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Handball-Oberliga  Handball-Oberliga : Stimmung? Null! Leistung? Desaströs!

Von Torsten Kühl 25.02.2018, 17:11
Burgenland-Toptorjäger Kenny Dober (vorn links) begrüßt vor dem Anpfiff im Naumburger „Euroville“ Carsten Kommoß, der später sieben Tore für den HC Aschersleben erzielen wird. Die Gastgeber kassieren schließlich eine deprimierende 24:31-Heimniederlage.
Burgenland-Toptorjäger Kenny Dober (vorn links) begrüßt vor dem Anpfiff im Naumburger „Euroville“ Carsten Kommoß, der später sieben Tore für den HC Aschersleben erzielen wird. Die Gastgeber kassieren schließlich eine deprimierende 24:31-Heimniederlage. Torsten Biel

Naumburg/Plotha - „Ohne Asche wär’ hier gar nichts los!“ Kurz vor Ende der Oberliga-Partie gegen den HC Aschersleben mussten sich die gastgebenden Burgenländer am Sonnabendabend im „Euroville“ auch noch den Hohn der Gäste-Fans gefallen lassen. Dieser kam nicht ganz unberechtigt, schließlich hatten die HCB-Männer in dieser richtungweisenden Partie auf die lautstarke Unterstützung ihres Anhangs verzichten müssen. Zwar standen die obligatorischen Schlaginstrumente bereit, was jedoch fehlte, waren: die Trommelstöcke! Unglaublich, aber wahr. Und so war es bei den Angriffen der Hausherren meist mucksmäuschenstill in der Halle, während auf der Gegenseite die Fans der „Alligatoren“ wenigstens im Rahmen ihrer Möglichkeiten Rabatz machten.

Dieses traurige Umfeld passte so recht ins Bild eines für die Gastgeber „gebrauchten“ Abends. Zwar lagen die HCB-Männer über weite Strecken der ersten Halbzeit und auch beim Seitenwechsel (14:12) vorn, doch nach der Pause leisteten sie sich - wie zuletzt in Dresden - einen Black-out. Diese Schwächephase nutzten die Gäste, um das Blatt zu wenden. Am Ende feierten sie einen deutlichen und mehr als verdienten 31:24-Sieg. „Wenn man hinten schwach spielt und einem vorn nichts einfällt, dann kann man in dieser Liga kein Spiel gewinnen. Wir haben als Team auf ganzer Linie versagt und müssen jetzt in der Tabelle nach unten schauen“, so Trainerin Ines Seidler, deren Team jetzt ein negatives Punktverhältnis hat. HCB-Präsident Uwe Gering sprach nach dem Spiel von einer peinlichen Leistung der Burgenländer. Er wolle das in dieser Woche mit der Mannschaft am Rande des Trainings auswerten.

Ines Seidler betonte, dass es offensichtlich gewesen sei, dass man den Ausfall von Kreisläufer Hannes Zerrenner (Kreuzbandriss, wir berichteten) nicht kompensieren könne. „Aber Aschersleben haben auch drei Stammspieler gefehlt. Und sie haben - im Gegensatz zu uns - erkennen lassen, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollen“, so die erfahrene Übungsleiterin. Bei den Gästen hatte Kapitän Martin Wartmann, der selbst nach zweiwöchiger Krankheit nicht einsatzfähig war, die Rolle des Trainers übernommen. HCA-Chefcoach Dmitry Flilippov, mit Russland zweimal Olympiasieger sowie Welt- und Europameister, musste das Bett hüten, sagte wenige Stunden vor der Abfahrt nach Naumburg krankheitsbedingt ebenfalls ab.

MÄNNER: HC Burgenland - HC Aschersleben 24:31 (14:12). HCB: Max Neuhäuser, Michal Galia; Kenny Dober 6/2, Ants Benecke 7, Hendrik Taube 1, Stephan Fichtner, Stephan Meyer 2, Jan Schindler 2, Christian Haufe 1, Max Weber 2, Jan Höhne 3, Benedikt Schmidt; kein Einsatz: Maximilian Fuchs.

Spielfilm: 2:3 (5.), 7:6 (10.), 8:7 (15.), 9:8 (20.), 12:10 (25.), 17:16 (35.), 18:19 (40.), 19:22 (45.), 19:25 (50.), 21:28 (55.) - Siebenmeter: HCB 3/2, Aschersleben 2/2; Zeitstrafen: HCB 4, Aschersleben 5.

Die Farben des HC Burgenland hochgehalten haben am Sonntag die Oberliga-Frauen. Sie bezwangen in Plotha den bisherigen Ranglistenfünften HSG Riesa/ Oschatz souverän mit 32:22 und revanchierten sich damit für die knappe Hinspielniederlage. Zudem behaupteten die Schützlinge von Trainer Steffen Baumgart den ersten Tabellenplatz. Die ebenfalls für gestern angesetzte Partie zwischen Koweg Görlitz und Co-Spitzenreiter Thüringer HC II fiel aus, da die Gäste - wie sie der spielleitenden Stelle des Mitteldeutschen Handball-Verbands mitteilten - auf der Anreise eine Autopanne hatten. „Ein Schelm, der Böses dabei denkt“, meinte HCB-Coach Baumgart dazu. „Die Erste der Thüringer spielt Champions League in Bietigheim, und die Partie der Reserve in Görlitz wäre auch eine schwere geworden. Ich bin mal gespannt, wie der Verband in dieser Sache entscheidet.“

Seine eigene Mannschaft lobte Baumgart „für eine starke Abwehrleistung, die vielleicht unsere beste bisher in dieser Saison war“. Bis auf die ersten 17 Minuten, die noch einigermaßen pari-pari verliefen, hatte der HCB die Gäste aus Sachsen im Griff. Aus einem sehr geschlossen auftretenden Team könne er niemanden herausheben, sagte der Trainer. „Wenn wir so diszipliniert wie heute spielen und die Vorgaben so konzentriert umsetzen, sind wir nur schwer zu schlagen.“

FRAUEN: HC Burgenland - Riesa/ Oschatz 32:22 (15:9). HCB: Marie Schuhknecht, Jessica Plitz; Caroline Rosiak 1, Melanie Steinbach 1, Jessica Stiskall 7/5, Theresa Gering 1, Vivien Walzel 4, Victoria Hasselbusch 5, Anna-Maria Schulz, Jurate Kiskyte 6/3, Lena John, Thea Schwarz 4, Charlotte Wojna 1, Carolin Konrad 2.

Ihr nächstes Spiel bestreiten die HCB-Männer am 3. März, 19 Uhr, beim USV Halle und die Burgenländerinnen am gleichen Tag ab 19.30 Uhr beim SC Hoyerswerda.

HCB-Kapitän Ants Benecke (r.) wird von Alexander Weber bedrängt.
HCB-Kapitän Ants Benecke (r.) wird von Alexander Weber bedrängt.
Torsten Biel