Dartsverein in Markwerben Dartsverein in Markwerben: Viel mehr als ein nur ein Kneipensport

Markwerben - Es sieht leicht aus, doch der Eindruck täuscht. Schon nach wenigen Würfen merkt man, Darts ist weit aus mehr, als einen Pfeil auf eine runde Scheibe zu werfen. „Möglichst waagerecht muss der Pfeil auftreffen“, meint Ralf Schulz. René Lützkendorf erklärt, der Pfeil müsse gerade vor dem Kopf gehalten werden und dann einzig mit dem Unterarm in Richtung Ziel befördert werden. „Aber am Ende ist Darts reine Kopfsache. Man muss mental sehr stark sein und mit dem Druck gut umgehen können, wenn der Gegenspieler gut wirft“, sagt Laszlo Köszegi. Der 39-Jährige ist der Abteilungsleiter der Sektion Darts beim SC U/M Weißenfels, der einzige Verein in der Region, der diese Sportart anbietet. Den SC verbindet man in erster Linie mit seiner Fußball- und Tischtennis-Abteilung. Seit zwei Jahren gibt es zusätzlich die Sektion Darts, seit dem 2. April 2013 um genau zu sein. Zu den Gründungsmitgliedern gehört Köszegi, der zuvor beim 1. DSC Leipzig aktiv war. „Aber nach dem Feierabend immer nach Leipzig zu fahren, war echt heftig“, erinnert er sich. Zunächst waren die Dartsfreunde vom SC zu dritt, zwischenzeitlich waren nur zwei Spieler übrig und nun sind es neun Aktive.
Mehr als nur ein Kneipensport
Als Mutterland des Darts gilt Großbritannien. Die Geschichte dieses Geschicklichkeitsspiels geht über 1 000 Jahre zurück. In England wurde Darts lange Zeit als Glücksspiel angesehen und war für die Aktiven mit einer Strafe verbunden. Die bekannteste der vielen Spielvarianten ist das 301/501. Hier bekommt ein Spieler zu Beginn 301 oder 501 Punkte zugewiesen. Diese Beträge müssen mit so wenig Würfen wie möglich genau auf Null Punkte abgearbeitet werden.
Im Sportlerheim des Vereins in Markwerben wird jeden Dienstag und Donnerstag von 17 bis 21 Uhr trainiert. Zwar stehe für die Mitglieder der Spaß und die Geselligkeit im Vordergrund, doch trotzdem ist man mit Ernst bei der Sache. „Darts ist bei uns kein Kneipensport. Es wird beim Spielen nicht geraucht und kein Alkohol getrunken“, meint der Abteilungsleiter. Denn seit dieser Saison nimmt der SC U/M Weißenfels auch aktiv am Ligabetrieb teil. Da es in Sachsen Anhalt keinen Dachverband gibt, hat sich der Club dem Sächsischen Dachverband angeschlossen.
Zudem nimmt das Team an Turnieren des Leipziger Bezirksverbandes teil. In der Leipziger Bezirksliga liegt der SC momentan mit drei Siegen, zwei Unentschieden und einer Niederlage auf Rang zwei. Dieser Platz berechtigt zur Teilnahme an der Landesmeisterschaft. Nebenbei nehmen die Weißenfelser auch an verschieden offenen Turnieren teil. „Insgesamt haben wir in den zwei Jahren zwölf Pokale gewonnen“, sagt René Lützkendorf und zeigt stolz auf die Trophäensammlung des Vereins. Er selbst spielt seit 2011 Darts. „Ein Arbeitskollege hatte mit seinem Team aus Muldenstein mal ein Darts-Turnier in Leipzig. Daraufhin habe ich mich über diese Sportart kundig gemacht“, erzählt der junge Mann aus Plotha. Der Sport mache ihm jede Menge Spaß und „man muss sich nicht so viel bewegen“, erklärt er mit einem Lächeln.
Für Laszlo Köszegi ist Darts zu allererst eine gute Möglichkeit, „abzuschalten und weg vom Alltag zu kommen“. Er selbst ist ein leidenschaftlicher Angler. „Aber was macht ein Angler im Winter? Und so bin ich 2011 mal in eine Weißenfelser Kneipe gegangen und habe mein Glück beim Dartsspielen versucht“, erzählt der Markwerbener. Bei seinem ersten Wettkampf legte er gleich einen Einsand nach Maß hin und belegte den zweiten Platz. „Da habe ich natürlich Blut geleckt und mein zweites Turnier habe ich dann sogar gewonnen“, so Köszegi.
Aktiv im Tuniersport
Neben den Pokalen sind zudem noch Bilder von den Größen des Dartssportes zu sehen. Phil Taylor, Michael van Gerwen und Gary Andersson, um nur ein paar zu nennen. Ihre Duelle bei den Weltmeisterschaften werden auch von den Weißenfelsern intensiv am Fernseher verfolgt. „Bei diesen Turnieren herrscht immer eine tolle Atmosphäre, wie bei einem Volksfest“, findet René Lützkendorf.
In einem kleineren Rahmen läuft es noch im Sportlerheim in Markwerben ab. Aus diesem Grund ist der Verein auch auf der Suche nach neuen Mitgliedern. „Wer Lust hat, kann gerne zu einem kostenlosen Probetraining vorbeikommen. Nur gute Laune gilt als Voraussetzung“ sagt Laszlo Köszegi. (mz)
