Fußball Fußball: Kreisklasse bis Bundesliga in Döschwitz am Ball
DÖSCHWITZ/MZ. - "Die Bürger aus unserem Ort und der Umgebung erlebten auf dem Sportplatz wieder ein unterhaltsames Pfingstwochenende", freute sich der Vereinsvorsitzende von Grün-Weiß Döschwitz Helmut Ruppert.
Allein beim traditionellen 29. Fußballortsturnier, wo Döschwitz, Gladitz, Hollsteitz und Kirchsteitz um den Pokal des Kretzschauer Bürgermeisters Eckard Osang (Parteilos) kämpften, waren über 400 Fans Augenzeugen. Und sie sahen, wie Hollsteitz seinen Cup aus dem Vorjahr verteidigte. "Das Team ist stark besetzt und der große Favorit", erzählte nach der ersten Spielrunde Ruppert. Auch im Stadionrund zählten die Hollsteitzer als unbesiegbar. Heike Schümann, die mit ihrem Sohn, dem zwölfjährigen Eric, in der Elf für Döschwitz auflief, erzählte lächelnd: "Die haben für dieses Turnier starke Spieler eingekauft." Im Siegerteam standen Aktive aus Männermannschaften von Kretzschau und Döschwitz, die auf Kreisebene um Punkte kämpfen. Außerdem schnürten für die "Übermächtigen" Steven Lange vom SV Naunhof aus der Sachsenliga und Geritt Fredrich, der beim Nachwuchs des ZFC Meuselwitz kickt, die Fußballschuhe. Beide sind in der Region fußballerisch aufgewachsen und wanderten dann nach Nachwuchsjahren beim 1. FC Zeitz zu anderen Vertretungen.
Es ging in dem Turnier fair zur Sache, aber verlieren wollte keine Mannschaft. In den einzelnen Teams standen Kinder, Jugendliche, Frauen und Männern aus unterschiedlichen Vereinen. Dabei war auch Anja Hädrich. Sie feierte in der vergangenen Saison mit der Frauenmannschaft des 1. FC Lok Leipzig den Erst-Bundesligaaufstieg und spielte für Gladitz wie beim Club auf der defensiven rechten Außenbahn. "Es hat Spaß gemacht", sagte die in Profen lebende Fußballerin. Und für Torjubel sorgte mit Kevin Dunkel einer der jüngsten Spieler auf dem Feld. Dem zwölfjährigen Kretzschauer Fußballer gelangen gegen Hollsteitz zwei Tore. Das waren die einzigen Gegentreffer des späteren Cupsiegers. Der 51-jährige Detlef Knöttig war dagegen der Routinier des Turnieres. Er knallte für Döschwitz gegen Gladitz das Leder aus 20 Metern unter den Querbalken ins Netz. "Das war so gewollt", freute sich der Schütze und Ruppert kommentierte diesen Treffer über Mikrophon: "Tor des Monats."
Am Spielfeldrand sahen wieder ehemalige Döschwitzer Fußball-Legenden zu. Fritz Pfeil, mittlerweile 82 Jahre alt, erinnert sich an die Meisterschaftsspiele 1957. "Leider musste ich die letzten Begegnungen der Saison pausieren. Ein Unterschenkelbruch zwang mich dazu", erzählte der in Meuselwitz lebende damalige Torwart und Feldspieler der Kreismeistermannschaft. Er kommt gern nach Döschwitz zum Pfingstturnier. Man träfe ehemalige Mitspieler wieder, so der rüstige Senior. Sein Bruder Werner Pfeil ist ein Jahr jünger, wurde aber als ältestes Vereinsmitglied der Döschwitzer herzlichst begrüßt. 60 Jahre trägt er das Mitgliedsbuch des 1930 gegründeten Sportvereins. Auch eine Generation jüngere ehemalige Döschwitzer weilten unter den Zuschauern. Peter Kobelt und Wilfried Just begannen in Döschwitz ihre sportliche Laufbahn, später schrieben sie beim DDR-Fußball-Ligisten Chemie sportliche Schlagzeilen. "Döschwitz war für Zeitz früher eine Kaderschmiede", erinnert der 72-jährige Ruppert, der seit 43 Jahren den Verein führt.
Es gab viele Angebote für Jung und Alt. Eine Hüpfburg zum toben, Kegeln, weitere Fußballturniere, Lagerfeuer, Vorführung vom Filmstudio Würchwitz, das Kreativzentrum und Discoabende im großen Festzelt gestalteten für die Besucher erlebnisreiche Stunden. Die Freiwillige Feuerwehr Döschwitz zeigte Vorführungen und ließ die Kinder mitmachen. Ruppert dankte allen Helfern des Vereins, Sponsoren und der Feuerwehr Döschwitz für tolle die Unterstützung.