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Die falsche Seite für den SV Spora Die falsche Seite für den SV Spora: Pott geht nach Altenburg

Von Tobias Schlegel 11.07.2016, 12:14
Die Jugendmannschaft vom Gastgeber (re.) gegen Altenburg.
Die Jugendmannschaft vom Gastgeber (re.) gegen Altenburg. M. Illig

Spora - Eine Erklärung für die Niederlage war schnell gefunden: „Es war die falsche Seite“, meinte Volleyballerin Birgit Rosick feixend. Nach einem souveränen Sieg im ersten Satz des Zeitzer VC gegen die Johanniter aus Altenburg, „lief im zweiten Satz nichts mehr zusammen“, so Rosick. Dieser ging mit 13:25 letztlich klar an die Thüringer, so dass sich beide Mannschaften 1:1 trennten. Doch viel mehr als der sportliche Erfolg stand an diesem Sonnabend der Spaß im Vordergrund.

Der SV Spora hatte im Rahmen seines Vereinsfestes zum zweiten Sommerturnier auf dem Beachvolleyplatz des Sporaer Gemeindezentrums geladen. Jedoch waren nur vier Mannschaften dieser Einladung gefolgt, zwei davon stellte der Gastgeber, der mit seiner Erwachsenen- und seiner Jugendvertretung antrat. Ursprünglich wollte der SV zwei Turniere, eins für die Jugend und eins für die Erwachsenen, veranstalten, aufgrund der geringen Resonanz wurde schließlich nur ein Turnier ausgetragen. „Wir haben viele Vereine angeschrieben, aber es hat sich keiner weiter gemeldet. Die Vereine sollten sich diesbezüglich auch besser abstimmen, denn es gibt heute noch ein weiteres Volleyballturnier in der Nähe. Und die Ferien werden sicher auch eine Rolle gespielt haben“, sagte Gisbert Wilmar, Sektionsleiter Volleyball beim SV Spora. Die Freude ließen sich die Teilnehmer dennoch nicht vermiesen. „Wir wollen heute Spaß haben“, meinte Wilmar, der im Duell gegen die Johanniter kurzerhand bei der Konkurrenz aus Zeitz mit einsprang, da dem VC ein Mann fehlte.

Die Abwanderung von Nachwuchs

Die Sparte Volleyball ist eine noch recht junge beim SV Spora. 2008 wurde der Volleyball in Spora ins Leben gerufen, zwei Jahre später erfolgte die Eingliederung in den SV. Eine Erwachsenenmannschaft mit sechs Aktiven und ein Jugendteam mit zehn Spielerinnen und Spielern besitzt die Sektion. Die Nachwuchsabteilung ist somit recht ordentlich bestückt, um eine Mannschaft in einer bestimmten Altersklasse für den Spielbetrieb zu melden, reicht das aber nicht. Analog zu den Fußballern plagen auch den Volleyballern Personalsorgen im Nachwuchsbereich, „denn die Kinder gehen alle in Thüringen zur Schule. Und wenn sie dann eine Ausbildung machen oder Studieren, tun sie das nicht in Spora“, beklagte Wilmar die Abwanderung junger Leute. Ein weiteres Problem: die fehlende Sporthalle. Immer mittwochs um 17.30 Uhr wird in der Sporthalle im umliegenden Würchwitz trainiert. Keine Ideallösung aber immerhin besser als nichts. Jetzt im Sommer trifft man sich auf dem Gelände des Sporaer Gemeindezentrums zum Beachvolleyball. Für jeden Neuzugang zeigt sich der SV im Übrigen dankbar, egal ob Anfänger oder mit Erfahrung im Volleyball.

Die Damen sind überlegen

Und auch wenn der SV Spora nicht am Spielbetrieb teilnimmt, so fährt man doch öfter zu Turnieren in der Umgebung, wie zum Neujahrsturnier nach Meuselwitz. Mit der Jugend nimmt der SV alljährlich an den Landesspielfestes in Braunsbedra teil. „Dort haben wir bereits zweimal den zweiten Platz im Mixed-Turnier erreicht, in diesem Jahr wurden wir zwar nur Fünfter, trotzdem waren wir vor Zeitz platziert“, berichtete Gisbert Wilmar. Sein Wunsch ist es, eine reine Mädchenmannschaft aufzustellen, immerhin sind die Damen beim SV den Herren der Schöpfung quantitativ klar überlegen.

Ebenfalls nur noch an Freizeitturnieren nimmt der Volleyball Club Zeitz teil. „Wir hatten mal eine Damenmannschaft, die in der Zeitzer Stadtliga gespielt hat“, sagte Birgit Rosick. Wenn, dann wird momentan nur Mixed gespielt, denn auch beim VC hakt es bei den Herren. „Viele Männer von uns sind die Woche auf Montage und haben wenig Zeit“, so die 56-Jährige, die mit ihren Vereinskameraden freitags in der Turnhalle in der Altenburger Straße trainiert.

Dritter Rang

Beim Turnier in Spora verpasste die Zeitzer Delegation den Turniersieg am Ende ganz knapp. Mit den Altenburger Johanniter war man Satzgleich, im direkten Vergleich schnitten die Thüringer jedoch zehn Punkte besser ab und holten sich damit den Pokal. Auch die Sporaer Jugend und die Erwachsenen waren gleichauf nach Sätzen, mit fünf Punkten mehr auf der Habenseite holten sich die Routiniers letztlich aber doch den dritten Rang. (mz)