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Engagierte Frau aus Spora Engagierte Frau aus Spora: Urlaub für 20 Kinder aus Tschernobyl

Von Claudia Petasch 23.03.2016, 13:26
Gabriele Kirmse aus Spora
Gabriele Kirmse aus Spora Corinna Wujtschik

Spora - Gabriele Kirmse freut sich schon auf den Juni, denn dann kann sie wieder 20 Kinder aus Weißrussland in der Region begrüßen. Die Mädchen und Jungen kommen zu einem Erholungsurlaub nach Deutschland. Sie leben in Belarus, einer Region, die noch heute, 30 Jahre nach dem Reaktorunglück von Tschernobyl, mit den Spätfolgen der radioaktiven Wolken von damals zu kämpfen hat. Böden, Flüsse und Äcker wurden damals vom radioaktiven Regen verseucht. Die zwei Wochen Urlaub in Deutschland sind für die Kinder Erholung pur, sie können frische Luft atmen, unbeschwert den Tag verbringen, bekommen reichlich zu essen und ein abwechslungsreiches Programm geboten.

Um die Reise zu ermöglichen, sammelt Kirmse mit einer Initiativgruppe Spenden, rund 600 Euro kostet der Urlaub pro Kind. Untergebracht sind die Mädchen und Jungen mit ihren Betreuerinnen im Gästehaus der Altenburger Brauerei. Im Magdalenenstift Altenburg hat die Gruppe einen festen Partner gefunden, der die Ehrenamtlichen als Träger der Hilfsaktion unterstützt. „Wir haben viele, die uns seit Jahren helfen, es kommen auch immer mal neue Partner dazu“, sagt Kirmse dankbar.

Geld ist knapp

Doch es gibt auch Hürden, auf die die Ehrenamtlichen stoßen. So wie in diesem Jahr. Denn es gibt ständig neue Auflagen in Weißrussland beziehungsweise an den Grenzen, die es erschweren, den Kindern Spenden mitzugeben. Dabei könnten die Schulkinder so etwas gerade sehr dringend gebrauchen. Das Geld ist knapp, oftmals reicht es kaum für Essen, Schulmaterial, die Heizung, geschweige denn eine vernünftige medizinische Versorgung. Vor einigen Jahren, so berichtet Kirmse, konnte sie noch kartonweise Kleiderspenden im Reisebus mitgeben. „Heute muss ich für jedes Kilogramm gebrauchte Kleidung zehn Euro bezahlen. Das übersteigt unsere Möglichkeiten“, sagt sie. Deswegen kann sie nur noch vereinzelte Kleiderspenden in die Taschen der Kinder packen.

Seit 17 Jahren engagiert sich Kirmse ehrenamtlich für die Hilfsaktion. Sie beginnt stets um die Weihnachtszeit, die Sponsoren anzuschreiben und lässt sich von eigenen gesundheitlichen Problemen nicht abhalten. Ihr ist es wichtig, den Kindern in Deutschland eine schöne Zeit zu bescheren. „Wir haben ein abwechslungsreiches Programm geplant. Das geht nur, weil wir so viele Unterstützer haben“, sagt die Frau aus Spora. Das fängt bei Privatleuten an, geht über Firmen, die Geld oder Sachen spenden, bis hin zu Einrichtungen, die freien Eintritt gewähren.

Hilfe wird aber auch im Kleinen gebraucht. Das können Sämereien sein, die gespendet werden, damit die Kinder und ihre Familien Obst und Gemüse anbauen können. Es geht über Hygieneartikel, Medizin wie Pflaster oder Kopfschmerztabletten bis hin zu Schulmaterial. „Es wird einfach alles gebraucht“, sagt Kirmse, die die Sachspenden annimmt. (mz)

Gabriele Kirmse ist telefonisch zu erreichen unter: 03448/411616