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Damen-Handball Damen-Handball: Starke 15 Minuten reichen

Von Tobias Heyner 12.03.2013, 17:54
Franziska Walter (rechts) von der SG Chemie Zeitz macht einen hohen Satz in den gegnerischen Kreis.
Franziska Walter (rechts) von der SG Chemie Zeitz macht einen hohen Satz in den gegnerischen Kreis. Carlo Böttger Lizenz

Zeitz/MZ - „Das sollten heute eigentlich sichere zwei Punkte werden“, schätze Franziska Krug von den Handball-Damen der SG Chemie Zeitz am Sonntag vor dem Heimspiel in der Sporthalle der Berufsbildenden Schulen gegen Gymnasium Querfurt ein. Krug ist seit dieser Saison nicht nur Spielerin, sondern auch Trainerin der Grün-Weißen. Ganz so einfach wie vermutet gestaltete sich die Partie gegen den Tabellensechsten des Zehnerfeldes dann aber doch nicht: Zur Halbzeit stand es sogar 8:8 unentschieden. Erst im Verlauf der zweiten Hälfte steigerten sich die Elsterstädterinnen und gewannen die Begegnung am Ende doch noch relativ sicher mit 20:16.

In den Reihen der Zeitzerinnen fehlten mit Mittelspielerin Claudia Böhme und Außenangreiferin Sophie Abel (wegen Arbeit und Krankheit) zwei Frauen aus der Startformation. Dafür war seit langem mal wieder Anne Schramm mit von der Partie, die aufgrund ihres Studiums in Dresden nur selten Zeit findet zu Punktspielen zu kommen. Torgarantin Krug verweilte in den ersten Minuten zudem auf der Bank und verschaffte sich erst einmal einen Überblick über den Gegner.

Der erste Treffer gehörte den Gästen. Saskia Mikat war die Schützin - sollte mit noch sechs weiteren Toren an diesem Tag schlussendlich sogar die Bestleistung markieren. In der Kreisabwehr bekamen die Chemikerinnen sie über die komplette Spielzeit nicht richtig in den Griff, obwohl der Ablauf eigentlich immer derselbe war: Zuspiel auf Mikat mit dem Rücken zum von Lisa Jüttner gehüteten Kasten, dann das Lösen aus der Klammerung durch eine Körperdrehung, gefolgt vom oft erfolgreichen Sprung und Wurf in den Kreis. Wenn die Querfurterin dann doch mal gestoppt wurde, gab es meist einen Siebenmeter, den Julia Schwarz überwiegend zu verwandeln wusste.

Auf der Gegenseite hielt Krug ihr Team während der ersten 30 Minuten im Spiel, da sie ihre Größe nutzte, die Verteidigung übersprang und häufig aus dem Rückraum punktete. Zu den acht Treffern bis zur Pause steuerte aber auch Chemies Nora Szücs mit ihren schnellen Tempogegenstößen den einen oder anderen bei.

Am Anfang der zweiten Hälfte gelang den Zeitzerinnen zunächst nicht viel, sie gerieten sogar zwei Tore in Rückstand - trotz Überzahlsituation aufgrund einer Zwei-Minuten-Strafe gegen die TSG-Akteurin Susann Kratze nach ihrer zweiten gelben Karte. Doch nach etwa 13 Minuten schien ein Schalter umgelegt worden zu sein: Die Gastgeberinnen spielten nach Ballgewinn plötzlich ihre ersten Angriffswellen konsequent zu Ende, brachen nicht - wie zuvor oft der Fall - mittendrin ab und die nun aufblühende Jenny Ruprecht erzielte Treffer um Treffer. In Halbzeit eins war ihr nicht ein Tor gelungen - während der zweiten sollte sie mit fünf Toren sogar noch zur besten Schützin der Hausherrinnen avancieren. In Windeseile führte Chemie nun mit 14:11. Erst eine taktische Auszeit der Gäste stoppte den Ansturm auf das Tor von Britt Eisenschmidt.

Danach wurde das Spiel zunehmend ruppiger und das Schiedsrichter-Duo, bestehend aus Steffen Zänker und Gottfried Löber, verteilte zahlreiche Karten und Zeitstrafen - versuchte das Spiel unter Kontrolle zu halten. Auf den Zuschauerrängen erhitzten sich die Gemüter immer mehr. Die Offiziellen, deren Entscheidungen offensichtlich nicht immer auf Gegenliebe der Fans stießen, mussten nun auch die eine oder andere Beleidigung einstecken. Sie bewahrten aber die Ruhe. Nach dem 18:11 schalteten die Zeitzerinnen wieder ein bis zwei Gänge zurück, brachten die erspielte Führung aber souverän über die Zeit.

Kein Zuckerschlecken: Tini Gerster (Mitte) quält sich durch die Abwehrlinie.
Kein Zuckerschlecken: Tini Gerster (Mitte) quält sich durch die Abwehrlinie.
Carlo Böttger Lizenz