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Frust in Granschütz Frust in Granschütz: Einwohner wehren sich gegen Tankerfahrten durchs Dorf

Von Petra Wozny 07.10.2016, 06:55

Granschütz - Frust macht sich breit in Granschütz - wieder einmal. Die Bürger fordern, dass die Tanker, die das Mitteldeutsche Bitumenwerk anfahren, die Umgehung „Schwarzer Weg“ nutzen und so das Dorf meiden. Ortsbürgermeister Hilmar Geppert überbrachte die Forderung, die an ihn herangetragen worden war, nun an die Hohenmölsener Stadträte. „Wir können nachts nicht schlafen. Zudem stinkt es durch die Ladung, die die Lkw befördern“, schildert er anschaulich.

Gefahr für Kinder

Mehr noch: Nicht nur nachts fühlen sich die Granschützer gestört. Tagsüber sehen sie die Kinder, die in die Grundschule und in die Kindertagesstätte gehen, vom rollenden Lkw-Verkehr gefährdet. Zudem sei die Kurve am Gemeindehaus so eng, dass Passanten Angst bekämen, umgefahren zu werden. Ein Wunder sei es, so einige Stadträte, dass noch nichts passiert ist.

„Warum kann die Straße, die vom Bitumenwerk am stillgelegten Bahnhof vorbeiführt, nicht genutzt werden“, fragt er voller Groll. So werde der Ortskern vom Lasterverkehr nicht tangiert. Der Anschluss über die moderne Anbindung „Schwarzer Weg“ sei nur Minutensache. Von da aus gehe es ohne Umwege auf die Bundesstraße 91.

Bürgerinitiative existiert seit 2013

Bereits vor drei Jahren hatte sich in Granschütz eine Bürgerinitiative (BI) gegen den Tanker-Verkehr durch die Ortschaft gegründet. Die Mitglieder hatten sich sogar die Mühe gemacht, die Bitumentransporte zu zählen - auf rund 380 kamen sie tagsüber, gefahren von vier Unternehmen. Mit einem Brief hatte sich die BI an die Transportunternehmen gewendet.

Kurzzeitig konnte eine Reduzierung der Durchfahrten registriert werden. Da nirgendwo im Ort Durchfahrtsverbote angezeigt sind, seien die Transportunternehmen an keine Einschränkungen gebunden, hieß es gegenüber der BI - ein Zustand, der sich bis heute nicht geändert hat. Da es sich bei der vorgeschlagenen Umfahrung um einen Weg der Deutschen Bahn handelt, hatte Bürgermeister Andy Haugk an das Verkehrsunternehmen geschrieben. „Wir werden uns sofort vor Ort um die Gegebenheiten kümmern“, versicherte am Donnerstagnachmittag Erika Poschke-Frost von der Pressestelle Leipzig der Deutschen Bahn auf MZ-Anfrage.

(mz)