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Ein echter Hingucker Ein echter Hingucker: Awo-Pflegeheim hat jetzt eine Rikscha

Von Tobias Schlegel 19.11.2020, 07:30
Zu einer Proberunde war Torsten Fulczynski mit der Rikscha in Hohenmölsen unterwegs. Bald sollen auch Heimbewohner damit durch die Stadt gefahren werden.
Zu einer Proberunde war Torsten Fulczynski mit der Rikscha in Hohenmölsen unterwegs. Bald sollen auch Heimbewohner damit durch die Stadt gefahren werden. Awo Pflegeheim

Hohenmölsen - Bei einer Proberunde durch die Hohenmölsener Innenstadt hat Torsten Fulczynski die Aufmerksamkeit der Leute auf sich gezogen. Denn der Kreisgeschäftsführer der Arbeiterwohlfahrt (Awo) fuhr auf einer Rikscha durch die Stadt - und das dreirädrige Fahrradtaxi sieht man eher selten auf den Straßen der Drei-Türme-Stadt.

„Leute haben mich angesprochen und gefragt, ob sie mitfahren dürfen. Die Resonanz war positiv“, sagt Fulczynski. Das Gefährt ist die neuste Attraktion des Awo-Pflegeheims in der Clara-Zetkin-Straße. Vor wenigen Wochen traf es dort ein. „Unser Landesverband ist mit der Idee an uns herangetreten“, erzählt Fulczynski. Auch andere Senioreneinrichtungen der Awo sollen eine Rikscha bekommen.

„Viele Senioren kommen ja nur noch selten raus"

Der Sinn: Mit dem Gefährt sollen Heimbewohner durch die Stadt gefahren werden. Vereinsamung und Isolation - dagegen soll die Rikscha helfen. „Viele Senioren kommen ja nur noch selten raus. Wir wollen, dass sie so am Stadtleben wieder mehr teilhaben und sie dabei auch sehen, wie sich Hohenmölsen so in letzter Zeit entwickelt hat“, erklärt der Awo-Kreisgeschäftsführer.

Maximal zwei Personen können mit der Rikscha transportiert werden. Mit einer warmen Decke ist das sogar in der kalten Jahreszeit möglich. Als Fahrer stellen sich Mitarbeiter des Pflegeheims zur Verfügung - doch die Awo nimmt hier auch gerne die Hilfe von Freiwilligen außerhalb der Einrichtung an. Wer Interesse hat, kann sich melden. „So stärken wir auch noch gleichzeitig das Ehrenamt in der Stadt“, sagt Fulczynski.

„Die Rikscha bleibt dauerhaft bei uns“

Doch in nächster Zeit wird man die Rikscha noch nicht auf den Straßen Hohenmölsens herumfahren sehen - die Corona-Pandemie und der gerade laufende Teil-Lockdown lassen das nicht zu, wie der Geschäftsführer sagt. „Wir müssen jetzt erstmal abwarten, wie sich alles mit Corona entwickelt“, sagt er. Zumal die Heimbewohner zurzeit auch gar nicht raus dürfen, nachdem das Virus nun auch das Pflegeheim erreicht hat und sich mehrere Senioren sowie Mitarbeiter infiziert haben.

Doch aufgeschoben ist bekanntlich nicht aufgehoben. „Die Rikscha bleibt dauerhaft bei uns“, verspricht Fulczynski. Er hofft, dass vielleicht im Frühjahr die ersten Heimbewohner mit dem Gefährt Hohenmölsen erkunden können. (mz)