„Gefangen im eigenen Haus“ Ein Flüchtling berichtet in Weißenfels über die Lage in seiner Heimat
Ein Flüchtling berichtet über die Lage in seinem Heimatland Afghanistan. Welche Erfahrungen er mit Taliban gemacht hat und warum er jegliche Hoffnung verloren hat.

Weissenfels/Dschalalabad/MZ - Vor nunmehr über einem Monat haben die Taliban die Herrschaft in Afghanistan übernommen. Seitdem sind „die Frauen gefangen im eigenen Haus“, wie der afghanische Flüchtling Khalil (Name von der Redaktion geändert), der seit 2015 in Weißenfels lebt, der MZ erzählt. Er versuche, so oft es geht, mit seiner Familie zu telefonieren. Vor allem seine Mutter und seine beiden Schwestern würden nun unter der Taliban-Herrschaft leiden. Seine ältere Schwester habe bislang als Lehrerin in einer Mädchenschule gearbeitet, was ihr nun verboten sei. Zwar haben die Taliban am Dienstag angekündigt, die Mädchenschulen wieder öffnen zu wollen, doch bis dies nicht tatsächlich geschehen ist, glaubt Khalil nicht daran.