Himmelsscheibe Himmelsscheibe : Erlebnisweg von Arche zum Turm

Kleinwangen - Großer Auftritt für die Himmelsscheibe von Nebra: Ab heute ist der nahe Kleinwangen gemachte einzigartige archäologische Fund in einer Sonderausstellung im Berliner Gropiusbau zu sehen. Die Scheibe rückt damit erneut in den bundesweiten und internationalen Fokus. Das Kleinwangener Himmelscheibenzentrum Arche Nebra erhofft sich von dieser glanzvollen Schau einen weiteren Anstieg der Zahl der Besucher.
Künftig werden die Gäste auf einem Erlebnispfad wandeln können, der von der Arche zum auf dem Mittelberg stehenden Turm führt. Bereits jetzt ist er eine bei Archäologie- und Naturliebhabern beliebte Wanderstrecke. Beim Vorhaben Erlebnispfad handelt es sich um ein Leader-Projekt, das von der Europäischen Union gefördert wird. Aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds wird für zwei Jahren eine Personalstelle zur Konzepterstellung, Koordinierung und Begleitung des Projekts finanziert. Sie ist seit Monatsbeginn mit Bettina von Frommannshausen besetzt.
Seit der Eröffnung der Arche Nebra im Jahr 2007 konnten bereits über 750000 Gäste im Besucherzentrum begrüßt werden. Die Dauerpräsentation erzählt die Geschichte der Himmelsscheibe, verbindet Archäologie mit Astronomie und verweist auf den etwa drei Kilometer entfernten Fundort der Himmelsscheibe am Mittelberg. „Um den Fokus stärker auf den Bedeutungszusammenhang zwischen dem Besucherzentrum und der landschaftsarchitektonisch gestalteten Fundstelle auf dem Mittelberg zu lenken, soll der Weg zwischen beiden Orten erlebnisorientiert gestaltet werden“, heißt es in einer Pressemitteilung. „Wir wollen unsere Gäste ermuntern, nach einem Besuch der Arche Nebra unbedingt noch den Fundort auf dem Mittelberg zu erkunden“, erklärt Bettina Pfaff, Geschäftsführerin der Arche Nebra. Über den Mittelberg verstreut liegen weitere archäologische Denkmale. „Ziel ist es, die historischen Bodendenkmale und die naturräumlichen Besonderheiten zu inszenieren und Besuchern ein kurzweiliges Wandern von der Arche Nebra auf den Mittelberg zu bieten“, heißt es in der Mitteilung weiter. Denkbar wären zum Beispiel interaktive Elemente und Installationen, die an ausgewählten Stationen zum Schauen, Tasten und Entdecken einladen. Ruhemöglichkeiten könnten die Stationen ergänzen und den Wald als einzigartigen Naturraum erlebbar machen.
„Mit der Gestaltung des Wanderwegs wird außerdem ein weiteres Angebot geschaffen, um die Verweildauer der Besucher in unserer Region zu verlängern“, erläutert Jana Schumann, Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde Unstruttal und Vorsitzende des Fördervereins Arche Nebra.
Über den touristischen Aspekt hinaus entfaltet die Hervorhebung regionalspezifischer Besonderheiten aus Geschichte und Natur eine identitätsstärkende Wirkung. Hilfe erhält das Himmelsscheibenzentrum bei diesem Vorhaben vom Förderverein Arche Nebra. Er unterstützt seit 2012 die Kulturarbeit des Besucherzentrums. Neben dem ideellen Einsatz für die Belange der Arche Nebra engagieren sich die Vereinsmitglieder, weitere finanzielle Fördermöglichkeiten zu erschließen. „Die Gestaltung des Wegs ist ein Vorhaben, das wir schon lange im Blick hatten. Schön, dass wir dank des Zuwendungsbescheids das Leader-Projekt nun in Angriff nehmen können“, stellt Jana Schumann erfreut fest.
Gegenstand des bewilligten Antrags sind alle Vorarbeiten, die Koordinierung und Begleitung der Maßnahmen. „Ich bin sehr gespannt auf die neue Aufgabe. Die Herausforderung, verschiedene Themen der Kulturgeschichte, Natur und Astronomie in einem Erlebnispfad zu verknüpfen, ist sehr reizvoll“, sagt Bettina von Frommannshausen. Sie lebt in Halle und hat zuvor bei der Stiftung Luthergedenkstätten in Sachsen-Anhalt und in der Kreisverwaltung des Salzlandkreises gearbeitet.
Mit dem Maßnahmenprogramm Leader fördert die Europäische Union innovative Projekte, die den ländlichen Raum stärken. Ziel ist es, die Regionen in ihrer eigenen Entwicklung zu unterstützen. Lokale Aktionsgruppen erarbeiten vor Ort Entwicklungskonzepte. Die Lokale Aktionsgruppe Saale-Unstrut-Triasland strebt mit ihrer Arbeit die Aktivierung der Region als touristische Kultur- und Naturlandschaft an. Der Fundort der Himmelsscheibe von Nebra ist ein touristischer Schwerpunkt der Leader-Region Naturpark Saale-Unstrut-Triasland.