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Gesundheitsamt des Burgenlandkreises Gesundheitsamt des Burgenlandkreises: Karies und Kreidezähne nehmen zu

Von Martin Walter 12.11.2019, 08:10
Alles in Ordnung? Ein Zahnarzt kontrolliert die Zähne eines Mädchens. Die Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern sind für die Gesundheitsämter verpflichtend.
Alles in Ordnung? Ein Zahnarzt kontrolliert die Zähne eines Mädchens. Die Vorsorgeuntersuchungen bei Kindern sind für die Gesundheitsämter verpflichtend. DPA

Naumburg - Dass Zähneputzen wichtig ist, kann Kindern nicht früh genug beigebracht werden. Einmal im Jahr kommen deshalb auch eine Zahnärztin und eine Zahnarzthelferin in die Kindertagesstätten des Burgenlandkreises und führen eine zahnärztliche Vorsorgeuntersuchung durch. Dieses Angebot ist nach dem Gesundheitsdienstgesetz des Landes Sachsen-Anhalt verpflichtend für die Gesundheitsämter. „Diese Untersuchungen sind immer mit einer praktischen Anleitung der Kinder zum Zähneputzen verbunden“, informiert das Gesundheitsamt des Burgenlandkreises. Dabei werden auch die Themen gesunde Ernährung, Zahngesundheit und richtige Zahnpflege besprochen.

Fast ein Drittel betroffen

Dennoch trete im letzten Jahrzehnt verstärkt frühkindliche Milchzahnkaries auf. „Hier handelt es sich um eine schon teilweise im ersten Lebensjahr schnell voranschreitende Kariesform, die hauptsächlich durch den unsachgemäßen Dauergebrauch der Nuckelflasche mit gesüßten Getränken und fehlender Mundhygiene verursacht wird“, weist das Gesundheitsamt hin.

Und das ist nicht die einzige Zahnkrankheit, die vermehrt festzustellen sei. Auch die sogenannten „Kreidezähne“ haben zugenommen. Dabei handelt es sich laut Gesundheitsamt, „um eine Mineralisationsstörung der ersten Molaren und der bleibenden Schneidezähne. Sie kann an einzelnen Zähnen oder in Kombination auftreten. Diese Zähne haben eine veränderte Schmelzstruktur und dadurch eine erhöhte Kariesanfälligkeit.“ Laut der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde (DGKIZ) seien rund zehn bis 15 Prozent der Kinder davon betroffen, bei den Zwölfjährigen sei es sogar fast ein Drittel. „Die Ursache ist bisher unbekannt und Gegenstand der Forschung“, so das Gesundheitsamt.

Mögliche Auslöser

Obwohl also noch nichts wissenschaftlich belegt ist, gibt es aber einige Vermutungen, was die Ursachen der Krankheit sein könnten. In Verdacht stehen laut Deutscher Gesellschaft für Kinderzahnheilkunde vor allem Bisphenol A, das in diversen Kunststoffartikeln vorkommt, aber auch hoch dosierte Antibiotika sowie Vitamin-D-Mangel.