Handball-Verbandsliga Handball-Verbandsliga: Personalsorgen und Chance für die Reservespieler

Plotha/Weissenfels/MZ/ST/coco - Gegen das Schlusslicht der Handball-Verbandsliga, den HSV Zerbst, ließ Spitzenreiter SG Saaletal Reichardtswerben/Prittitz nichts anbrennen. Die Gastgeber gewannen ihr Heimspiel mit 38:23 und verteidigten damit die Tabellenführung. Der Weißenfelser HV unterlag indes ebenfalls zu Hause gegen den derzeit zweitplatzierten HBC Wittenberg mit 28:32.
Rückraum bereitet Kopfzerbrechen
Rein von der Konstellation her sollte es ein einfaches Spiel für die Saaletaler gegen Zerbst werden. Aber schon mehr als einmal hat sich die SG gegen Teams aus dem Tabellenkeller schwer getan. Doch dieses Mal erzwangen die Hausherren schon frühzeitig eine Entscheidung. Trainer Dimitri Radkevitch: „Unsere Abwehr war wieder der Schlüssel zum Erfolg, obwohl mir da nicht immer alles gefallen hat. Aufgrund die leichten Tore holten sich meine Männer aber Sicherheit und hatten sichtlich Spaß beim Spielen.“ Der erste Treffer gelang allerdings den Zerbstern, die Anfangs Paroli boten. Besonders der Rückraum des HSV bereitete der SGS-Defensive Kopfzerbrechen. Abwehrboss André Korn musste seine Mitspieler mehrmals lautstark ermahnen. In der 10. Minute lag Reichardtswerben/Prittitz mit 5:4 nur knapp vorn. Dann stellte sich die Mannschaft auf den Gegner ein und bestimmte den weiteren Verlauf. Mit schnellen Konterattacken wuchs der Vorsprung. Hier zeichnete sich besonders das Prittitzer Urgestein Christian Müller aus, der seinen Einsatz und das Vertrauen seines Coaches rechtfertigte. Er marschierte unentwegt über den linken Flügel nach vorn und nutzte seine Chancen. So etwa nach 15 Minuten, als ihm das 9:5 gelang. Zerbst blieb bis zum 8:11 in Reichweite, verlor aber bis zur Pause endgültig den Kontakt (12:20).
Trotzdem war Coach Radkevitch unzufrieden. Ihn ärgerte, dass seine Schützlinge wieder einige klare Möglichkeiten liegen ließen. Das wurde mit Beginn der zweiten Halbzeit besser. Sebastian Enke erhöhte auf 23:13. Die Zerbster leisteten jetzt nur noch sporadisch Widerstand (28:15). Nun durften einige SG-Reservespieler ran. Oliver Meyer gelang dabei in seinem dritten Einsatz der erste Treffer. Auch Benjamin Proschwitz und Paul Böttcher trugen sich in der Torschützenliste ein.
Toller Kampf in der Schlussphase
Das Trainer-Duo des WHV, Torsten Hahn und Christian Kunth, hatte gegen Wittenberg Personalsorgen: Mit Nils Hahn (Schulterverletzung), David Radam (Magen-Darm-Infekt) und Martin Schmoeckel (Arbeit) fehlte die komplette erste Aufbaureihe. Zudem war Abwehrstratege Kai Zeigermann nicht dabei. So konnten sich die Ersatzspieler einmal beweisen. Zunächst legte der WHV vor und Wittenberg zog nach (5:5/9. Minute). „Doch dann kamen die größere Erfahrung und die athletische Überlegenheit der Gäste zum Tragen“, so Kunth. Im Angriff der Weißenfelser wurde nun teilweise überhastet abgeschlossen. Die Wittenberger räumten immer wieder über die Linksaußenposition ab und verwandelten sicher. Schnell war ein Fünf-Tore-Vorsprung erspielt (13:8/20.) und bis zur Pause schien Weißenfels schon abgeschlagen (13:20).
Halbzeit zwei begann, wie die erste aufgehört hatte. Wittenberg stark, Weißenfels dagegen eher pomadig und zu zaghaft. Es drohte ein Debakel (20:31/45.), aber es kam anders. Die Weißenfelser legten sich noch einmal richtig ins Zeug. Vor allem Yves Grötzner und Hendrik Taube ragten heraus, wobei in der Schlussviertelstunde wirklich alle kämpften. So traf Wittenberg in den letzten acht Minuten gar nicht mehr. „Hut ab vor dieser aufopferungsvollen Leistung des Teams, das so noch nie zusammengespielt hatte“, lobte Kunth.