den bekanntesten Comedians Deutschlands

Mitte April folgten dann wieder die ersten Video-Auftritte via Facebook, im Mai war er als „Ausbilder Schmidt“ wieder in Autokinos zu erleben. „Das hat mir schon sehr gefehlt, da ich eine große Spielfreude habe. Selbst nach zwei Wochen Urlaub wird es bei mir immer Zeit, wieder auf die Bühne gehen zu können.“

Seit fast 20 Jahren gehört Müller durch die von ihm verkörperter Figur des Zigarre rauchenden, proletenhaften Bundeswehr-Ausbilders Schmidt zu den bekanntesten Comedians Deutschlands. Acht Kabarettprogramme, vier Alben, ein Buch und sogar ein Kinofilm (Morgen, ihr Luschen! Der Ausbilder-Schmidt-Film) haben ihn in Funk und Fernsehen bekannt gemacht.

Holger Müller steht als Ausbilder Schmidt in Hohenmölsen auf der Bühne

Entstanden ist die Figur, als Müller selbst bei der Bundeswehr war. „Ich habe damals aus Spaß meine Kameraden zur Sau gemacht und die fanden das lustig“, erzählt er. Die Männer nebenan waren dagegen entsetzt und dachten, es gebe wirklich einen neuen Ausbilder. Müller selbst sieht den „Ausbilder Schmidt“ als eine lebende Comicfigur. Es mache ihm nach wie vor großen Spaß, diesen zu spielen. Für das nächste Jahr plane er ein neues Bühnenprogramm.

Zurzeit tourt er noch etwas mit „Die Lusche im Mann“ durch die Republik. Ein Zwischenstopp ist dabei Hohenmölsen. Das Publikum erwartet dabei eine „typische Ausbilder-Schmidt-Comedy“. Es gehe in dem Programm darum, dass der Mann von heute immer mehr verweichliche. Dies will der „Ausbilder Schmidt“ verhindern - auch wenn in ihm selbst eine „Lusche“ steckt. Wie die sich äußert, erfahren die Besucher am 14. November um 19 Uhr im Hohenmölsener Bürgerhaus.

››Restkarten gibt es im Bürgerhaus. Telefon: 034441/4 22 50 (mz)