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Großeinsatz im Unstruttal Großeinsatz im Unstruttal: In Reinsdorf brennen Hallen

Von Constanze Matthes und Anke Losack 01.01.2020, 09:29
Nur noch Ruinen: Der Morgen nach dem Großbrand auf dem Gelände der einstigen LPG in Reinsdorf.
Nur noch Ruinen: Der Morgen nach dem Großbrand auf dem Gelände der einstigen LPG in Reinsdorf. Anke Losack

Reinsdorf - Noch am Montagvormittag sind Rauchschwaden am Rande von Reinsdorf weithin sichtbar. Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Reinsdorf halten auf dem Gelände eines Agrarbetriebes Brandwache. In der Siedlung Altenburg standen am Sonntagabend zwei mit Stroh, Heu sowie Bauholz gefüllte Lagerhallen in Flammen. Bis über die Kreisgrenze war das Feuer zu sehen. Über die Warnapps „Katwarn“ und „Nina“ wurden Anwohner informiert, Fenster und Türen wegen der starken Rauchgasentwicklung geschlossen zu halten. Zum Einsatz kamen die Feuerwehren aus Reinsdorf, Nebra, Großwangen, Karsdorf und Laucha mit insgesamt 67 Kräften. Ebenfalls vor Ort: Kreisbrandmeister Silvio Suchy und der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Unstruttal, Michael Richter.

Bis zur Mittagszeit am Montag waren die Brandhelfer tätig. „Die Einsatzkräfte ließen die Hallen kontrolliert abbrennen und verhinderten ein Übergreifen auf Nebengebäude. Es gab mehrere große Brandherde“, sagte Gerald Becker, Leiter des Ordnungsamtes der Verbandsgemeinde Unstruttal, auf Nachfrage. Die Kriminalpolizei nahm auf der Suche nach der Brandursache am Montag das Gelände in Augenschein. „Wir ermitteln in alle Richtungen und überprüfen, ob es sich um Brandstiftung oder Selbstentzündung gehandelt hat“, sagte Polizeisprecher Silvio Klawonn. Eine gegenüber Tageblatt/MZ getroffene Aussage, die Hallen haben gleichzeitig in Flammen gestanden, konnte Klawonn am Montag offiziell weder bestätigen noch entkräften. Er bemerkte indes: „Aber es ist schon unkoscher.“

Das Gelände der einstigen LPG ist in Privatbesitz. Der Schaden liege nach Angaben der Geschädigten im sechsstelligen Bereich, teilte das Polizeirevier Burgenlandkreis mit. Laut Ordnungsamtsleiter Gerald Becker hatte das Veterinäramt des Burgenlandkreises gegen die Landwirte ein Tierhaltungsverbot für den Standort Reinsdorf ausgesprochen. Die Kreisverwaltung bestätigte auf Anfrage diesen Vorfall.

„Wegen tierschutzwidriger Haltungsbedingungen werden die Betreiber seit Ende 2016 intensiv betreut. Da keine Besserung eintrat, wurde im April 2019 ein Haltungs- und Betreuungsverbot für Rinder verfügt“, gibt Kirsten Wilke, Referentin des Landrats, Auskunft. Auch die Übergabe der Tiere an eine andere Halterin habe keine Besserung gebracht. „Ein weiteres Verbot erging. Am 18. Oktober wurden die letzten 62 noch in der Anlage vorhandenen Rinder durch das Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamt sichergestellt und abtransportiert“, so Wilke.

In der Vergangenheit ist es in der Region Unstruttal und Finne mehrfach zu Großbränden gekommen. So waren nahe einem Funkmasten bei Bad Bibra rund 1000 Strohballen in Brand geraten (wir berichteten).

Zwei Hallen gehen in Reinsdorf in Flammen auf. Sie waren mit Stroh, Heu und Holz gefüllt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Zwei Hallen gehen in Reinsdorf in Flammen auf. Sie waren mit Stroh, Heu und Holz gefüllt. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen.
Ordnungsamt Vg Unstruttal