Blau-Weiß Zorbau Fußball-Verbandsliga Sachsen-Anhalt : Blau-Weiß Zorbau und die Abrechnung mit VfB Imo Merseburg

Zorbau - Als Christopher Luther im Sommer zum Verbandsliga-Aufsteiger Blau-Weiß Zorbau wechselte, war man beim VfB Imo Merseburg gar nicht begeistert.
Luther hatte nämlich gerade erst seine wohl beste Saison bei den Rabenstädtern absolviert, war als offensiver Mittelfeldspieler an 20 Toren beteiligt, erzielte selber davon elf.
VfB Imo wollte Luther halten
„Imo hatte wohl gedacht, dass ich ewig in Merseburg bleibe. Aber ich habe mich zum Schluss im Verein einfach nicht mehr wohl gefühlt. Da wurden teilweise Vereinbarungen nicht eingehalten und auch ein großer Druck auf die Spieler aufgebaut. In Zorbau ist das komplett anders“, erzählt der 26-Jährige.
Der VfB Imo wollte Luther unbedingt halten, mit ihm in dieser Saison endlich in die Oberliga aufsteigen, „aber das hätte mir sowieso nicht gepasst, weil ich trainingsmäßig dann nicht mehr hätte mithalten können.“
Denn der in der Jugend des HFC großgewordene Hallenser ist montags bis donnerstags im Bundesgebiet als Internet-Kabelmonteur auf Montage, kann in der Regel nur freitags trainieren.
Das reicht aber dennoch für einen Stammplatz in Zorbau, wo er in elf Spielen auch schon wieder drei Tore geschossen und zwei vorbereitet hat. Für die Blau-Weißen war es also ein Glücksfall, dass Luther zum einen von Merseburg weg wollte und er mit Alexander Palme einen Kumpel hat, der ihm den neuen Verein schmackhaft gemacht hatte.
„Als ich das erste Mal nach Zorbau gekommen bin, habe ich mich sehr gewundert, was bei einem kleinen Dorfverein so alles möglich ist. In Merseburg wurde das Geld immer nur in die erste Mannschaft gesteckt und mit Gewalt den Erfolg zu erzwingen. Hier wird dagegen sehr viel in die Infrastruktur investiert und was aufgebaut. Das hat mir gut gefallen“, so der Fußballer.
Blau-Weiß Zorbau will den Klassenerhalt schaffen
Positiv war auch, dass er mit den Freudenberg-Brüdern Jan und Martin noch zwei weitere ehemalige Imo-Weggefährten in Zorbau angetroffen hatte.
Diese und andere Spieler wie Michael Lerchl oder Falko Löser bringen Luther zu der Meinung, „dass wir eine sehr gute Mannschaft und noch viel Potenzial nach oben haben. Als Aufsteiger stehen wir mit 15 Punkten schon ganz gut da. Aber wenn ich ehrlich bin, haben wir gerade auswärts zu viele Punkte liegengelassen“, spricht der Mittelfeldspieler vor allem das 1:2 bei seinem Ex-Verein an.
In Merseburg sei man ins offene Messer gerannt und hätte sich mit dem 1:1 zufriedengeben müssen. „Stattdessen haben wir versucht, das Spiel noch zu gewinnen. Da waren wir noch nicht clever genug. Aber das wird schon noch kommen. Mit dieser Mannschaft ist noch einiges möglich, aber dazu müssen wir konstanter werden“, schließt Christopher Luther auch einen weiteren Aufstieg nicht aus.
Für diese Saison sei das aber natürlich noch viel zu früh, jetzt gehe es erstmal darum, so schnell wie möglich die Punkte für den Klassenerhalt zu holen.
Die nächste Möglichkeit haben die Blau-Weißen am Sonnabend um 14 Uhr zu Hause gegen den VfB Sangerhausen. „Die sind schwer zu bespielen, weil die nur hinten drin stehen. Aber wenn wir unser bestes geben, werden wir die auch schlagen“, erinnert sich Luther an die vergangene Saison und die Spiele mit Merseburg gegen den VfB und hofft auf drei weitere Punkte.
Danach geht es dann Duschen, ins Auto und zurück nach Merseburg. Denn dort wohnt Christopher Luther immer noch, nachdem er vor vier Jahren dort seine Freundin kennengelernt hatte. (mz)