Volkshaus Taucha Hohenmölsen bleibt auf dem Wasserschaden sitzen

Taucha/Hohenmölsen/MZ - Auf die eh schon klamme Stadtkasse von Hohenmölsen kommt aller Voraussicht nach wohl eine weitere Belastung zu: Das beschädigte Parkett im Volkshaus Taucha wird Stand jetzt nicht als ein Versicherungsschaden gewertet werden können. Darüber hat Bauamtsleiter Christoph Karger im Haushaltsausschuss auf Nachfrage von Stadtratschef Bernd Hoffmann (CDU) informiert.
Heißt: Die Stadt muss ein neues Parkett aus eigener Tasche bezahlen. Auf rund 60.000 Euro hat die Verwaltung den Schaden beziffert. Im Zuge der laufenden Sanierung des Volkshauses wurden Dellen in dem Parkett bemerkt. Darunter befanden sich Pfützen. Der Wasserschaden ist so groß, dass der Belag komplett erneuert werden muss. Karger führte den Schaden auf eine „schlechte Bausubstanz“ zurück. Ein Leitungsschaden könne ausgeschlossen werden, weshalb auch die Versicherung nicht einspringt. Immerhin: Die Versicherung hat angeboten, ein sogenanntes Sanierungsgutachten zu erstellen und zu bezahlen. Die Kosten dafür bleiben der Stadt also schon mal erspart.
Erst jetzt ist ein Betrag ermittelt
Dies ist aber nur ein kleiner Tropfen auf den heißen Volkshaus-Stein. Auch ohne den Parkett-Schaden wird die Stadt mit Mehrkosten bei der Sanierung des Objektes rechnen müssen, die für 600.000 Euro veranschlagt worden war. Der Eigenanteil der Stadt wurde auf 200.000 Euro beziffert, für den Rest kommt ein Förderprogramm der EU auf. Bürgermeister Andy Haugk (parteilos) hatte aber bereits vor Monaten dem Stadtrat mitgeteilt, dass während der Bauarbeiten Schäden in dem Gebäude gefunden wurden, die man vorher nicht kannte und entsprechend nicht einkalkuliert hatte. Eine konkrete Summe an Mehrkosten konnte der Rathauschef damals noch nicht nennen.
Erst jetzt ist ein Betrag ermittelt: Die Stadt rechnet mit einer zusätzlichen Summe von 92.500 Euro, die der Umbau des Volkshauses verursachen wird. Die Kosten für den neuen Belag sind mitgerechnet. Die Summe ist in einem Nachtragshaushalt angegeben worden, den die Verwaltung bei der Kommunalaufsicht einreichen muss. Der Nachtragshaushalt ist vor allem wegen der Kostenexplosion für das neue Feuerwehrgerätehaus in Granschütz notwendig, das um mindestens 700.000 Euro teurer wird.