Freibad Laucha Freibad Laucha: Stadt verkauft Areal an hiesigen Unternehmer

Laucha - Der Campingplatz am Eingang zum Borntal bei Laucha könnte zu neuem Leben erweckt werden. Möglicherweise auch das einstige Freibad, in dessen Becken sich derzeit die Karpfen der Angler tummeln.
Der Lauchaer Gemeinderat, der das Gelände des früheren Naherholungszentrums verkaufen will, hat jüngst den Zuschlag an den Lauchaer Chris Dabbert erteilt. Dabbert, Geschäftsführer von Glockengold Laucha, ist zugleich Inhaber des Kanuverleihs Unstrut-Camp. „Ich möchte der Anlage wieder eine touristische Nutzung eröffnen“, so Dabbert gegenüber Tageblatt/MZ. Dazu wolle er zunächst den Campingplatz als Übernachtungsmöglichkeit aktivieren, nicht zuletzt für Schulklassen. Nachdem das Bad schon 2006 geschlossen worden war, ist seit etlichen Jahren auch der Campingplatz verwaist.
Dass es dereinst im Borntal wieder ein Bad geben soll, gehöre zu seinen Plänen, gab Dabbert weiter Auskunft. Das zu verwirklichen, werde aber einige Zeit brauchen, seien doch die baulichen Anlagen des einstigen Naherholungszentrum verschlissen und sanierungsbedürftig.
Um das Schwimmbad wieder zu aktivieren, würde sich Dabbert gern auf einen Verein stützen. Als das Bad vor über zehn Jahren geschlossen worden war, hatte es in Laucha tatsächlich Bestrebungen gegeben, es unter Vereinsregie fortzuführen. Stadträte hatten zudem eine Umgestaltung der Schwimmbecken zu einem Naturbad in Erwägung gezogen. Das sollte die Betriebskosten auf ein Niveau senken, die ein Verein hätte schultern können, doch wäre zunächst erst einmal eine sechsstellige Summe für den Umbau nötig gewesen. Zwar hatte die CDU-Fraktion im Lauchaer Rat das 2009 noch einmal aufs Tapet gebracht und die Möglichkeit gesehen, dass sich örtliche Unternehmen dafür engagieren würden, doch hörte man später von solchen Plänen nichts mehr.
Nachdem das Bad geschlossen worden war, hatten die Lauchaer Petrijünger das Gelände gepachtet. Gegen eine Wiederbelebung des Bades spräche das aber wohl nicht, hatte doch der Verein nach der Übernahme bekundet: Falls sich jemand findet, der das Bad wiederbeleben wolle, werde man das Feld räumen. Damit hat es, wie Dabbert versichert, aber vorerst keine Eile. Bevor die konkrete Planung beginnen und er Dinge anschieben könne, müsse er erst einmal Eigentümer sein - und der Kaufvertrag sei ihm bisher noch nicht zugegangen.
Außer dem Glockengold-Geschäftsführer hatte es noch einen weiteren Bewerber gegeben. Beide Interessenten hatten vor der Ratssitzung, in deren nichtöffentlichem Teil die Vergabe erfolgte, Gelegenheit erhalten, den Lauchaer Stadträten ihre Pläne vorzustellen, schildert Michael Bilstein, Lauchas Bürgermeister, das Auswahlverfahren. Die Stadt hatte das Objekt im Amtsblatt der Verbandsgemeinde Unstruttal ausgeschrieben. Das Mindestgebot für das knapp zwei Hektar große Gelände, auf dem etliche Gebäude stehen, lag laut Ausschreibung bei 20000 Euro.
Das Freibad am Eingang zum Borntal war am 16. Juli 1976 eingeweiht worden. Zuvor hatte es in Laucha wie auch in anderen Städten an der Unstrut eine Flussbadeanstalt gegeben, die allerdings in den 1970er-Jahren schon lange nicht mehr genutzt werden konnte. Laucha hatte als letzte Stadt im einstigen Kreis Nebra ein Freibad erhalten. Bei jährlich zwischen 7000 und 8000 Besuchern hatte die Kommune zuletzt 75 000 Euro pro Jahr für den Betrieb aufbringen müssen.