Ermittlungen in Bad Kösen Ermittlungen in Bad Kösen: Hakenkreuz-Fahne auf Gradierwerk

Bad Kösen - Auf dem Bad Kösener Gradierwerk ist am Pfingstwochenende von bislang Unbekannten eine Hakenkreuzfahne angebracht worden. Sie wurde am Sonntagmorgen gegen 8 Uhr bemerkt und entfernt. Wie ein Sprecher der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt am Montag auf Tageblatt/MZ-Nachfrage sagte, habe der Staatsschutz inzwischen Ermittlungen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen gegen Unbekannt aufgenommen. Befestigt worden war die Fahne an der Aussichtsplattform des Gradierwerkes offenbar in der Zeit von Sonnabend, 17 Uhr, bis Sonntagmorgen.
Es sei keine spontane Aktion und müssen vorbereitet gewesen sein, wofür die Vorgehensweise spricht, so. Ulrich Klose, Geschäftsführer der Kurbetriebsgesellschaft. "In die Luke zum Aufgang ist - offenbar mit einer Akku-Stichsäge - ein kreisrundes Loch geschnitten worden, um hindurchsteigen zu können. Der Fahnenstiel ist keiner aus dem Wald, sondern ein ordentlich gehobelter. Die Befestigung am Turm erfolgte mit Schrauben.“ Die Fahne, so Kloße, sei am Sonnabendmorgen bei einem regulären Rundgang von technischem Personal entdeckt worden, er habe daraufhin Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt gestellt. Während jetzt der Staatsschutz wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt, ist der Sachschaden gering. Er wird auf rund 200 Euro geschätzt.
Indes bleibt die Spekulation, wer die Fahne platziert hat. Die Verbände der Kösener Corpsstudenten, die am Wochenende in Bad Kösen und auf der Rudelsburg ihr traditionelles Treffen absolvierten, weisen Verdächtigungen weit von sich. Sprecher Albrecht Fehlig: „Wir pflegen corpsstudentische Toleranz, die aber derlei nicht duldet. Wir sind da konsequent, vor geraumer Zeit erst sind zwei Studenten wegen rechtsradikalen Gedankengutes ausgeschlossen worden. Darüber hinaus hat es noch nie einen Vorfall gegeben, der dem aktuellen in Bad Kösen gleichkommt.“
Die Polizei hofft indes auf sachdienliche Hinweise. Kontakt zum Polizeirevier Burgenlandkreis unter 03443/28 22 93