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Investitionen geplant Diese Projekte sollen im Mondsee-Park in Hohenmölsen umgesetzt werden

Seit zwei Wochen wird der Mondsee nach langen Vorbereitungen über einen Brunnen geflutet. Die nächsten Vorhaben stehen derweil an.

Von Tobias Schlegel 27.10.2021, 15:00
Das gepumpte Grundwasser gelangt zunächst über Sprühköpfe in ein Auffangbecken, von wo es unterirdisch in den Mondsee geleitet wird.
Das gepumpte Grundwasser gelangt zunächst über Sprühköpfe in ein Auffangbecken, von wo es unterirdisch in den Mondsee geleitet wird. Foto: Tobias Schlegel

Hohenmölsen/MZ - Nach getaner Arbeit dreht Cornelia Holzhausen meist noch am Abend eine kleine Runde am Mondsee entlang. Dabei trifft die Geschäftsführerin auch oft den einen oder anderen Besucher. „Man hört dabei nicht ein negatives Wort von den Gästen, sondern wie schön und sauber alles ist.

So ein Feedback ist immer ein schöner Abschluss des Tages“, sagt Cornelia Holzhausen, die seit April dieses Jahres die Zügel im Mondsee-Park in der Hand hält. Einfach ist ihre erste Saison nicht gewesen, viele Brandherde gab es zu löschen und Probleme zu lösen. Die MZ gibt einen Überblick, was sich am Mondsee zuletzt alles getan hat und wie es weitergehen soll.

1. Brunnen

Die gute Nachricht vorneweg: Nach zweijähriger Planung und Vorbereitung ist der Tiefbrunnen fertiggestellt und in Betrieb genommen worden. Am 14. Oktober hat die Flutung des Sees begonnen, wie Cornelia Holzhausen berichtet. Seitdem sind schon über 2,5 Millionen Liter in den See geflossen. Der Brunnen soll rund um die Uhr laufen, zwei bis drei Jahre werde es schätzungsweise dauern, bis 350 Millionen Liter Wasserverlust behoben worden sind.

So viel Wasser ist in den vergangenen Jahren aufgrund der geringen Niederschläge im See verdunstet. Das gepumpte Grundwasser wird dabei zunächst in ein Auffangbecken zwischengelagert. Da das Wasser recht eisenhaltig ist, muss es sich erst einer Art Reinigung unterziehen, bevor es unterirdisch in den See geleitet wird. Dies sowie Daten der Durchflussmenge und andere werden in einem Betriebstagebuch erfasst, das tagtäglich geführt wird.

2. Sanitärgebäude

Für die Camper am Mondsee sollte in diesem Jahr ein neues Sanitärgebäude gebaut werden. Kosten: 292.000 Euro, 80 Prozent davon sollten durch ein EU-Programm gefördert werden. Dem Projekt hatte Cornelia Holzhausen schon im Frühjahr kurz nach ihrem Amtseintritt eine Absage erteilt - aus Kostengründen.

„Da wir coronabedingt an Ostern und Pfingsten geschlossen hatten, fehlen uns Einnahmen in Höhe von 80.000 Euro“, sagt die Geschäftsführerin. Auch aufgrund der momentan steigenden Baupreise sei ein neues Sanitärgebäude nicht zu realisieren gewesen. Auch 2022 werde das nicht der Fall sein, zumal keine Dringlichkeit besteht: „Von den Campern hat sich noch keiner über die Sanitärcontainer beschwert“, sagt Cornelia Holzhausen.

3. Dauercamping

Für viel Unmut und Entrüstung sorgte die Entscheidung der Mondsee-Verwaltung, dass alle Dauercamper ihre Parzellen gemäß der Campingordnung zurückbauen müssen. Dort steht geschrieben, dass feste Bauten aus Holz aufgrund des Brandschutzes nicht zulässig sind. Einige Camper hatten sich dem in den vergangenen Jahren widersetzt und ihre Parzellen mit Terrassen und anderen Bauten aufgehübscht. „Wir mussten jetzt was tun“, sagt Cornelia Holzhausen, bereits ihre Vorgängerin hatte Anfang des Jahres in einem Rundschreiben die Camper zum Rückbau ihrer Parzellen aufgefordert.

Dem sind die meisten nun auch nachgekommen, bei Campern über 80 Jahren wurde vereinbart, dass der Rückbau erst erfolgen muss, wenn sie die Parzelle aufgeben. Während der überwiegende Teil einsichtig war, gab es laut Cornelia Holzhausen zwei Camper, die aufgrund der Bestimmung gekündigt haben. Um eine Nachfolge braucht sich der Erholungspark aber keine Gedanken machen. „Wir haben Wartelisten, vor allem bei jungen Familien sind die Parzellen begehrt“, so die Geschäftsführerin.

4. Badebetrieb

9.955 Badegäste hat der Erholungspark dieses Jahr gezählt, 2020 waren es 200 mehr. An die Hochzeiten von 2003, als 160.000 Menschen zum Baden an den See kamen, kommt man mittlerweile aber bei Weitem nicht mehr heran. Neben Corona und der Witterung dürfte auch der Wasserverlust seinen Anteil daran haben. Seit 2018 ist die beliebte Wasserrutsche deswegen gesperrt.

5. Veranstaltungen

Mit dem neuen Betreiber des Imbiss am Ankerplatz, Gastwirt Gerald Angermann, kamen auch jede Menge neuer Veranstaltungen an den Mondsee, wie ein Country-Fest und ein Oktoberfest. Im kommenden Jahr soll es weitere Events dieser Art geben, etwa ein Walpurgis-Rock mit Band aus der Region. Auch ein Reggae- und wieder ein Yoga-Festival soll es geben - genauso wie das Hell Festival, um das es in diesem Jahr reichlich Zoff zwischen Mondsee, der Stadt Hohenmölsen und dem Veranstalter gegeben hat, der letztlich auch vor Gericht gelandet ist.

Die Stadt hatte das für dieses Jahr geplante Techno-Event nicht erlaubt, weil die eingereichten Antragsunterlagen nicht ausreichend waren. Für das reguläre Hell Festival besteht nach wie vor aber ein gültiger Vertrag zwischen dem Veranstalter und dem Erholungspark. „Im nächsten Jahr wird es das Hell Festival wohl wieder geben“, sagt Cornelia Holzhausen zähneknirschend. Wie es danach weitergehen soll, ist unklar. Fest steht, dass die Geschäftsführerin das Hell Festival nicht mehr am Mondsee haben möchte. „Es passt nicht mehr in unser Konzept.“

6. Vandalismus

Noch nie war es so schlimm wie in diesem Jahr. Immer wieder haben Unbekannte in dem Erholungspark randaliert, Schilder und andere Sachen beschmiert, gestohlen oder zerstört. Selbst das verschlossene Brunnenloch wurde versucht zu zerstören, indem ein Baustellenschild hineingeworfen wurde. Trauriger Höhepunkt war eine fünftägige Verwüstungsserie in einem Sanitärgebäude.

Dies sei ein Einzelfall gewesen, sagt die Geschäftsführerin. Kleinere Vandalismusvorfälle wie gestohlene oder beschädigte Hinweisschilder stehen derweil auf der Tagesordnung. Die Mondsee-Verwaltung stehe in engem Kontakt mit der Polizei, die Beamten sowie Wachschutzmitarbeiter und das Ordnungsamt der Stadt Hohenmölsen sind regelmäßig präsent am Mondsee.

7. Aufforstung

Stark mitgenommen von der Dürre in den vergangenen Jahren sehen viele Bäume in den Wäldern rund um den Erholungspark aus. Der Zweckverband plant deshalb noch in diesen Jahr eine umfassende Waldrodung. Auf einer Fläche von insgesamt drei Hektar sollen abgestorbene Lärchen und Kiefern gefällt werden. Im kommenden Jahr soll die Aufforstung beginnen. „Wir wollen künftig aber keine Monokultur mehr“, sagt Cornelia Holzhausen. Geplant sei ein Mischwald, neu gesetzt werden sollen vor allem Eichen, Robinien und Buchen.

Viele tote Bäume werden in diesem Jahr noch am Mondsee gerodet und danach durch neue ersetzt.
Viele tote Bäume werden in diesem Jahr noch am Mondsee gerodet und danach durch neue ersetzt.
Foto: Tobias Schlegel

8. Kostenfreies WLAN

Im gesamten öffentlichen Bereich des Erholungsparkes, vom FKK- bis zum Hunde-Strand, soll es noch in diesem Jahr kostenfreies WLAN für jedermann geben. Die Masten sind bereits gesetzt, derzeit wartet man noch auf die benötigten Gerätschaften. Rund 25.000 Euro kostet das WLAN-Projekt, das Land Sachsen-Anhalt fördert es und übernimmt 90 Prozent der Kosten.