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Geschichte  Geschichte : Über Stadt und Fluss

Von Constanze Matthes 18.12.2019, 08:52
Titel der neuen Broschüre zum Thema Freyburg und die Unstrut der Schriftenreihe „novum castrum“.
Titel der neuen Broschüre zum Thema Freyburg und die Unstrut der Schriftenreihe „novum castrum“. Verein

Freyburg - Flüsse prägen Landschaften und die an ihren Ufern liegenden Orte sowie das Leben der Menschen. Die Stadt Freyburg trägt den Fluss im Namen. Der Verbindung zwischen Unstrut und Weinstadt widmet sich der neue, nunmehr zehnte Band der Schriftenreihe „novum castrum“, die der Verein zur Rettung und Erhaltung der Neuenburg seit Jahren veröffentlicht.

Ein Vortrag des Historikers Mathias Deutsch in der traditionellen Veranstaltungsreihe „Remisentreff“ des Vereins bildete dafür den Anstoß. Deutsch ist Dozent an den Universitäten Erfurt und Göttingen sowie der Bauhaus-Universität Weimar. Für den Band zeichnet er bei mehreren Beiträgen als alleiniger Verfasser beziehungsweise als Co-Autor verantwortlich.

Wasserstraße und Fischerei

Das Themenspektrum des Bandes ist weit. Es reicht von der Rolle der Unstrut als Wasserstraße für den Schiffsverkehr und ihrer Bedeutung für die Fischerei über historische Hochwasser- und Niedrigwasserereignisse bis hin zu Bauwerken entlang des Flusses und der Sagenwelt. Der Fokus liegt dabei vor allem auf dem Unterlauf der Unstrut von Laucha bis zur Mündung in die Saale im Naumburger Blütengrund. „Uns war es wichtig, in verschiedene Richtungen zu blicken. Das Projekt war lange in unseren Köpfen“, sagte Museologin Kordula Ebert, die mit Deutsch und dem Denkmalpfleger Reinhard Schmitt die Redaktion bildete und ebenfalls an mehreren Beiträgen beteiligt war.

Weiterhin konnten Museumsdirektor Jörg Peukert, der Archäologe und Wegforscher Bernd W. Bahn, Tobias Reeh, Wissenschaftler am Geografischen Institut der Universität Göttingen, und der Historiker Joachim Säckl für Artikel gewonnen werden. Der Band umfasst 220 Seiten und ist reich bebildert. Eine historische Aufnahme, die im Jahr 1918 am Unstrut-Wehr in Freyburg entstanden war, ziert das Cover. Zur damaligen Zeit handelte es sich um ein sogenanntes Streichwehr, das auf einer Pfahlrostkonstruktion aus Holz stand. 1966 brach das Bauwerk. Zwischen 1994 und 1995 wurde es mit einer neuen Breite von nunmehr 80 Metern wiedererrichtet.

Finanziell wurde die Herausgabe des Bandes unterstützt von der Sparkasse Burgenlandkreis. Die Themen der nächsten Hefte stehen bereits fest: Nummer 11 und 12 werden sich mit der einstigen Burg Haldecke sowie Flurnamen beschäftigen. „Die Schriftenreihe richtet sich an eine regionalgeschichtlich interessierte Leserschaft“, so Vereinsvorsitzender Andreas Ebert. „Ein wichtiges Ziel des Vereins ist es, zu publizieren und Geschichte aufzuarbeiten.“ Mit „Unsere Neuenburg“ gibt der Verein eine weitere Reihe heraus.

2020: 30-jähriges Bestehen

Im kommenden Jahr begeht der Neuenburg-Verein, dem derzeit rund 190 Mitglieder angehören, einen runden Jahrestag: sein 30-jähriges Bestehen. Die Termine stehen dafür bereits fest. Auch der „montalbâne“-Verein sowie das gleichnamige internationale Festival für mittelalterliche Musik wird 30. Beide Vereine verbindet vieles. Die Gruppe „Ioculatores“ war es, die die nunmehr langjährige und beliebte Konzertreihe einst begründet und nach der Wende mit drei erfolgreichen Benefiz-Konzerten einen Grundstein für die Rettung der Neuenburg gelegt hatte. Inzwischen werden die Konzerte des Festivals international beachtet.

››Der Band ist erhältlich im Museumsladen auf der Neuenburg sowie

in den Tourismusinformationen in

Freyburg und Naumburg.