Eishockey Eishockey: Der Profi vom Dorf
KAYNA/MZ. - Wer von seinen Freunden, der Familie oder Bekannten Pascal Kröber noch einmal sehen möchte, sollte sich beeilen. Denn ab dem 15. August wird er erst einmal weg sein und voraussichtlich erst im November seine Heimat in Kayna besuchen. Auch Weihnachten und Silvester sind vorerst gestrichen. Da sind Punktspiele. Der 19-Jährige trainiert ab der neuen Saison Eishockey beim Zweitligisten "Lausitzer Füchse" in Weißwasser. Für Kröber der nächste Schritt in einer bislang steilen Karriere. "Das ist eine völlig andere Welt als das, was ich bisher gespielt habe", erzählt er fast etwas ehrfürchtig vor den neuen Herausforderungen. Noch bis vor kurzem spielte der in Kayna Geborene in der Deutschen Nachwuchsliga (DNL) und ging für den Krefelder Eishockeyverein auf Puckjagd. Dass er jetzt, da er zu alt für den Nachwuchsbereich ist, einen Vertrag bei einer Profimannschaft erhält, macht ihn stolz. "Eishockey war schon immer meine Welt. Und wer träumt nicht davon, Großes zu erreichen", sagt Pascal.
Dass bei den "Füchsen" ein anderer Wind weht, ist dem 1,91 Meter großen Verteidiger klar. "Da spielen gestandene Profis, die verstehen etwas von ihrem Geschäft." Trotzdem geht er frohen Mutes in die neue Spielzeit und steckt sich selbst Ziele, die er nach eigener Auskunft auch erreichen kann. "Ich will mich erst einmal in Weißwasser etablieren. Was dann kommt, werden wir sehen", so Kröber selbstbewusst. Zwar wird der 19-Jährige zunächst noch bei dem Kooperationspartner der Lausitzer Füchse, dem EHC Jonsdorf im Zittauer Gebirge, spielen. In Weißwasser ist man jedoch von seinen Qualitäten überzeugt. "Pascal ist aufgrund seiner körperlichen Statur ein sehr interessanter Spieler. Er hat sich in der letzten Saison gut entwickelt. Deshalb wollen wir ihm die Chance geben, den Sprung zu den Profis zu schaffen. Zunächst wird er bei uns in Weißwasser trainiert und an den Wochenenden für Jonsdorf in der Oberliga zum Einsatz kommt", sagte Ralf Hantschke, sportlicher Leiter und Teammanager der "Füchse" auf Anfrage der MZ. Wenn er seine Leistungen weiter so abrufe, könne Pascal jedoch durchaus bereits ab der nächsten Saison in den Profikader aufrücken, so Hantschke weiter.
Sätze, die Uwe Kröber, Pascals Vater, vor Stolz fast platzen lassen. "Natürlich ist das toll. Und wir werden auch versuchen, so viele Spiele wie möglich anzusehen", verspricht er. Seit dem siebenten Lebensjahr seines Sohnes unterstützt ihn Uwe Kröber nach Kräften bei seinem Traum, Eishockeyprofi zu werden. Dass es jetzt fast so weit ist, zeige, dass sich der ganze Aufwand, die unendlich langen Fahrten zum Training und Auswärtsspielen gelohnt haben. Für Pascal ist indes noch lange nicht Schluss. "Die Zweite Liga ist zwar schon sehr gut, aber es gibt ja immer noch die Deutsche Eishockey Liga eine Etage höher. Und wer weiß, ich bin ja noch jung", sagt er so, dass man merkt, der Junge meint es ernst.