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Fußballcamp in Nebra Fußballcamp in Nebra: Ein Hauch von Barcelona

Von Andreas Löffler 10.10.2019, 07:56
Fordern und fördern: Ex-Nationalspieler Gerd Zewe gibt im Nebraer Fußballcamp klare Anweisungen - achtet aber auch darauf, dass der Spaß am Fußballspielen nicht zu kurz kommt.
Fordern und fördern: Ex-Nationalspieler Gerd Zewe gibt im Nebraer Fußballcamp klare Anweisungen - achtet aber auch darauf, dass der Spaß am Fußballspielen nicht zu kurz kommt. Löffler

Nebra - „Paul, mehr konzentrieren beim Schuss!“, „Die Pässe besser spielen!“, „Richtig auswinkeln!“ - diese und ähnliche Kommandos hallen seit Montag dieser Woche über die Sportanlage des FC ZWK Nebra. Im Rahmen eines viertägigen Feriencamps der Klaus-Fischer-Fußballschule bestreiten dort 13 Kinder zwischen sechs und 13 Jahren zwei Übungseinheiten täglich.

Rekordspieler von Fortuna Düsseldorf

Obwohl auch Schalke-Legende Klaus Fischer, der Ende der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre nicht zuletzt dank seiner Fallrückzieher-Tore Berühmtheit erlangte, wegen einer Schulter-OP leider nicht persönlich nach Nebra kommen konnte, hatte er mit Gerd Zewe mehr als bloß Ersatz in die Unstrutstadt geschickt: Der heute 69-Jährige hat selbst vier DFB-Länderspiele absolviert, stand - gemeinsam mit Fischer - 1978 in Argentinien im WM-Kader und ist bis heute mit 440 Bundesliga-Partien der Rekordspieler von Fortuna Düsseldorf.

Und ein Trainer, dem es um die genau richtige Mischung aus Fordern und Fördern geht: „Der Spaß am Fußball ist das Allerwichtigste. Aber natürlich muss man als Übungsleiter auch mal streng sein, seine Schützlinge korrigieren, damit sich Schritt für Schritt mehr Sicherheit bei Ballannahme, Passspiel und Torschuss einstellt“, betonte Zewe, der diesen Ansatz mit dem früheren DDR-Oberligaspieler Joachim „Aki“ Heller teilt. Der im nahe gelegenen thüringischen Donndorf wohnende Ex-Kicker von Rot-Weiß Erfurt und Union Berlin ist beim Feriencamp ebenfalls als Trainer in Aktion - und hatte den Kontakt zum FC ZWK Nebra hergestellt.

Mit sichtlicher Freude am Ball

„So schade es ist, dass Klaus Fischer diesmal - noch - nicht kommen konnte: Wir sind ihm und seiner Fußballschule sehr dankbar, dass sie das Camp durchführen. Denn wegen des geringen zeitlichen Vorlaufs hatten wir die übliche Mindestteilnehmerzahl nicht erreicht“, würdigte Vereinschef Steffen Fuchs. „Und wenn ich sehe, wieviel Spaß die Kids auf dem Rasen haben, kann ich mir gut vorstellen, dass wir im nächsten Sommer - dann mit längerer Vorlaufzeit - noch ein weiteres Camp mit Klaus Fischer und seinen Mitstreitern auf die Beine stellen“, betonte Steffen Fuchs.

Erfolge flößen Ehrfurcht ein

Den Kindern und Jugendlichen war ihre Freude in der Tat anzumerken - der elfjährige Theo Opel hatte sogar trotz einer schmerzhaften Blase am Fuß das Lachen nicht verloren: „Das macht richtig Spaß!“, so der Blondschopf aus Steigra. Campteilnehmer Alessandro Richter fand darüber hinaus die Schilderungen aus Gerd Zewes und Joachim Hellers eigener aktiver Zeit spannend - vor allem Zewes Bericht vom 1979 mit Fortuna Düsseldorf nur knapp 3:4 verlorenen Europapokalfinale gegen den großen FC Barcelona. „Klar ist das schon eine kleine Ewigkeit her und war noch keiner der Jungs da geboren. Aber man merkt schon, dass ihnen Leute, die erfolgreich auf solch hohem Niveau gekickt haben, durchaus Ehrfurcht einflößen“, beobachtete Steffen Fuchs.

Trotz einer schmerzhaften Blase am Fuß ist Theo Opel aus Steigra mit jeder Menge Freude am Ball.
Trotz einer schmerzhaften Blase am Fuß ist Theo Opel aus Steigra mit jeder Menge Freude am Ball.
Löffler