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Freiwillige Feuerwehr Freyburg Freiwillige Feuerwehr Freyburg: Alarm, wenn Rettungsdienst Feierabend hat

Von Gudrun Schröder 03.02.2017, 09:33
Die Feuerwehr Freyburg verzeichnet für das Jahr 2016 eine Rekordzahl an Einsätzen. 
Die Feuerwehr Freyburg verzeichnet für das Jahr 2016 eine Rekordzahl an Einsätzen.  imago stock&people

Freyburg - Mit einer Rekordzahl von 80 Einsätzen meisterte die Freyburger Wehr 2016 eine enorme Herausforderung. Das machte Wehrleiter Axel Schilling zur Jahresversammlung deutlich. Durchschnittlich aller viereinhalb Tage heulte die Sirene. Musste die Wehr 2014 schon 50 Mal ausrücken, sei es diesmal die absolute Spitze, sagte Schilling.

Zur Jahresversammlung gab es denn auch Lob von der Bürgermeisterin der Verbandsgemeinde (VG) Unstruttal, Jana Grandi, dem VG-Wehrleiter Michael Richter sowie dem Ehrenmitglied der Feuerwehr und Freyburger Gemeinderat, Jörg Schneider.

Die Alarmierungen 2016 galten 22 Brände und 50 Hilfeleistungen, zudem gab es acht Fehlalarme. Bei den Hilfeleistungen ging es um Verkehrsunfälle, Tragehilfen, Türöffnungen, Rettung von Tieren aus Notlagen und Beseitigung ausgelaufener Flüssigkeiten.

Kritische Worte waren vom Wehrleiter zum enormen Anstieg der Alarmierungen wegen Hilfeleistungen zu hören. So mussten die Freyburger Feuerwehrmänner bei einer geplanten Krankenhaus-Entlassung eine Patientin um 21.30 Uhr in die Weinberge transportieren, weil der Rettungsdienst schon Feierabend hatte.

Ebenso fragwürdig sei für ihn die Alarmierung zur Tragehilfe, bei der sich mehrere Angehörige des Patienten vor Ort befanden. Vom Rettungsdienst erhielten die Feuerwehrmänner die Aussage: „Angehörige müssen nicht anfassen“. Das Thema Tragehilfe dürfe vom Landrat des Burgenlandkreises und dem Leiter des Amtes für Brand- und Katastrophenschutz und Rettungswesen nicht schön geredet werden, so Schilling: „Ich hoffe, dass es der Landkreis endlich schafft, einen funktionierenden Rettungsdienst einzurichten, um schnell und zu jeder Zeit Patienten professionell ins Krankenhaus zu bringen und abzuholen“, sagte er.

Auch die VG-Bürgermeisterin bemängelte den jetzigen Zustand bei den Tragehilfen, die nicht immer Aufgabe einer Feuerwehr sind. Seit anderthalb Jahren werde das Thema immer wieder angesprochen. Geschehen sei nichts.

In Wort und Bild ließ Schilling die Brandeinsätze des Jahres 2016 Revue passieren. Er erinnerte an das Feuer in der Neusiedlung im Januar, die Wohnhausbrände im Mai in den Marienbergen und der Lauchaer Straße, den Großbrand eines Waldes bei Eulau im September, den Wohnhausbrand im Oktober in Markröhlitz, den Garagenbrand im Dezember in Schleberoda und den Brand eines Gas-Pkw im Dezember an der Tankstelle. „Fest im Griff hatten uns die zahlreichen Containerbrände“, berichtete der Wehrleiter. Mehrmals musste die Feuerwehr deshalb in der Niersteiner- und der Weinbergstraße anrücken. Fotos zeigte Schilling ebenso vom Einsatz bei Verkehrsunfällen. Dazu kamen viele kleine Dinge. So im März die Bergrettung einer Frau, die im Hang feststeckte. Auch das Ausleuchten des Landeplatzes für den Rettungshubschrauber ist Sache der Feuerwehr. Jörg Schneider hält das Freyburger Stadion als Landeplatz für problematisch. Der Rasen werde durch die Fahrzeuge ruiniert. Außerdem erfolge eine umfangreiche Sanierung des Stadions mit Blick auf das 100. Jahnturnfest. Es müsse nach einem anderen Landeplatz gesucht werden.