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Deutschlandpokal Deutschlandpokal: UHC Weißenfels zieht souverän in die nächste Runde ein

Von Matthias Voss 18.10.2014, 17:58
UHC-Spieler David Rezac (links) setzt sich nicht nur hier gegen einen Magdeburger durch. Insgesamt war Weißenfels haushoch überlegen.
UHC-Spieler David Rezac (links) setzt sich nicht nur hier gegen einen Magdeburger durch. Insgesamt war Weißenfels haushoch überlegen. Michael Thomé Lizenz

Weißenfels - Zehn Tore im Fußball, hundert Punkte im Basketball oder auch ein glattes 15:0 im Tischtennis. Mannschaften, die Niederlagen mit solchen Ergebnissen kassieren, sprechen hier von der Höchststrafe. Im Floorball sind das zwanzig Gegentore. Und die gab es für die Tigers aus Magdeburg am Wochenende beim 1:20 in der zweiten Runde des Deutschlandpokals beim Titelverteidiger UHC Sparkasse Weißenfels. Dabei war der Zweitligist aus der Landeshauptstadt gegen den deutschen Meister zeitweise mehr als nur diese eine Spielklasse schlechter.

Umgekehrt war das Verhältnis zwischen der Bundesliga-Reserve des UHC aus der Regionalliga und den Black Lions Landsberg, einem Klassenrivalen der Magdeburger. Dennoch gewann die Mannschaft von Spielertrainer Martin Brückner am Ende noch locker mit 9:3 (2:2/2:1/5:0). „Wir wussten vorher nicht so richtig, wo wir stehen. Aber nach dem so deutlichen Sieg gegen eine Mannschaft aus der unteren Tabellenregion denke ich, dass wir in der zweiten Bundesliga sicher auch gut mitspielen könnten“, so Brückner, der mit seinem frühen 1:0 den Torreigen eröffnete.

Nach diesem Spiel am Samstag-Nachmittag hieß es schnell für ihn duschen und umziehen, denn kurz darauf sah er sich von außen (weitgehend entspannt) den Kantersieg seiner Bundesligamannschaft, deren Trainer er auch ist, an. Für diese war es über die gesamten 60 Spielminuten nicht mehr als ein Trainingsspiel unter dem Motto „Powerplay gegen einen vollständig besetzten Gegner üben“. Zur Erklärung: ein sogenanntes Powerplay zieht eine Mannschaft eigentlich nur dann auf, wenn der Gegner aufgrund einer Zeitstrafe in Unterzahl agiert, sich um das eigene Tor verschanzt und der Mannschaft in Überzahl die Spielkontrolle überlässt. Ein Überzahlspiel gab es aber nie für Weißenfels gegen Magdeburg, da keinerlei Zeitstrafen ausgesprochen wurden.

Dennoch schnürte der Gastgeber die Tigers von der ersten Minute an in deren Hälfte ein und die Spieler von Trainer Brückner ließen nie nach. „Wir wollten heute bestimmte Spielzüge üben, das hat gut geklappt. Und auch mit der Defensive bin ich sehr zufrieden“, meinte Brückner, wobei der letzte Satz schon fast satirisch gemeint sein könnte. Denn Magdeburg hatte während der gesamten Spielzeit lediglich eine Hand voll Chancen, von denen eine in der 44. Spielminute auch zum 1:11 den Weg ins Weißenfelser Tor fand. In diesem stand seit der 30. Minute Torhüter Martin Brückner (nicht verwandt oder verschwägert mit dem Trainer). Ein abgesprochener Wechsel mit Stammkeeper Lars Schauer, der beim UHC aber wesentlich unspektakulärer über die Bühne ging, wie der gleichzeitig stattfindende Torwart-Wechsel bei den Gästen.

Denn als Erik Wilhelm mitten im Spiel (Unterbrechungen gab es nur bei Torerfolgen) seinen Platz räumte, hatte Gunnar Sauer seinen Helm noch gar nicht richtig auf dem Kopf. Das sah Sascha Herlt, der frei vor dem Magdeburger Tor stand und mit seiner Kelle wild gestikulierend seinen Teamkameraden Matthias Siede zum Schuss auf den leeren Kasten einlud, was dieser dann auch tat. Sauer flog zwar regelrecht in sein Tor, konnte das kuriose 0:10 aber nicht mehr verhindern. Genauso wenig wie das zwanzigste Gegentor 19 Sekunden vor Schluss, als der UHC Weißenfels noch ein letztes Mal richtig Dampf machte, um diese ominöse Marke zu knacken. (mz)