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Fußball Fußball: Spora außer Rand und Band

Von RONNY BANAS 29.05.2011, 17:42

SPORA/MZ. - Udo Barth erinnerte am Sonnabendnachmittag an einen begossenen Pudel. Nicht nur, dass der Trainer des SV Spora einen gigantischen Humpen voll Bier über sich schütten lassen musste. Auch die Sektdusche nach Abpfiff des Spiels seiner Mannschaft fiel gewaltig aus. Kurz vorher war seinem Team durch den 3:0-Erfolg über Verfolger Eintracht Lützen einen Spieltag vor Saisonende zum ersten Mal der Aufstieg in die Fußball-Landesklasse gelungen. Mit nun sechs Zählern Vorsprung sind die Sporaer nicht mehr vom zweiten Tabellenplatz der Kreisoberliga zu vertreiben und werden mit Tabellenführer BSC Laucha ab dem Sommer eine Etage höher antreten.

Dementsprechend losgelöst war die Stimmung bei allen Beteiligten nach Spielende . "Es ist großartig Die Mannschaft hat es sich verdient", resümierte Barth. Allen sei ein großer Stein vom Herzen gefallen. "Der Sieg geht in Ordnung, obwohl wir nicht unbedingt besser waren", erklärte der Trainer weiter. In der Tat tat sich Spora vor allem in der ersten halben Stunde schwer. Das Spiel wurde verbissen geführt, immerhin ging es für beide Teams um alles. Lützen drückte zwar, kam aber zu keiner echten Chance. Die Gastgeber brauchten eine ganze Weile, um Ordnung ins eigene Spiel zu bringen. Gegen Ende des ersten Durchgangs gelang dies zunehmend besser, jedoch zunächst ohne Zwingendes. Erst Sven Starkes Kopfballtreffer kurz vor der Pause löste die Anspannung in den Gesichtern der Gastgeber.

Lützen wirkte fortan geschockt und kam aus dem Tritt. Spora drängte weiter und wurde belohnt. Das 2:0 durch Stefan Zeh nach einer guten Stunde entschied das Spiel faktisch. Der eingewechselte Ronny Meichsner stellte kurz vor Ende mit einer reifen Einzelleistung den Endstand her. Was nach dem Schlusspfiff geschah, ist mit Ekstase nur unzulänglich umschrieben. Sektkorken knallten, Silvesterraketen flogen über den Platz, Lobeshymnen auf Trainer, Spieler und sogar auf die Fans wurden angestimmt. Der Nißmaer Sportplatz mutierte zur Partymeile. "Es ist einfach nur ein geiles Gefühl, wir sind alle überglücklich", schwärmte Torschütze Stefan Zeh. Sein Tor sei der Knackpunkt in der Partie gewesen, kurz vorher wäre auch für die Gäste aus Lützen noch einiges möglich.

Vom Jubel nach seinem Treffer hat er nach eigener Auskunft im Übrigen nichts mitbekommen, da er unter einem Turm aus jubelnden Spielern begraben wurde. "Die haben mich fast erdrückt."