Fußball Fußball: Leistungstest für Schiedsrichter

Droyssig - Nicht nur die Vereine des Burgenlandkreises, auch die Schiedsrichter bereiten sich momentan intensiv auf die neue Fußball-Saison vor. An diesem Wochenende veranstaltete der Kreisfachverband Fußball Burgenland (KFV) einen Leistungstest für Schiedsrichter in Droyßig. Bereits vor einer Woche fand dieser in Freyburg für Referees der Naumburger Region statt, am kommenden Wochenende sind am Samstag und Sonntag jeweils von 9 Uhr bis 12 Uhr in Leißling die Weißenfelser Kollegen an der Reihe. „Die Leistungstests dienen zur Einstufung und Überprüfung der Regelsicherheit“, erklärte der Vorsitzende des Schiedsrichterausschusses des KFV, Roland Heber.
Zunächst stand für die Teilnehmer ein schriftlicher Test in Sachen Regelkunde an. 30 Minuten hatten die Schiedsrichter Zeit, 15 Fragen zu beantworten. Pro richtige Antwort gab es zwei Punkte, so dass maximal 30 Punkte erreicht werden konnten. Ab 25 Punkten galt der Test als bestanden. „Es ist wichtig, dass jeder sein Gedächtnis prüft, was er noch weiß“, sagte Heber. Danach ging es auf den Fußballplatz, wo die Fitness der Unparteiischen überprüft wurde. Dabei mussten sie die Strecke zwischen beiden Strafraumgrenzen innerhalb von 15 Sekunden zurücklegen und das zehn Mal. So soll laut Heber jeder Teilnehmer sehen, wo seine körperlichen Grenzen liegen.
Entscheidend sind die Leistungstests auch in der Hinsicht, in welche Liga die Unparteiischen eingestuft werden. Während der Saison werden die Schiedsrichter von Beobachtern des KFV unter die Lupe genommen und ihre Leistungen bewertet. Zusammen mit den Ergebnissen des Leistungstests kann ein Schiedsrichter dann auf Kreisebene in eine andere Klasse auf- oder auch absteigen. Die höchste Stufe ist dabei die Kreisoberliga, auf Landesebene entscheidet dann der Fußballverband Sachsen Anhalt (FSA). Hier kann der KFV Vorschläge bringen, welche Schiedsrichter für die Verbandsliga, Landesliga und Landesklasse geeignet wären. Das letzte Wort hat dann aber der Landesverband. „Besonders gefragt sind junge Schiedsrichter, die eine Perspektive haben“, so Roland Heber.
Doch hier drückt bekanntlich der Schuh. Es ist ein offenes Geheimnis, dass es sowohl im Land als auch im Kreis an Schiedsrichtern, besonders an jungen, mangelt. Auch Heber sieht die Situation als problematisch an. Vergangene Saison waren es noch 158 Unparteiische im gesamten Burgenlandkreis, dieses Jahr haben sich nur noch 142 für den Spielbetrieb angemeldet. Die Gründe für den Schwund liegen laut Heber in der Arbeit, der Gesundheit und dem Alter. Obwohl es auf Kreisebene keine feste Altersgrenze für Schiedsrichter gibt. „Wir können auf die Älteren nicht verzichten und wollen sie nicht verlieren“, meinte Heber, was verdeutlicht, wie wenig Schiedsrichter-Nachwuchs es gibt. „Viele junge Leute haben keine Lust, vor allem wenn sie dann in der Realität sind und auf dem Platz auch mal beschimpft werden“, so der Teucherner. Und die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Nur 25 der 142 Unparteiischen sind unter 30 Jahre alt.
Für das Anwerben von Schiedsrichtern sind die Vereine verantwortlich. Alle Teams die über Mannschaften im Spielbetrieb auf Landesebene verfügen, müssen pro Team drei Schiedsrichter an den FSA abstellen. Für alle anderen Teams, die auf Kreisebene spielen, die Frauen -und Seniorenteams sowie die Nachwuchsmannschaften bis zur B-Jugend, gilt diese Regelung für jeweils einen Unparteiischen. Kann ein Verein diese Anforderungen nicht erfüllen, gibt es Geldstrafen, bei mehreren Vergehen kann es sogar zu Punktabzügen kommen. „Wir wollen, dass die Vereine dieser Pflicht nachkommen, denn was nützt eine Bestrafung“, erklärte Heber. (mz)