1. FC Weißenfels gegen 1. FC Zeitz Fußball-Landesliga Remis im Derby gleicht gleicht einer Niederlage

Zeitz - Als der Abpfiff des sehr gut amtierenden Schiedsrichters Dirk Simon aus Halle ertönte, rissen die Zeitzer die Arme hoch und jubelten. „Jawohl“, rief Nejervan Solivani nach 90 Minuten, die von rassigen, aber sehr fairen Zweikämpfen geprägt waren.
Während die Gastgeber das 1:1 (0:0) im brisanten Burgenlandkreis-Derby wie einen Sieg feierten, fühlten sich die Kicker des 1. FC Weißenfels als Verlierer. „Wir haben zwei Punkte im Kampf um den zweiten Platz verloren, der zum Aufstieg in die Verbandsliga reichen könnte.
Wir waren die aktivere Mannschaft. Doch dafür gibt es im Fußball keine Pluszähler“, erklärte der Weißenfelser Trainer Maik Zimmermann nach der intensiven Partie, in der Referee Simon nur zweimal die gelbe Karte zücken musste.
Am Pfosten vorbei
Schon vor der Pause hatten die Weißenfelser mehr Ballbesitz und kontrollierten die Partie. Doch auch die Elsterstädter kamen zu Chancen. Nachdem der Schuss von Lars Mächtig abgeblockt wurde, landete der Versuch von Florian Schumann (17.) genau in den Armen von Gäste-Keeper Tobias Grün. Auch als Toni Menz (18.) an einen weiten Flugball noch mit der Fußspitze herankam, stand Grün goldrichtig.
Michael Fiedlers Schlenzer (23.) flog knapp am langen Pfosten vorbei. Die dominanten Gäste hatten natürlich auch ihre Chancen. Marc Barthmuß (4.) schoss erst knapp am langen Pfosten vorbei und zwang zehn Minuten später den Zeitzer Torwart Benjamin Grunert zu einer Glanzparade. Tobias Bettermann (36.) jagte den Ball aus elf Metern daneben.
„Es ist ein schnelles und abwechslungsreiches Spiel mit einem ausgeglichenen Chancenverhältnis. Beide Abwehrreihen stehen sehr kompakt. Da haben es die Stürmer wirklich nicht einfach. In der zweiten Halbzeit wird sich zeigen, wer auf dem tiefen Boden mehr Körner hat“, lautete der Kommentar des ehemaligen Oberligaspielers Jochen Kunath, der mehr als 420 Partien für die BSG Chemie Böhlen bestritt und auf Einladung des Zeitzer Präsidenten Hajo Bartlau die Begegnung verfolgte.
Der gebürtige Zeitzer Kunath konnte dann in der 51. Minute jubeln. Nejervan Solivani hatte sich im Mittelfeld den Ball erkämpft und Schumann herrlich in Szene gesetzt. Der drang in den Strafraum ein und sah den am kurzen Pfosten lauernden Toni Menz, der eiskalt vollendete.
Ausgleich per Kopf
Doch die Führung der Hausherren hatte nur sieben Minuten Bestand. In höchster Not rettete Grunert mit dem Kopf 20 Meter vor dem eigenen Tor. Der Ball landete bei Duc Pham, der das Leder sofort auf den lauernden Vladimir Penev lupfte. Trotz Bedrängnis drückte der ehemalige Zeitzer das Leder per Kopf zum Ausgleich in das Gehäuse der Gastgeber.
Kurz darauf hatte Schumann den zweiten Treffer auf dem Fuß, doch seinen Schuss aus spitzem Winkel schlug ein Weißenfelser für seinen schon geschlagenen Keeper von der Torlinie. „Ich werde gehalten. Wenn ich mich fallen lasse, zeigt der Schiedsrichter vielleicht auf den Punkt“, sagte Schumann, der in der Sturmspitze den gesperrten Khemgin Solivani vertrat.
Anschließend drängten die Gäste mit aller Macht auf den zweiten Treffer. Die Zeitzer konnten nicht mehr für Entlastung sorgen, standen mit allen elf Mann im und am eigenen Strafraum. „Wir hatten zwar auch etwas Glück, dass den Zeitzern nicht der zweite Treffer gelang, aber insgesamt waren wir deutlich überlegen, jedoch vor dem gegnerischen Tor nicht konsequent genug“, sagte der Weißenfelser Trainer Maik Zimmermann.
Trotz der klaren Dominanz erspielten sich die Saalestädter kaum Chancen. Vier Minuten vor dem Abpfiff rettete Grunert in allerhöchster Not vor Philipp Kopp. Der Zeitzer Schlussmann hielt in der letzten Minute auch den Punkt fest, als er den Kopfball von Nicolai Goll nach einem Freistoß von Ronny Scharf parierte.
„Solche Dinger macht Nicolai normalerweise im Schlaf rein“, so Zimmermann. So durften am Ende die Zeitzer feiern, während die Weißenfelser sich wie Verlierer fühlten. Die zwei Punkte, die im Puschendorf-Stadion liegen blieben, könnten den Schützlingen von Maik Zimmermann in der Endabrechnung im Kampf um den Aufstieg fehlen. (mz)

