Der Kirchberg soll erneuert werden Der Kirchberg soll erneuert werden: Aber was passiert mit den alten Bäumen?

Osterfeld - Bleiben die beiden Bäume vor der Osterfelder Lutherkirche bei der geplanten Sanierung des Kirchberges stehen oder nicht? In der letzten Sitzung des alten Osterfelder Stadtrates spielte auch diese Frage eine Rolle, denn das Planungsbüro Walter und Partner aus Teuchern stellte den ersten Entwurf des Vorhabens vor. Denn mit den geplanten Kanalbauarbeiten durch den Abwasserzweckverband Naumburg will auch die Stadt ihre kommunale Altstadtstraße gleich mit sanieren.
Ein nicht ganz einfaches Unterfangen, weil die Straße nicht nur ein Gefälle von 14 bis 17 Prozent aufweist, sondern auch insbesondere im Bereich des Gotteshauses sehr eng ist. So ist der nur 215 Meter lange Bauabschnitt in der Innenstadt für Planer wie später auch für die Bauleute gleichermaßen eine Herausforderung.
Kirchberg künftig bis zur Hausnummer 32/33 nur noch in Richtung Markt befahrbar
Klar scheint schon jetzt, dass der Kirchberg künftig bis zur Hausnummer 32/33 nur noch in Richtung Markt befahrbar sein wird, weil die Vorgaben für die Breiten von Straße und Fußweg keinen gegenläufigen Verkehr zulassen. Hinter der Kirche ist dann wieder ein Ausbau der Straße für Begegnungsverkehr möglich.
Geplant ist zudem insgesamt 14 Parkmöglichkeiten unter anderem sieben Parkplätze nahe der Kirche zu schaffen. Für die jetzige Kopfsteinpflaster-Straße sieht das Projekt eine Fahrbahn aus Asphalt vor, die angepflastert wird. Hinter der Kirche will man allerdings ein gut begeh- und befahrbares Pflasterband bauen, um den mittelalterlichen Charakter der Straße und insbesondere dieses Bereiches zu wahren. Hier wird man allerdings noch nach individuellen Lösungen für Höhenausgleiche suchen.
Osterfeld: Areal um die Kirche herum erhält zudem eine neue Stützmauer
Das Areal um die Kirche herum erhält zudem eine neue Stützmauer. Außerdem wird es in den hinteren Bereich nur noch eine Zufahrt geben, die nicht mehr so steil sein soll, wie sie jetzt ist. „Insgesamt wollen wir so viel Material wie möglich wiederverwenden, um auch den Charakter dieser alten Straße zu erhalten“, machte Planer Rolf Schulze deutlich.
Und die Bäume vor der Kirche? Die werden wohl verschwinden und durch neue kleinere Bäume ersetzt. Gisela Knopke (parteilos), die im neuen Stadtrat nicht mehr mitarbeitet, findet das gar nicht gut. „In der Innenstadt fehlen schattenspendende Bäume. Beispielsweise auf dem Markt. Ich finde es nicht gut, dass alle Bäume platt gemacht werden. Außerdem prägen diese Bäume den Blick auf die Kirche“, machte sie deutlich.
Bürgermeister von Osterfeld: Stadt ist alles andere als baumfeindlich
Die Stadt sei alles andere als baumfeindlich, hielt Bürgermeister Hans-Peter Binder (parteilos) dagegen. Man habe erst vor kurzem auf dem Friedhof eine alte Eiche gesichert, weil die einfach prägend für die Anlage sei. „Es tut weh, wenn diese beiden Bäume weichen müssen, aber es geht nicht anders“, so Binder. Würde man sie nicht fällen, müssten Wurzeln gekappt und zudem ein Wurzelschutz installiert werden. Denn die Wurzeln der alten Gewächse seien schon jetzt in Häuser in der Nähe eingedrungen und hätten Schäden verursacht.
Doch so ein Wurzelschutz würde die Stadt enorm viel Geld kosten, zudem sei nicht garantiert, dass die Bäume den Eingriff verkraften würden. So sieht auch René Otto (parteilos) mit dem Beseitigen der Bäume die Chance die Probleme der Anwohner zu lösen und die neue Bepflanzung so zu gestalten, dass solche Probleme gar nicht erst auftreten.
Insgesamt soll das Areal im Eingangsbereich der Kirche neu gestaltet werden. Sowohl die Treppe als auch die Denkmaleinfassung und die wilde Parkerei böten ein ansprechendes Bild. (mz)