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"Das geht gar nicht" "Das geht gar nicht": Bürgermeister verärgert über Vandalismus auf der Haynsburg

Von Matthias Voss 12.02.2020, 09:49
Im Umfeld der Haynsburg gibt es mehrere Fälle von Vandalismus zu beobachten. Bürgermeister Frank Jakob zeigt, wo im historischen Gemäuer Steine herausgerissen worden sind.
Im Umfeld der Haynsburg gibt es mehrere Fälle von Vandalismus zu beobachten. Bürgermeister Frank Jakob zeigt, wo im historischen Gemäuer Steine herausgerissen worden sind. Hartmut Krimmer

Haynsburg - Trutzig thront die Haynsburg auf einem Hügel oberhalb des Elstertals. Kommt man in dem gleichnamigen Ort zu dem alten Gemäuer, kann man sich an vielen ordentlich wieder hergerichteten Dingen wie dem Turm mit Aussichtsplattform, dem Heimatmuseum, der Gaststätte mit Pension und natürlich dem Kindergarten erfreuen. Mit etwas Glück wird man draußen von fröhlich spielenden Mädchen und Jungen begrüßt.

Zerbrochene Gläser auf dem Weg sind Gefahr für Kinder

Doch gleich hinter dem Spielplatz zeigt sich seit wenigen Wochen ein anderes Bild. Denn im Burggraben herrscht teilweise Verwüstung. Frank Jacob (Linke), Bürgermeister der Gemeinde Wetterzeube, zeigt bei einem Rundgang Stellen, die nicht nur unschön anzuschauen sind. Gleich am Anfang des Weges zum Graben stehen Glascontainer. Doch zahlreiche Flaschen und Gläser wurden dort offenbar wieder herausgeholt, nur um sie an der Mauer zu zerschlagen.

„Hier ist alles voller Scherben. Die Kinder aus dem Kindergarten müssen hier lang, wenn sie zum unteren, zweiten Spielplatz gelangen wollen. Das ist natürlich sehr gefährlich“, meint Jacob. Auch auf dem Sims der gegenüberliegenden Garage liegen Scherben, auf der Mauer prangt einem Graffito gleich ein wohl lustig gemeintes Gesicht.

Bürgermeister über Vandalismus auf der Haynsburg verärgert

Wenigstens das würde wohl entfernt werden, wenn die Gemeinde tatsächlich Fördergelder für eine Sanierung der teilweise rissigen Mauer bekommen würde. „Wir stehen auf der Prioritätenliste für gut 50.000 Euro. Ende Februar werden wir mehr wissen“, sagt der Bürgermeister. Doch was nützt die Sanierung auf der einen Seite, wenn auf der anderen mit dem Kulturgut so sträflich umgegangen wird?

Denn ein paar Meter weiter zeigt sich der tiefe Graben der Haynsburg und dort liegt zahlreicher Müll, vor allem ein altes Zelt. „Ich gehe mal davon aus, dass Kinder oder Jugendliche dort ihren Spaß hatten. Spielen ist hier ja völlig in Ordnung. Aber so ein Bild zu hinterlassen, geht gar nicht“, ärgert sich Frank Jacob.

Auch Hauptmauer ist vom Vandalismus nicht verschont geblieben

Dabei müssen die Übeltäter über die alte Straße gekommen sein. Denn vom oberen Weg an der Burg entlang geht es sehr steil hinunter in den Graben. Da ist es auch egal, dass der Maschendrahtzaun teilweise sehr rissig ist. „Auch hier wäre es schön, wenn wir Fördermittel bekommen könnten, um den Originalzaun wieder herrichten zu können“, erzählt der Bürgermeister.

Von dem stehen nur noch ein paar historische Sandsteinsäulen, den Rest hat sich die Natur zurückgeholt. Bäume bedrohen mittlerweile die Säulen. Kommt man in die ehemalige Burggärtnerei, sieht man, dass auch die Hauptmauer von dem Vandalismus nicht verschont geblieben ist. Teilweise wurden Steine herausgebrochen und durch die Gegend geworfen. In den entstandenen Löchern wurde Feuer gemacht, von dem starke Rußschäden zeugen.

Vandalismus sei Zusatzarbeit: „Solche Dinge gehen einfach nicht“

Und richtig gefährlich wird es am ehemaligen Entwässerungskanal. Dort wurde ein schwerer Deckel teilweise zur Seite geschoben. „Klar ist das spannend, auf einer Burg zu spielen und was zu entdecken. Aber wissen die Kinder, wie gefährlich das sein kann?“, fragt sich Jacob, der auch Gemeindearbeiter ist.

Zusammen mit seinen Kollegen versucht er, soviel wie möglich an der Haynsburg zu erhalten, der Vandalismus sei Zusatzarbeit. „Ich erwarte, dass Eltern mit ihren Kindern reden, dass solche Dinge einfach nicht gehen.“ Weitere Maßnahmen wie eine Überwachung seien nicht möglich, weil das Areal dafür einfach zu groß sei. Aber wenn Anwohner etwas bemerken, können sie sich gerne bei ihm melden. (mz)